Ich sehe das ähnlich wie einige Vorschreiber. Ich denke auch, das dürfte bei euch eine enge Kiste werden. Hauptsächlich weil ich das Gefühl habe, ihr steht nicht richtig dahinter. Ihr wollt gerne ein Eigenheim, seid aber nicht bereit, das mit allen Konsequenzen zu tragen. Konsequenzen wären bei eurem Einkommen nun mal, dass man an anderer Stelle kürzer treten muss. Dauerhaft. Für mehrere Jahrzehnte. Das muss man wollen. Und zwar richtig! Irgendjemand schrieb, ein Eigenheim muss man als Hobby betrachten oder sowas in der Art. Und so sehe ich das auch. Zumindest in dieser Einkommensregion, wo man leider nicht zu den Gutverdienern gehört. Und das sehe ich bei euch nicht. Also, dass ihr vollkommen dahinter steht und bereit seid, an anderer Stelle dafür kürzer zu treten. Überlegt euch gut, ob ihr jetzt wirklich ein Haus bauen wollt, mit all den "Konsequenzen" oder ob es für euch nicht besser wäre, die Sache auf Eis zu legen und in ein paar Jahren noch mal darüber nachzudenken (in der Zwischenzeit könnt ihr dann auch schon etwas sparen, denn Eigenkapital ist beim Hausbau wirklich wichtig!).
In einem Jahr 20.000€?
Wie sollen wir denn das machen?
Wir müssen auch noch Miete bezahlen!
Also 20.000€ in einem Jahr geht ja nicht mal wenn man keine Miete bezahlt!
Nur mal zum Vergleich: Ich bin 27 Jahre alt, mein Mann ist gerade 30 geworden. Wir bauen zur Zeit. Wir verdienen in etwa gleich viel wie ihr. Wir haben ein paar Jahre vor Baubeginn begonnen für das Haus zu sparen. Wir wohnen aktuell noch "mietfrei" bzw. bezahlen vergünstigte Miete (300 € monatlich inkl. Nebenkosten!), da die Wohnung meinen Eltern gehört. Wir haben über ein paar Jahre hinweg 1.400 - 1.500 € im Monat gespart und zusätzlich noch etwas vom Weihnachtsgeld oder Urlaubsgeld (meines Mannes, ich krieg beides nicht) weggelegt, sodass wir jährlich bei +/- 18.000/19.000 € gelandet sind. Das sind keine 20.000 € wie vorgenannt zitiert, aber fast. Ging aber tatsächlich nur, weil wir nur so wenig "Miete" zahlen. Je nachdem wie viel Miete ihr bezahlt, kannst du ja mal vergleichen. Wir haben aber nebenher auch ganz gut gelebt und nicht jeden Cent zweimal umgedreht, aber auch nicht mit dem Geld geprasst, weil wir immer unser Ziel "Hausbau" im Hinterkopf hatten. Waren häufig auswärts essen, haben uns die ein oder andere unnötige Spielerei gegönnt usw... es ist also nicht so, als hätten wir uns für dies Sparleistung massiv einschränken müssen. Aber dennoch: Nach den paar Jahren sparen ist ein nicht unerheblicher Betrag zusammen gekommen. Obwohl nebenher noch die ein oder andere höhere Ausgabe von der Sparleistung wegging (neues Auto, Hochzeit). Wir finanzieren nun 240.000 €. Den Rest bezahlen wir mit Eigenkapital. Unsere Annuität beträgt nun ca. 4,5 % p.a.. Zuzüglich Nebenkosten (Unterhaltung) fürs Haus liegen wir dann fürs eigene Haus im Gesamten niedriger als vorher zur Sparphase + "Miete". So sind wir auf der sicheren Seite, auch falls mal Kinder kommen (ich weiß, das ist bei euch kein Thema) und zeitweise ein Einkommen ausfällt. So können wir neben Kredit + Nebenkosten noch ein bisschen sparen, für Reparaturen, Neuanschaffungen usw. und wenn was übrig bleibt, wird es in die Sondertilgung gesteckt. Zusätzlich müssen wir uns auch im Alltag nicht groß einschränken. Wir sind (rechnerische Laufzeit) nach 30 Jahren mit dem Kredit fertig. Dann sind wir knapp 60 Jahre alt. Da unsere Gehälter aber steigen werden (vertraglich zugesichert) werden wir realistisch betrachtet aber eher noch früher fertig sein. Das ist aber nur möglich, weil wir einen guten Zins erwischt haben. Wir liegen bei unter 2 % für 20 Jahre. Das war aber nur möglich, weil wir genügend Eigenkapital hatten (über 20 %). Außerdem bauen wir in einer eher günstigen Region (ländlich), was den Hauspreis etwas nach unten drückt. Sonst hätte das ganze Konstrukt, so wie es jetzt ist, nicht gepasst. Das fehlende Eigenkapital hätten wir uns durch einen höheren Zins im Laufe der Jahre teuer erkaufen müssen oder hätten beim Haus massive Abstriche in Größe und Ausstattung machen müssen. Daher finde ich, ist Eigenkapital beim Hausbau nahezu essenziell wichtig - in euren (und unseren) Einkommensregionen.