Ich habe neben unserem Verkäufer auch noch privat mit Baufirmen gesprochen (Bekanntenkreis), und die sagen auch, es macht kaum Sinn. Und das obwohl sie ja sogar noch daran verdienen würden.
Verdienst ist ja zunächst einmal auf die Frage, nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Unterfangens nebensächlich Wer heute ein Haus nach geltender Energieeinsparverordnung baut, eine spätere Aufrüstung mittels Photovoltaik vorsieht, ist - aus meiner subjektiven Sicht - immer auf der richtigen Spur.
natürlich "lockt" die Fördersumme der KfW - andererseits ist der Zinsvorteil jetzt auch nicht so groß, als dass sich das Mehrinvest in Dämmung und Technik lohnen würde; über Amortisation brauchen wir überhaupt nicht nachzudenken.
Zurück zur Ausgangsfrage - klar kann sich eine Durchschnittsfamilie - was immer das heißt, ein Einfamilienhaus leisten. Wichtig ist zuvorderst Eigenkapital; im Mindesten 10%, im günstigsten Fall gerne mehr. Dann sollte sich ein jeder Bauherr überlegen
- ist es wirklich unzumutbar, an die Peripherie oder aufs Land zu ziehen?
- wie groß muß ein Baugrundstück wirklich sein?
- wie viel Quadratmeter Raum zum leben brauche ich wirklich?
- muß es freistehend sein oder kann eine Doppelhaushälfte oder ein RH eine Alternative sein?
- muß es ein Verblendbau werden oder ist ein Putzbau eine Alternative?
- ist eine geradlinige Architektur wirklich eine Zumutung?
- sind Kinderzimmer > 14.00 qm existenziell für die Kinderentwicklung?
- muß eine en Suite-Lösung im DG/OG erstellt werden oder reicht es auch konventionell?
- reicht die Standard Buchentreppe nicht auch?
- ist eine bodengleiche Dusche (auch Kleinvieh macht Mist) sinnig oder tut eine flache Duschtasse nicht den gleichen Dienst?
- reicht der Standard Sanitärausstattung nicht auch?
- muß es eine Schiebetüre sein?
- sind manuelle Rollläden so viel schlechter, als elektrisch betriebene?
- reicht der Standard Steckdosen nicht auch?
- reicht mir der angebotene Standard generell
- reicht nicht auch ein Stellplatz?
- reicht im 1. Jahr nach Einzug nicht auch die Zuwegung?
- läßt sich noch vielfältig fortsetzen
Und die wohl wichtigste Frage: baue ich für meine Familie und mich oder für andere?
Wenn sich Wunschvorstellung und musst have am vorhandenen Budget orientieren, Sachlichkeit und Ansehen nach außen einen Konsens finden, kann eine Durchschnittsfamilie auch ein Einfamilienhaus bauen. Wenn nicht, ist es aber nicht wirklich schlimm, als Mieter zu leben; sie haben es imho eh viel einfacher, als Hausbesitzer
Liebe Grüsse, Bauexperte