Kann sich eine Durchschnittsfamilie überhaupt ein Einfamilienhaus leisten?

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W

Woogl

Hallo liebes Forum,

ich bin schon seit längerem ein stiller Mitleser in diesem Forum, da wir (meine Frau u. Ich + Kind) Anfang 2017 ein Einfamilienhaus bauen möchten. Dank dieses Forums haben sich schon massenweise Änderungen bzgl. Ausstattung und Grundgröße ergeben. Was ich bis jetzt mitgenommen habe sind folgende Punkte:

  • Baue nach Bedarf: 150 - 165 qm sind für eine 4-Köpfige Familie ausreichend. Die großen 250qm Buden der 80er Jahre braucht niemand mehr. Ein Grundstück von 500 bis 600 qm reicht vollkommen. Mehr macht nur Arbeit und kostet Geld.
  • Lage Lage Lage: Die Lage des neuen Einfamilienhaus soll in Sachen Werthaltigkeit und einem evtl. späteren Verkauf sehr wichtig sein. D.h. eine Stadt oder Ort mit passender Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten und Entwicklungspotential ist einem größerem Grundstück auf dem Platten Land vorzuziehen
  • Musterhaus-Parks nüchtern betrachten: Wir haben schon viele Musterhausparks besucht. Und leider machen diese Parks Hunger nach mehr. Riesige Fensterflächen, Vor- und Rücksprünge, offene Galerie, 200qm, Wintergarten und und und. Was ich bis jetzt in Bauexperte`s Posts gelesen habe, sind das alles Dinge die Unmengen Geld kosten. Daher wurde ein überdachter Rücksprung, Balkon, Giebel od. Gaube, Keller und gemauerte Garage gestrichen. D.h. übrig bleibt ein einfacher Baukörper mit Holzständergarage und kleinem Abstellraum. Auf die großen Fensterflächen möchte ich jedoch nicht ganz verzichten.
  • Erst im Leben ankommen, mit dem Geld das man hat auskommen und dann über eine Finanzierung eines Einfamilienhaus nachdenken. Daran haben wir uns gehalten. Beide sind im Beruf angekommen und haben uns bewährt. Ein Kind ist auch bald 2 Jahre und die Elternzeit bzw. die Teilzeit meiner Frau bringt keine finanziellen Überraschungen mehr. Alltag mit 2 Jobs und Kinderbetreuung funktioniert. Wir fahren 2 abbezahlte Autos und können auch noch Urlaub machen.
Nun zu meiner Frage:
Ist es denn überhaupt noch möglich für eine normale Familie ein einigermaßen "normales" Einfamilienhaus mit 160 qm, Kfw 70, Luft-Wasser-Wärmepumpe und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zu stemmen?
Zusammenfassend:
Einfamilienhaus in monolithischer Bauweise (Ziegel oder Massivholzwand).
2 Vollgeschosse
Satteldach
KFW 70
kein Keller
160 qm
Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Lüftungsanlage
Große Fensterflächen im EG (natürlich nicht durchgängig, aber ein bisschen mehr als eine einfache Balkontür darf es schon sein...ich hoffe ihr wisst was ich damit meine).
Normale Fensterflächen im OG
500 - 600 qm Grundstück (ohne Hang)
Garage in Holzständer (mit Abstellraum)
Überdachte Terrasse
Es sind zwei 15 qm große Kinderzimmer und ein kleines Gäste- / Arbeitszimmer geplant.
Elektrik macht mein bester Freund (Elektromeister). Material bekommen wir zum Eigenkapital.
Mehr EL außer evtl. Malern ist leider nicht drin bzw. halte ich nicht für sinnvoll (wenn man handwerklich nicht top fit ist und aus der Bauphase keine Scheidungsphase werden soll).

Das Grundstück befindet sich in Oberbayern (an der Grenze zu Niederbayern und gottseidank weit genug von München entfernt. Die Preise aus München drücken immer mehr in die Randgebiete). Der qm Preis liegt zwischen 230 und 250 Euro (voll erschlossen, Preis steht noch nicht endgültig fest).

Und nun zu unseren finanziellen Situation:
Ich (Beamter / 32) verdiene 3365 Euro (ohne Weihnachtsgeld usw).
Meine Frau (Angestellte /32) 1435 in Teilzeit (26h pro Woche). ohne Bonis etc
4800 Familieneinkommen
Wir haben keine laufenden Kredite

Eigenkapital haben wir im schlechtesten Fall 100.0000 und im besten Fall 150.000
Unsere Warmmiete beträgt aktuell 800 Euro.
Ich kann aktuell im Monat mind. 1000 Euro sparen (es kann auch mal mehr sein, je nachdem welche Ausgaben unsere Tochter produziert )

Bis auf das hohe Eigenkapital finde ich unsere Einkommenssituation ziemlich durchschnittlich (wenn man Teilweise die Löhne und Gehälter anderer Baufamilien im Forum mitbekommt).

Nun zu meiner Frage. Bekommen wir das hin oder übernehmen wir uns. Ich brauche keinen Palast zum protzen. Ich will auch nicht, dass mich mein Einfamilienhaus beherrscht und ich jede freie Minute und Cent in das neue Einfamilienhaus stecke. Rein vom Bauchgefühl denke ich, dass das machbar wäre. Aber die steigenden Kosten, sowie auch so mancher Baukostenthread mit wahnsinnig teuren Aushubkosten etc. schrecken mich ehrlich gesagt ganz schön ab.
 
D

develloper

Lesen hier im Forum verklärt leider etwas. mit 5k netto ist man KEINE Durchschnittsfamilie mehr is schon upper class

zu deinem Vorhaben kann ich nicht viel sagen, Das Grundstück aus Eigenkapital ist aber schon mal eine tolle Voraussetzung!
 
L

Legurit

Ja kann sie (und tut sie so oft wie nie zuvor - reine Behauptung von mir) - ist aber durch die Zinssituation tückisch. Früher waren 5% Zinsen normal und lange Laufzeiten ebenso. Wenn man heute auf 15 Jahre bindet aber über 30 finanziert ist die Chance halt größer als früher dass es dann knallt. In 15 bis 20 Jahren fertig sein kann die normale Familie nicht. Konnte sie früher aber auch nicht.
 
B

Bamue89

5k netto und 100k Eigenkapital? Keine laufenden Kredite?... Ich versteh die Frage ehrlich gesagt nicht...
 
Jochen104

Jochen104

Meine Laienhafte Kostenschätzung
Grundstück 600 m² x 250 € /m² = 150.000 €
Erwerbsnebenkosten davon ca. 10% = 15.000 €
Haus mit 160m² x 1600 € / m² = 256.000 €
Doppelgarage = 25.000 €
Lüftungsanlage = 10.000 €
Malern = 10.000 €
Bodenbeläge = 10.000 €
Baunebenkosten = 40.000 €
Puffer = 15.000 €
Außenanlage = 15.000 €
Küche = 15.000 Euro
Möbel / Lampen = 15.000 Euro
Summe = 441.000 Euro
Keine Ahnung ob ich etwas vergessen habe

Finanzierungssumme zwischen 300 und 350 TEuro ergibt bei angenommenen 2% Zinsen und 3% Tilgung über fast einen Volltilger über 25 Jahre mit 1.458 Euro monatlicher Rate.

Die Rate sollte wiederum bei 1.000 Euro Sparrate und 800 Euro Warmmiete drin sein.

Fazit: Ja.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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