NIBE F730 Wärmepumpe Erfahrungen - KFW55 Haus

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J

jaro22

Hallo Zusammen,

Wir wollen neu bauen und können für wenig Geld an die Wärmepumpe F730 gelangen.
Ich habe in der Forensuche hier viele Erfahrungen dazu finden können.
Auch ein paar Berichte über die Nibe F750.
Was könnt ihr mir hier für Tipps oder Erfahrungen mitgeben? Worauf sollte ich Achten?

Alternativ steht bei mir auf der Liste eine Anlage von Stiebel Eltron, da ich aus dem Ort komme, wo Sie gebaut werden. Da hab ich ein paar Beziehungen. Kostenpunkt sind allerdings 6.000 Euro mehr als bei der NIBE.

Was mich erschrocken hat, dass die Anlage wohl ca. 3-4.000 kwh verbrauchen soll. Das sind bei 28 Cent pro kwh schon um die 1.000 Euro im Jahr. Kann das wirklich sein?

Wir wollen erst mal kein Photovoltaik einbauen. Vorrichtungen sind aber alle gemacht und da.

Vielen Dank und beste Grüße.
Jaro22
 
A

Alex85

Wenn ich das richtig sehe, ist das eine Abluftwärmepumpe. Bist du dir dessen bewusst?
Imho die falsche Heizung für ein Haus, das kein Passivhaus ist. Insofern besteht durchaus die Gefahr, dass die Luft mit Strom zugeheizt werden muss und entsprechende Kosten entstehen. Insbesondere wenn auch noch Warmwasser darüber laufen muss. Wie viel das ist, lässt sich vorher allerdings überhaupt nicht sagen.
 
J

jaro22

Hi Alex,

Danke für die schnelle Antwort. Wie meinst du das, ob mir das bewusst ist?
Das es sich um eine luftwärmepumpe handelt habe ich schon gewusst. Gibt es da noch mal Unterschiede was die Luft-Wärmepumpen angeht?

Die Firma Gussek Haus bietet das mit an, um die KFW55-Variante zu erreichen.
Man kann Sie noch mit Photosolar und Photo-Voltaik verbinden um auf den Kfw40 zu kommen.

Die NIBE ist ein "Angebot", wie bei vielen Fertigbauhausherstellern. Will aber klären, ob die überhaupt was taugt.

Sole-Wärmepumpe ist mir aktuell etwas zu teuer. Daher habe ich das noch nicht weiter verfolgt. Die Frage ist eben, ob eine Wärmepumpe überhaupt sinnig ist bzw. ab wann sich sowas dann rechnet.

Wieso nutzt das nur bei einem Passiv-Haus etwas?

Ja, Warmwasser wird wohl auch darüber laufen.

Worauf sollte ich denn achten, um die richtige Heizart für das Haus zu wählen?

Meine Gedanken waren, dass sich die Wärmepumpe dann rechnet, wenn ich die Photovoltaikanlage damit kombiniere.
Was sind da eure Erfahrungen?

Viele Grüße,
Jaro22
 
L

Lumpi_LE

Das ist eine Luft-Luft Wärmepumpe, sowas funktioniert nur als Sicherheitsunterstützung im Passivhaus. Wer sowas für ein KFW 55 Haus vorschlägt ist in erster Linie am eigenen Profit interessiert.
 
J

jaro22

Ah, Okay. Und was ist dann eine sinnvolle Lösung für diese Art von Haus?

Was ist denn eine sinnvolle Ergänzung als Heizung für einen Neubau? Ich hab da leider wenig Erfahrungen mit!
Ohne die Luftwärmepumpe würde ich kein Kfw55 erlangen. Somit stellt sich mir halt die Frage, wieso ich so etwas machen kann.

Der Aufpreis ist quasi nicht vorhanden für die Luftwärmepumpe. Das ist Nicht mal ein Betrag, wo ich lange überlege.

Die knapp 1.000 Euro Stromkosten für die Luftwärmepumpe schrecken mich jedoch enorm ab.
 
A

Alex85

Danke für die schnelle Antwort. Wie meinst du das, ob mir das bewusst ist?
Das es sich um eine luftwärmepumpe handelt habe ich schon gewusst. Gibt es da noch mal Unterschiede was die Luft-Wärmepumpen angeht?
Ja, es gibt einen Unterschied.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Lumpi sie auch schon erwähnte, zieht die Wärmeenergie aus einer signifikanten Menge Außenluft. Daher steht sie draußen oder verfügt über eine Außeneinheit (Splitgerät) oder steht innen, verfügt aber über entsprechend voluminöse Zu- und Abluftrohre. Die gewonnene Wärmeenergie wird auf Wasser übertragen -> Flächenheizung/Fußbodenheizung.
Eine Abluftpumpe zieht die Wärmeenergie im Wesentlichen aus der Abluft des Gebäudes. Das funktioniert nur, wenn das Gebäude selbst kaum Wärme nach außen verliert und sich durch passive Erwärmung (solare Einstrahlung, Abwärme von Haushaltsgeräten sowie die Abwärme der Hausbewohner) warm halten kann. Das erreicht man mit einem KFW 55 Haus nicht, dazu braucht es ein Passivhaus. Und selbst da ist es problematisch, wenn aus der Abluft auch noch Wasser erwärmt werden soll. Kommt die Luft-luftwärmepumpe an ihre Grenzen, wird per Stromheizung die zuströmende Luft noch zusätzlich erwärmt, aber dann fliegt dir die Stromrechnung um die Ohren.
Der Vorteil der Luft-luftwärmepumpe ist, dass sie in der Anschaffung sehr günstig ist. Zudem führt sie die Wärme über Luft ins Gebäude zurück, wodurch die Flächenheizung gespart werden kann. Zudem kann der findige Hausbauer auch noch behaupten, die Luft-luftwärmepumpe wäre gleichzeitig eine Lüftungsanlage, die sonst überall massiv Aufpreis kosten würde ... in Wahrheit spart er gut 15.000€ Anlagentechnik ein (Mehrkosten Luft-Wasser-Wärmepumpe und Fußbodenheizung, geschätzt), die Zeche zahlt der Hauseigentümer ab der ersten Stromrechnung.

Luft-Wasser-Wärmepumpe wäre so das übliche, was man machen kann. Erdwärme ist auch eine Option, vom Investment teurer, dafür aber mit massiven Subventionen belegt (BAFA 4.000-5.000€). Es muss auch nicht immer die Bohrung sein, mit Grabenkollektoren lässt sich auch arbeiten. Das müsste man mal rechnen bzw. hängt von konkreten Angeboten ab. Kommt auch darauf an wie du baust, also ob mit Architekt oder mit GU/GÜ. Letztere lassen sich den "Luxus" gerne vergolden, bei ersterer Bauweise bist du natürlich vollkommen frei. Ich habe eine Preisindikation über 6.000€ für die Bohrung (quasi die Mehrkosten im Vergleich zur Luft-Wasser-Wärmepumpe) vorliegen, dem gegenüber stehen 5000€ BAFA Förderung sowie 1000€ von progres.nrw. Muss man wohl nicht lange drüber nachdenken. Manche bauen auch für 3.000€ nen Grabenkollektor (Eigenleistungen vorausgesetzt) und kassieren 4.000-4.5000€ BAFA Förderung. Muss man noch weniger drüber nachdenken.

Wenn es unbedingt KFW 55 sein soll, geht auch Gas. Dann in Kombination mit Solarthermie oder einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Letzteres ist freilich teurer, dafür ist der Komfort einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung eben dabei.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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