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Doc.Schnaggls
@Steffen80:Die Banken erzählen was machbar ist. Ob das sinnvoll ist, sagen Sie dir nicht. Es interessiert die Bank nicht ob Du in der Privatinsolvenz landest. Die Bank bekommt Dein Haus. Im Bereich Finanzierungen reagiert die Gier der Banken und nicht die Vernunft. Du läufst ins offene Messer und bei der Bank knallen die Sektkorken.
Lieber Steffen,
hier möchte ich, nein ich muss Dir vehement widersprechen.
Einen Banker, der seinen Beruf ernst nimmt, interessiert es sehr wohl, ob die Finanzierung seines Kunden sinnvoll und auf Dauer tragbar ist.
Kein Banker ist, schon allein aus Eigeninteresse, daran interessiert einen Darlehensfall an die "Vollstrecker" abgeben zu müssen. Auch ein Banker hat einen Ruf zu verlieren - wer seine Kunden bewusst so berät, dass sie, salopp ausgedrückt, "auf die Schnauze fallen", wird seinen Job mit Sicherheit nicht lange ausüben und das ist auch richtig so.
Das hartnäckige Gerücht, dass eine Bank an jeder Zwangsvollstreckung einen Sack voll Geld verdient ist leider nicht tot zu kriegen.
Die erheblichen Aufwendungen (in Geld und in Arbeitszeit) die eine Bank bei einer ZV hat, werden eben gerne "vergessen".
In sehr vielen Fällen hat die Bank nach erfolgter ZV immer noch drauf gelegt.
Ich kann Dir versichern, dass die Mehrheit der Banker nach wie vor ehrlich ist und sich als Partner und Berater Ihrer Kunden sieht. Das sehe (und prüfe) ich jeden Tag in meinem Job.
Ausnahmen gibt es natürlich auch in der Bankbranche, aber das dürfte, so meine ich, in keiner anderen Branche nicht so sein.
Die weit verbreitete Annahme, dass jeder Banker automatisch durch Provisionen und Boni zum Millionär wird ist kompletter Unsinn. Dies trifft, wenn überhaupt, nur auf einen (sehr kleinen) Teil der Investmentbanker zu.
Daher plaudere ich hier auch gerne mal aus dem Nähkästchen um die Diskussionteilnehmer etwas zum Nachdenken anzuregen.
schlussendlich ist ja auch nicht jeder Unternehmer ein gnadenloser Ausbeuter und Leuteschinder, oder? ;)
Grüße,
Dirk