Ist das denn mit der Steinwolle tatsächlich so, dass diese nur beim Bearbeiten Fasern freisetzt? Wurde zu der damaligen Zeit überhaupt schon biologisch abbaubare Steinwolle benutzt?
Steinwolle ist abgesehen von Holzfasern, Flachs, Stroh und Schafswolle wahrscheinlich das unbedenklichste Dämmmaterial was regelmäßig verbaut wird.
Sowohl Glaswolle, als auch Mineralwollefasern werden nur während der Bewegung also bei der Verlegung freigesetzt. Die Fasern sind zum Teil Lungengängig und können Reizungen auslösen. In der Regel werden sie aber direkt wieder abgehustet und richten keinen Schaden an. Glas- und Steinwollefasern sind NICHT giftig. Vereinzelt können Fasern in den Lungenhärchen (oder wie die Dinger heißen) hängen bleiben - ähnlich wie Asbest (er hat Jehova gesagt! steinigt ihn!). Anders als Asbestfasern, welche ein Leben lang die Lunge reizen können und dadurch auf Dauer Schäden anrichten, Narben erzeugen und so langfristig zu Lungenkrebs führen können, zerbrechen Steinwolle- und Mineralfasern mit der Zeit und die Bruchstücke sind nicht mehr schädlich bzw. werden irgendwann ausgeschieden. Steinwolle ist NICHT karzinogen! Das schlimmste was dir also passieren kann ist ein Hustenanfall und evtl. entzündete Stellen im Rachenraum/Lunge, wenn du ohne Atemschutzmaske Steinwolle verlegst. In der Wand ist sie nur schädlich, wenn die Wand umfällt und du drunter liegst.
Das einzig bedenkliche in 90er Jahre Häusern sind mittelflüchtige Kohlenwasserstoffe in Farben und lacken. Aber diese sind … mittelflüchtig und inzwischen auch nur noch in Spuren vorhanden und du würdest komische graue Ablagerungen an ungewöhnlichen Stellen an den Auenwänden sehen.
Wände können (gottseidank) nicht atmen. Wer 2018 immer noch solch einen Stuß erzählt gehört nicht mehr beauftragt!
In den Fertighäusern sind auch INNENwände ohne Dampfbrems-Luftdichtheitsfolie mit Steinwolle gefüllt, wie in vielen Trockenbauwänden. Nicht vertauschen mit den folierten Außenwänden.
Zu befürchten ist hier aber auch nichts. Solange das Haus nicht in einem Erdbebengebiet liegt, fallen auch die nicht um.
Fenster sind 3-fach also neuer?
3-fach verglaste Fenster gabs auch schon vor 1990. Gerade die Fertighäuser in den 90er Jahren haben mit niedrigem Energieverbrauch geworben und dort wurden auch schon 3-fach Verglasungen verbaut.
Eine Schadstoffanalyse wollen wir auf jeden Fall vorher noch durchführen. Wir haben ein kleines Baby und wollen daher zu 100% sicher gehen, dass gesundheitlich nichts durch verwendete Giftstoffe schief gehen kann.
Die Schadstoffanalyse würde ich eher an der Straße vor dem Haus und im Innenraum eures Autos während der Fahrt durchführen. Danach bleibt ihr dann besser im 90er Jahre-Haus drinnen, als draußen.