Hilfe bei Grundrissplanung für Einfamilienhaus

[Sheldor]

Hallo,

wir sind schon seit geraumer Zeit stiller Mitleser. Jetzt wird es für uns ernst: Eine Option für ein Grundstück steht, ein Werkvertrag mit einem Fertighausbauer ist abgeschlossen, und Morgen ist der erste Termin mit unserem Architekt.

Gerne würde ich unsere Pläne hier kurz vorstellen, und freue mich schon auf Feedback.

Was uns besonders wichtig ist:

1) Vorgegeben ist ein Vollgeschoss, Firsthöhe darf aber 9m sein. Wir wollen durch Erker die Fläche im EG so erhöhen, dass die Flächen im DG unter den Schrägen möglichst klein werden (Hessen; DG max. 75% des EG mit Höhe >2,3m Rohfussboden bis Oberseite Dachkonstruktion). Damit wollen wir einen Kniestock von ca. 1,5m lichte Höhe mit ca. 35° Dachneigung erreichen. Dann sollten wir in der Höhe etwas unter 9m bleiben.

2) Wir brauchen aufgrund unserer Familiensituation im EG ein großzügiges Zimmer (ich nenne es Gast) mitsamt einem volltauglichen Bad, barrierearm.

Ich habe die Grundrissideen angehängt. In Bild, das Haus und Freiflächen zeigt, ist der Garten oben etwas abeschnitten, d.h. der Garten geht noch etwas weiter. Leider zeigt er nach NNW.

Ein paar Infos:

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks: ca. 580m2. Breite 16m Länge 36m
Hang: neun
Grundflächenzahl: 0,35
Geschossflächenzahl: 0,7
Baufenster, Baulinie und -grenze: Abstand von Straße 5m, rechts / links 3m
Anzahl Stellplatz: Eine Einzelgarage, davor und daneben je ein Stellplatz
Geschossigkeit: 1 Vollgeschoss
Dachform: Sattendach
Stilrichtung: Zeitlos / eher modern
Ausrichtung: Grundstück zeigt nach NW, leider…
Maximale Höhen/Begrenzungen: 9m Firsthöhe über Fertigstraße

Anforderungen der Bauherren
Keller, Geschosse: Wir planen ohne Keller, es sei denn, dass Bodengutachten empfiehlt es
Anzahl der Personen, Alter: 2x ca. 40 und 2 Kinder 1 und 3 Jahre zum Einzug
Raumbedarf im EG, OG: Insgesamt 170-180m2
Büro: Familiennutzung oder Homeoffice? Siehe oben als barrierefreier Wohnbereich
Schlafgäste pro Jahr: 6x
offene oder geschlossene Architektur: eher offfen
konservativ oder moderne Bauweise: Zeitlos?
offene Küche, Kochinsel: Offene Küche, aber leicht sichtgeschützt (damit man nicht von überall das dreckige Geschirr sieht…)
Anzahl Essplätze: 4, nur optional mehr
Kamin: eher nein
Balkon, Dachterrasse: Balkon vom Schlafzimmer gewünscht, zur Straßenseite, da die Garten NW-Ausrichtung hat. So kann man evtl. in Übergangszeiten etwas Sonne erhaschen.
Garage, Carport: 1x + 2 Stellplätze


Hausentwurf
Von wem stammt die Planung: Von uns selbst
Was gefällt besonders? Wir freuen uns auf die Relaxzone / Spielzone / wie immer man das nennt in OG an der großen Fensterfront im West. Uns schweben große Fenster im Kniestock + anschließende Dachflächenfenster vor.
Was gefällt nicht? Warum? Ausrichtung NW gefällt uns nicht, aber Haus nach hinten setzen erscheint uns auch nicht glücklich
Persönliches Preislimit fürs Haus, inkl Ausstattung: Ca 400t€ nur für das Haus, d.h. ohne Nebenkosten, ohne Grundstück als schlüsselfertige Ausführung
favorisierte Heiztechnik: Wärmepumpe

Wenn Ihr verzichten müsst, auf welche Details/Ausbauten
-könnt Ihr verzichten:
-könnt Ihr nicht verzichten: Erhöhter Kniestock trotz Eingeschossigkeit, das lassen wir uns auch 20t€ mehr kosten (d.h. für die 2 Erker hauptsächlich)

Was ist die wichtigste/grundlegende Frage zum Grundriss in 130 Zeichen zusammengefasst?

Wie holt man aus der Planung bei Vorgaben ein Vollgeschoss und Ausrichtung nach Nordwest am meisten raus?

