@Altai
Hatte ich schon so verstanden. Die zugrunde liegende Frage lautet doch immer "Wie hätte sich dein Einkommen entwickelt, wenn ihr keine Kinder bekommen hättet?". Die Antwort erschöpft sich imho nicht in der Umrechnung "Teilzeit auf Vollzeit", weil du ohne Kinder sehr wahrscheinlich nie dort gelandet wärst wo du heute bist.
Das aber natürlich unter der Prämisse, dass die Kindererziehung für dich tatsächlich nur die 2. Wahl darstellte.
Überspitzt gesagt, wäre es ja ebenfalls ziemlich unfair einer "Vollblut-Mutti", die sich bewusst und unter Abwägung aller Nachteile aus Überzeugung für diesen Schritt entschieden hat am Ende eine Idealkarriere anzudichten und diese entsprechend nachzuvergüten.
Was wäre gerecht? Denke da gibt es keine generell gültige Formel. Du sagst, dein Ex hat sein Geld ins Haus gesteckt und besitzt damit nun Vermögen, welches du nicht aufbauen konntest. Auf Basis deiner Schilderungen müsste man nun kritisch fragen:
- Stellte dein Weiterzahlen der hälftigen Miete eurer Wohnung bzw. später die 400€ Einkommensdifferenz tatsächlich eine faire und angemessene Beteiligung an Unterhalt und Nutzung eines Einfamilienhaus dar?
- Wer hat die Dinge bezahlt, die nicht unter den "täglichen Bedarf" fallen? Also wer hat z.B. das gestohlene Auto finanziert und unterhalten, wer das Mobiliar (abseits der Küche)?
- Ist es deinem Ex tatsächlich anzulasten, dass er von seinem höheren Einkommen (auch in Vergleich zu deinem Vollzeit-Netto) am Ende auch ein größeres Vermögen angehäuft hat?
- Du wolltest während der Beziehung nichts mit dem Haus zu tun haben, nun aber gern am Wertzuwachs partizipieren. Hättest du das auch bei einem Wertverfall und etwaig daraus resultierender Schulden gewollt?
Versteh mich nicht falsch, ich sehe das Verhalten vieler (Ehe-)Männer in dieser Beziehung sehr kritisch und erlebe es aktuell auch gerade im Bekanntenkreis. Da wird seitens des Mannes eine Betriebsrente verschwiegen, das Haus als überschuldet dargestellt und das Barvermögen verschleiert.
Andersherum habe ich aber auch viele Jahre miterlebt, wie SIE (gelernte Floristin) ihr Leben als "Gattin" mit TV und langen Telefonaten rumgebracht hat, während Sohnemann 40h im Kindergarten bzw. später in der Schule war. Derzeit sitzt SIE mit 2k Unterhalt (Kind ist 3 Tage die Woche bei ihr) in einer schicken Mietwohnung und erzählt jedem, der es hören will, wie übel sie veräppelt wird