Wir machen auch relativ viel in EL, aktuell laufen die Malerarbeiten. Daher kann ich unseren Zeitaufwand dazu relativ genau wiedergeben: An den letzten beiden Wochenenden waren meine Brüder, mein Schwiegervater und ich jeweils mit Malerarbeiten beschäftigt. Wenn ich die geschafften Flächen durch die benötigte Zeit teile, komme ich auf ca. 15 m² Wandfläche einfacher Anstrich pro Mannstunde.
Die Oberflächen waren zu dem Zeitpunkt schon komplett vorbereitet und grundiert, Fenster abgeklebt, etc. Dieser Aufwand kommt also noch obendrauf und dann werden natürlich die allermeisten Flächen doppelt gestrichen.
Wir kommen insgesamt auf etwa 450m² Malerflächen, die doppelt bearbeitet werden müssen, also insgesamt 900m². Das macht dann 60h nur fürs Malern plus die Zeit, die man fürs Abkleben, Grundieren und sonstige Wandvorbereitungen braucht (wir haben alle Putzoberflächen einmal mit der Giraffe geschliffen, alle Fehlstellen markiert, feingespachtelt und verschliffen). In den Fensterlaibungen haben wir teilweise oberflächlich feine Risse im Putz, weswegen wir uns dazu entschieden haben, diese zu kaschieren, indem wir ein Armierungsvlies mit in die Farbe einbetten. So braucht man dann für die Bearbeitung der Fensterlaibungen in einem Raum ungefähr so lange wie für das Malern der Wände (der Aufwand ist in den 15m² aber schon drin).
Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass du die Farben und Werkzeuge organisieren musst, also erst mal einen Überblick gewinnen, eine Farbe aussuchen, Angebot einholen und alles besorgen und zur Baustelle transportieren. Dazu eine Empfehlung: Farben vom Profi mit entsprechenden Rollen lassen sich wesentlich besser verarbeiten und bringen dir ein besseres Ergebnis, als alles, was man im Baumarkt bekommt).
In Summe werden ohne die individuelle Wandvorbereitung sicher mehr als 100h notwendig sein, um die Malerarbeiten durchzuziehen.
Zu dem, was man als Bauherr leisten kann: Ich habe meine Arbeitszeiten im Beruf nach vorne verschoben. So habe ich abends mehr Zeit für die Baustelle. Im Moment verbringe ich unter der Woche vier Abende (ca. 4h) auf dem Bau, den kompletten Samstag (10h) und am Sonntag auch meist noch 4-5h. Macht ein Wochenpensum von etwa 30h, was zwar ziemlich an die Substanz geht, man weiß aber ja, wofür man es macht. Außerdem war es nicht durchgehend so viel.
Was mir dabei immer am meisten Stress macht, sind die Vorbereitungen für ein Wochenende, an dem Helfer da sind. Da muss jeder was zu tun haben, es muss entsprechendes Werkzeug und Material da sein, die Verpflegung muss geregelt werden, usw. Das verschlingt auch noch mal Zeit und raubt mir von Zeit zu Zeit den Schlaf. Man wird aber auch dabei routinierter und beim nächsten Haus macht man das dann mit links :-p