Luft-Luft-Wärmepumpe Erfahrungen?

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S

Saruss

Man sollte aber auch immer an die realen Verbrauchskosten denken, nicht nur an irgendwelche Papierwerte. Und die LLWP schneidet genau beim Papier gut ab, aber sonst (zumindest in meinem Breitengrad in NRW) nicht. Ein Nachbar hat ein Kfw55 (ich "nur" Kfw70 nach alter Energieeinsparverordnung), aber mit seiner Luft-luftwärmepumpe hat er vielfach (!) höhere Kosten (bei weniger Fläche) als ich mit meiner Sole-Wärmepumpe. Und ich habe die Sole-Wärmepumpe, weil es keine Gasleitung gibt, und es eine der wenigen Möglichkeiten ist, von den Verbrauchskosten her mit Gas mitzuhalten.

Davon ab, zündet man für einen Großteils des hier verwendeten Stroms auch eine Flamme an, die dann aber erst Wasser erhitzt, es verdampft, eine Turbine antreibt (die Riesengroß und schwer ist, und sich mit 3000 U/min dreht) und dann wird das ganze noch mal durch mehrere Trafos hoch und runter transferiert, über zig Kilometer Kabel gesendet, bis es einen Elektromotor antreibt, der Gas komprimiert und die so entstehende Hitze in einem Wärmetauscher deiner Heizungsanlage aufs Wasser überträgt.

Da finde ich Flamme anzünden und mit hoher Effizienz zu Hause das Wasser zu erhitzen doch ok - übrigens gilt idR: desto höher die Temperaturdifferenz, desto effizienter, zumindest wenn man Wärmeenergie lediglich übertragen möchte (oder in andere Energieformen umwandeln).
 
B

Bieber0815

Ein Nachbar hat ein KFW55 (ich "nur" KFW70 nach alter Energieeinsparverordnung), aber mit seiner Luft-luftwärmepumpe hat er vielfach (!) höhere Kosten (bei weniger Fläche) als ich mit meiner Sole-Wärmepumpe.
Sind in dieser Aussage Investitionskosten berücksichtigt (mit welcher Abschreibungsdauer) oder nur die monatlichen Verbrauchskosten?
 
S

Saruss

Vorerst nur der monatliche Verbrauch. Da die Investitionskosten bei ihm "versteckt" sind (Komplettpreis fürs Haus), ist das direkt nicht vergleichbar.
Die Solebohrung hält aber ja idR ein Hausleben lang, und weiterhin bin ich mit der Fußbodenheizung letztendlich flexibler in der Wahl des Wärmeerzeugers (wenn es was besseres geben wird) in der Zukunft als bei der Luft-luftwärmepumpe. Wenn man annimmt dass seine Heizung dasselbe gekostet hat wie meine, exklusive der Bohrung, dann sind wir in ungefähr dem Zeitraum, in dem ich meinen Kredit abgezahlt habe, gleichauf mit den Gesamtkosten.
 
laurooon

laurooon

Hmm, aber wenn Gas nun mal liegt. Was nehm ich dann? Für Sole muss ich bohren, was richtig Geld kostet? Außerdem muss Erdwärme ja auch erst mal zur Verfügung stehen, ist ja nicht überall sinnvoll? Grundsätzlich habe ich die Möglichkeiten Gas zu nehmen, oder halt Elektro. Mit Sole habe ich mich, zugegeben, noch nicht beschäftigt.
 
markus2703

markus2703

Das ganze gibt's für 15.000€ und macht aus dem Haus einen KFW 40+ Bunker, der wiederum mit 15.000€ subventioniert wird. Für die Luft-luftwärmepumpe macht das vermutlich Sinn, aber für Gas?
So wie ich das gelesene hier verstehe, tendierst du doch persönlich eher zu Gas. Du schreibst doch oben dass die Kosten sich durch den Zuschuss quasi aufheben, dazu bekommst du noch einen Mehrwehrt im Haus durch die dickere Wand und den Stromspreicher+Photovoltaik.

Also für mich wäre die Sachlage doch dann klar.
 
laurooon

laurooon

Hast Recht. Aber das Kfw 40+ gilt, wenn ich eine Luft-luftwärmepumpe nehme. Wenn ich hingegen Gas nehme, kann ich mir wie ich das verstanden habe, KFW 40+ abschminken und falle z.B. wieder auf KWF 55 zurück. Aber da hake ich noch mal nach! Habe am Freitag noch einen Termin beim freundlichen Berater.

Das die dickere Gebäudehülle ein Vorteil ist glaube ich sofort und ich sehe da persönlich auch keinen Nachteil drin. Ihr? Ich verliere ca. 2m^2 Wohnfläche, da durch die dickere Wand das Haus nicht nach außen größer, sondern nach innen kleiner wird. Leider.

Beim Photovoltaik stellt sich mir die Frage des Sinns aktuell? Die schönen Rechnungen von Photovoltaik beruhen auf folgenden Tatsachen:

1. Angenommen wird, die Module sind neu und bleiben neu (was Quatsch ist)
2. Angenommen wird, die Module sind blitzsauber. Jeder Taubenschiss oder Schmutzfilm würde die Leistung reduzieren.
3. Angenommen werden großzügige Sonnenstunden
4. Angenommen wird die Speicherbatterie hält über 20 Jahre lang mind. 80% ihrer Nennkapazität aufrecht. Praktisch verschwindend geringer Memory-Effekt. Ob das stimmen kann?

Da stellt sich mir die Frage, ob es Sinn macht, oder ob man der Photovoltaik Technik noch ein paar Jahre Entwicklungszeit gibt. Besonders den Batterien. Ich bin aber auch hier echt auf eure Meinungen, oder besser Erfahrungen gespannt.

Gruß,
laurooon
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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