 

[11ant]

Obwohl das Haus freistehend ist, erinnert mich der Grundriss vom Typ her an ein Reihenhaus - wenn auch mit großzügigerer Grundfläche.

das lassen wir uns auch 20t€ mehr kosten (d.h. für die 2 Erker hauptsächlich)

Der Aufwand für Unterzüge, Abdichtung und Wärmedämmung der Mini-Flachdächer ist nicht von Pappe. Habt Ihr mal ausgerechnet, wie "nötig" das wirklich ist ? - ich meine: mit ggf. wieviel cm weniger Kniestock wäre verzichtbar, nur wegen der Vollgeschossvermeidung unten die Erker anzusetzen ?

Das Gästebad finde ich im Verhältnis zu fürstlich bemessen und gäbe lieber der Küche mehr Platz.

 

[Sheldor]

Hallo 11ant,

vielen Dank für deinen Input.

Wir hoffen tatsächlich, dass wir uns mit den Mehrkosten der Erker nicht vertun. Im Angebot zum Werkvertrag kamen mir die Mehrkosten mit ca. 18t€ auch recht niedrig vor, das ist allerdings ohne Kosten für Fenster, Bodenbeläge etc. Da käme zumindest bei dem hinteren Erker noch etwas dazu. Die Erker haben zusammen ca. 13m2. Das ergäbe eine Kniestockerhöhung von ca. 1,1m auf ca. 1,5m. --> Wie ist die Meinung dazu? 40cm Kniestock mehr lohnend?

Das Bad unten brauchen wir großzügig da wir familienbedingt mindestens einen Hausbereich barrierefrei gestalten müssen (das wäre dann das Gästezimmer und das Bad, hier auch z.B. 100er Türen). Ich finde das Bad aber auch unglücklich lang. Gibt es da bessere Ideen?

Die Grundstücksbreite liegt bei 16m. 2x Abstandsflächen ergeben nutzbare 10m. Das Haus ist in dem Plan 9,5m breit und 11,5m lang, zuzüglich die Erker in der Länge. Deswegen wird es wahrscheinlich so langgezogen. Hat das Nachteile, die wir vielleicht im Moment übersehen?

Was uns stark umtreibt: Steht das Haus richtig so, oder würdet ihr das hinten auf das Grundstück setzen wg. Südgarten? Aber dann hätten wir abends keine Sonne mehr, und der Platz hinter dem Haus wäre verloren, oder?

Viele Grüße und Danke für den Rat.

 

[haydee]

Warum plant ihr keine Terrasse neben der Küche. Dort bekommt ihr wenigstens Sonne.

Im Esszimmer würde ich eine Hebeschiebetüre einplanen. Die läßt sich öffnen ohne das jemand am esstisch aufstehen muss und die gibt es fast Schwellenländer (meine nicht die ganz teuren schwellenfreien, gibt auch welche mit kaum Schwelle und auf die kann man drauftreten)

Zeichnet doch mal die 2 Meter Linie ein.
Ansonsten kann ich mich 11ant nur anschließen.

 

[Sheldor]

Hallo haydee,

Hebeschiebetür ist eine super Idee, wir hatten da auch schon etwas im Auge.

Links von der Küche wollten wir wenigstens einen kleinen Sitzbereich machen, evtl. verbunden im die Hausecke mit der Hauptterrasse. Ich bin mir aber unsicher, ob wir das dürfen. Das Haus ist nur 3,5m vom linken Nachbarn (bzw. der Grenze) entfernt. Ist eine Terrasse hier noch gestattet (lt. hessischem Nachbarschaftsgesetz)? Naja, das werden wir mit unserem Architekten auf jeden Fall besprechen.

Ich habe das DG nochmal mit der 2m-Linie gezeichnet. Das entspräche einem Kniestock von 1,5m und einer Dachneigung von 35° (Ist dann 70cm von der Wand weg).

 

[kaho674]

Für eine erste Idee ist das jetzt nicht völlig gaga. Ich sehe aber hier genau wie 11ant ein Kostenproblem für die Erker. Ein normales Rechteck ist im Preis/Leistungsverhältnis wesentlich günstiger. Diese Balkone nutzt man ja doch eher nicht, wenn man einen eigenen Garten mit Terrasse hat. Ihr habt so schon genug damit zu tun, die 400 Riesen zu halten, denke ich. Also würde ich versuchen, weniger solcher Gimmicks und dafür schlichter zu planen, wenn das Budget so bleiben soll.