Naja, das ist doch jetzt völliger Quatsch. Hier spricht niemand von Spekulation, dass der Wert des Hauses sich verdoppelt sondern darum, ob das Haus bei normaler Instandhaltung und Pflege an Wert verliert. Ich habe dies mit einem realen Beispiel aus meiner Erfahrung untermauert [...]
Ja - und wenn ich mir Dein Beispiel 3 Minuten aus fachlicher Sicht ansehe, dann sehe ich 10 Punkte, wo die Beispiele nicht miteinander vergleichbar sind oder aber Deine Grundbehauptung nicht stimmt.
Das ist nicht schlimm, Laien haben das volle Recht, keine Ahnung zu haben. Aber es geht dabei nicht um Meinungen, sondern um Wertermittlung. Die ist durchaus auch durch Meinungen und Interpretationen beeinflusst - aber Du machst aus einem Ackergaul kein Rennpferd. Und Besperde ist nun mal ein Ackergaul, das kann man allein am Bodenrichtwert ablesen.
und bin immer noch der Meinung dass man nicht pauschal sagen kann dass ein Haus dort "stark an Wert verliert" und man es nur zum "Abwohnen" ok ist. Du hast sicherlich Recht dass ein Haus in einem kleinen Dorf sicherlich kein "Wertsteigerungsobjekt" ist aber das soll es nach meinem Verständnis auch nicht sein!
Es geht nicht um Meinung. Wenn der maximale Bodenrichtwert im Ort bei 80€ liegt, dann hat das seine Gründe. Es gibt hier im Forum einen aktuellen Thread, wo ein Interessent für einen Bauplatz 1300€/m² bieten will, aber davon ausgeht, dass er unter 1400€/m² keinen Zuschlag erhalten wird. Möchtest Du jetzt ernsthaft darüber diskutieren, ob diese beiden Vergleichswerte ein unterschiedliches Nachfrageniveau repräsentieren?
Mein Vater hat seinen Bauplatz vor 30Jahren für 34 DM/m² gekauft, ich habe im gleichen Dorf nun 86 €/m² bezahlt. Genauso wie das Bauland heute mehr kostet bzw. Wert ist, haben sich die Immobilienpreise hier im Dorf auch nach oben entwickelt.
Nehmen wir an, das wäre tatsächlich so (wobei ich zu Deinem Beispiel direkt 10 Fragen hätte, die Du nicht ad hoc wirst beantworten können, ergo Deine Aussage nicht untermauern), dann ist das die Entwicklung ... bei EUCH. Das sagt Nullkommanichts über die Entwicklung in Besperde aus, solange man nicht mal weiß, wo Dein Haus bzw. das Deines Vaters denn steht!?
Grundsätzlich ist heute ein Haus bei uns auf dem Markt für 400T€ keine Besonderheit, ich bezweifle aber stark dass diese Häuser vor 30Jahren 800TDM zum Bauen gekostet haben.
Was ja auch Unsinn ist, denn die Häuser hätten vor 30 Jahren einen Wert von 400T€ / 1,025^30 = ca. 200T€ haben müssen, was also nur ca. 400TDM entspricht. Instandhaltung/Wertverlust durch Abnutzung scheint bei Dir auch nicht existent zu sein - ergo muss man die Frage stellen, wieviel denn in den letzten 30 Jahren in ein 400T
DM-Haus investiert sein sollte, damit es heute 400T
€ wert sei?
Das ist natürlich alles Regional unterschiedlich.
Richtig. Was allerdings (fast) nicht regional unterschiedlich ist, ist ein Bodenrichtwert von 80€. 80€ ist (gehobenes) Dorf. Punkt. Aus. Ende.
Du wirst deutschlandweit nicht einen Flecken Erde finden, wo Du für 80€ einen Bauplatz in einem reinen Wohngebiet für freistehende Einfamilienhaus kaufen kannst - und gleichzeitig einen Straßen-/S-bahnanschluss in fussläufiger Entfernung.
Meine bessere Hälfte kommt aus den neuen Bundesländern und dort sterben manche Dörfer fast aus und die Häuser die vor 30Jahren teuer gebaut wurden, sind heute teils nichts mehr wert. Ich kenne die Gegend des TE nicht, gehe aber davon aus dass das bei Gießen nicht der Fall ist.
Erschütternd ist daran nur, dass Dir das Prozedere offensichtlich bekannt ist, Du das Risiko aber für Besperde ausschließt. Das ist fahrlässig - das Szenario, wie Du es aus den neuen Bundesländern kennst, ist für Besperde ist definitiv real. Mir ist schleierhaft, wie man das ausblenden kann!? Wenn Besperde es nicht schafft, mit anderen Gemeinden/Orten in der Umgebung Schritt zu halten, dann wird der Ort dauerhaft sterben - wie sonst erklärst Du Dir, dass es dort ein Baugebiet mit frisch erschlossenen Grundstücken
gibt, die seit mehreren
Jahren (!!!) nicht verkauft werden konnten?
Meines Erachtens kommt es bei der Entscheidung Dorf oder nicht Dorf auch darauf an was für ein Haus man bauen möchte. Je Höherpreisig das Haus, desto schwerer wird es auch in Zukunft sein, jemanden zu finden, der diesen Preis auch bezahlen möchte. Das ist sicher in der Stadt einfacher. Wenn ihr einen normalen Standard baut, gehe ich davon aus das bei normaler Entwicklung das Haus auch nicht an Wert verliert.
Wenn man normalen Standard vor 30 Jahren an der "falschen" Stelle gebaut hat, ist man auch heute schon ruiniert bzw. auf das eigene Abwohnen limitiert - auch im "Westen". Es gibt Baugebiete, die vor 30-40 Jahren bestückt worden sind und heute herrscht Totentanz mit leerstehenden Häusern.
Das muss man beachten und man muss das auch kommunizieren, auch wenn's weh tut - die TE stellt eine absolut berechtigte Frage, nämlich nach dem Werterhalt eines etwaigen Grundstücks in der genannten Lage. Darauf zu antworten, dass man da schön für 400T€ bauen kann und ich 30 Jahren ganz sicher oder mit hoher Wahrscheinlichkeit "das Doppelte" (abzgl. Inflation) an Werterhalt erwarten (!) kann, ist ...
... schlicht und ergreifend: Unfug.
Wer heutzutage in Besperde einen Bauplatz kauft, der muss da wohnen wollen oder einen speziellen strategischen Lagevorteil haben/realisieren. Wer dort nur Werterhalt anvisiert, ist falsch. Wertsteigerung ist schlichtweg ein gewagter Zock.
MfG
Dirk Grafe