Ähnlich wie Grym hab ich in der Zwischenzeit auch noch mal ein bisschen zum Thema gelesen.
Man kommt bei dem Thema ja wirklich von einem zum nächsten ... die Wunschlist steigt, und steigt, man will es ja "richtig" machen. Also alles wieder verworfen und noch mal klein angefangen. Es geht so viel und (nach wie vor) ist vieles aber doch Spielkram, meiner Ansicht nach, oder der erdachte Zweck ist fragwürdig.
Damit z.B. der "Alles aus" Schalter am Eingang geht, muss ich das Haus wirklich flächendeckend im Bereich Licht und Steckdosen mit KNX durchsetzt haben. Das ist natürlich schon ein ansehnlicher Investment. Um im Jahr wie viel Strom an vergessenen Lampen zu sparen? Hm. Generell scheinen mir die Stromspar-Argumente ziemlich unrealistisch.
Hängen geblieben ist bei mir das Bild mit den "tausend" Schaltern in Küche/Essen/Wohnzimmer. Dafür braucht es ja zumindest KNX für Licht und Rollläden in diesem Raum. Dann ist man aber auch schnell bei Fensterkontakten (Terrassentür auf = Rollladen fährt dort nicht runter; Rollläden unten und Terrassentür wird geöffnet = Rollladen an der Tür fährt hoch). Bei Rollläden kommt man aber auch schnell zur Wetterstation und dann ... ah! Es nimmt einfach kein Ende!! Also es einfach sein lassen und in dem einen (!!) Raum mit der Schalterbatterie leben - wie 99% der anderen Hausbauer auch?!
Die Integration von Heizung und Haushaltsgeräten scheint mir auch unwirtschaftlich zu sein. Wenn die Hersteller dafür Module haben, sind sie sauteuer (500€+). Bin mir auch nicht so sicher, was die Steuerung der Heizung groß bewirken soll. Es gibt dann so Beispiele wie "wenn das Fenster auf ist, dreht die Heizung runter". Was bringt mir das im Neubau mit Flächenheizung? Exakt gar nichts.
Spannend fände ich die Lüftungsanlage am KNX, dann könnte man z.B. "Power-Tasten" in Toilette oder Küche anbringen, um die Leistung bei Bedarf hoch zu schalten. Aber auch da sind die KNX Module Sau teuer und eine Lüftungsanlage mit getrennter Raumsteuerung ist per se schon mit Aufpreis verbunden und würde für diesen Zweck Sinn machen.
Waschmaschinen mit optionalen KNX gibts bei Miele in den Topmodellen. Die würd ich mir auch so nicht kaufen, geschweige denn noch mal dreistellig für das KNX Modul dazu. Meine Waschmaschine piept wenn sie fertig ist, das hört man im ganzen Haus. Reicht. Da brauch ich keinen App-Alarm für.
Homeserver geht von bis. Von günstig und frickelig bis nett anzusehen und teuer (2.000€). Damit gibts dann was buntes auf Tablet (was ich als schwer optional ansehen würde) und komplexere Logik wird möglich. Grundsätzlich sollte man die wichtigen Funktionen aber vom Homeserver wohl fern halten, da er ausfallgefährdet ist. Dh. darauf kommen nur die Komfort-Goodies wie Visualisierung und Szenensteuerung, auf die man bei Störungen problemlos verzichten kann.
Das Ende der Fahnenstange sind dann die 1000€ für die Software zur Parametrisierung oder die Krücke über die Lite Variante.
Generell erwächst bei den Preisen der Module, der Software und angebotenen Dienstleistung, dass an jeder Ecke ein Batzen Lizenzgebühr mit drin steckt und ein fetter Aufschlag für "Luxus".
@Grym
überleg dir auch mal, ob denn wirklich alle Steckdosen schaltbar sein müssen. Die Steckdose für die Weihnachtsdeko im Fenster, ok, oder die in der Raumecke für die Stehlampe. Meinetwegen eine für die Kaffeemaschine, damit die morgens angeht (wobei ich das schon wieder als konstruiert empfinde, das da wirklich Mehrwert drin steckt). Aber doch nicht flächendeckend, wo 50% der Steckdosen eh dauerhaft unbelegt sind bzw. wechselhaft genutzt werden. Ein aktueller TV nimmt unter 1W im Standby. Rechne mal, wann sich das "alles aus" rentiert hat. Das werden Nichtmal deine Enkel erleben.
Zu den Präsenzmeldern gibts offenbar wahre Glaubenskriege, was sinnvoll ist und was nicht. Fakt ist, sie sind nicht billig, man muss die Installation zumindest vorbereiten (weil nachträglich Kabel an die Decke ziehen doof ist) und - das ist meine Meinung - die Dinger sind sehr hässlich