Bauherren-Rechtsschutz - machen oder lassen?

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MadameP

MadameP

Also erst mal, danke an alle für eure Meinungen und Erfahrungsberichte!

Die 3000 Euro sind eine Wette. Kann man machen. Manchmal verliert man, manchmal gewinnt man.
Eben. Das ist genau unser Dilemma. Blöd dass man sowas nie vorhersehen kann.

@MadameP
Was erwartest Du denn von der Versicherung?
Ach im Prinzip das, was sich jeder von einer Rechtsschutz erwartet. Keine fiesen / unübersehbaren Kosten im Falle des Falles, wenn man eh schon eine superdicke Finanzierung/Belastung laufen hat... 100.000 pro Fall klingt viel, aber nur als Beispiel: lass mal im schlimmsten Fall nen ewigen Baustopp sein, du läufst in die Tilgung und zahlst immer noch Miete, keiner einigt sich usw. usf. Da ist eine hohe Deckung beruhigend.

Wie lang gilt die denn? Nur für die Bauphase oder auch wenn nach 4 oder x Jahren versteckte Mängel aufteten?
Die gilt mindestens 3, maximal 5 Jahre. Pro Jahr einen Tausender in unserem Fall.

I...und bereuen es, den an sich guten GU nur wegen eines 500€-Schadens den Anwalt auf die Pelle gerückt zu haben anstatt zu sprechen und sein Recht auf gängigem Wege einzufordern. Das gilt nämlich immer noch und funktioniert auch
Genau das haben wir nicht vor. Wir sind überhaupt keine Prozesshanseln und wollen es auch nicht werden. Ich glaube an das gute Gespräch Auge in Auge.
Unser SV und unser GÜ kennen sich von vor 20 Jahren entfernt aus dem Studium und von ein paar Bauten, die der SV betreut hat. Freunde sind sie keine (und nachdem ich beide kennengelernt habe, ahne ich auch warum), aber auch keine Feinde. Unser SV sagt Sachen wie "mit dem können Sie bauen" (bei anderen hat er uns def. abgeraten) und "wir sind uns doch einig, dass wir einen vernünftigen Bau ohne Mängel fertig kriegen wollen und keine Korinthen kacken". Das lässt mich hoffen, dass wir evtl. Krisen im Gespräch meistern können.

Wenn man allerdings so wie z. Bsp.bei Nordlys öfters beschrieben den Unternehmer kennt, er aus dem Ort ist, einen guten Ruf hat etc. kann man darauf sicher auch verzichten. Falls nicht: Sehr genau die Versicherungsbedingungen lesen und sowas abschließen. 3- 5 k sind dann nicht viel.
Unser Bauch sagt beim GÜ von Anfang an ja, und zwar ein dickes. Der Mann ist Architekt aus Leidenschaft, hat gute Ideen und Bock auf unser Projekt und war auch nach Unterschrift ständig erreichbar, engagiert und freundlich. Schickt mir von der BAU aus München Woanders mit Dachziegeln die er uns vorschlagen will, telefoniert abends um 9 eine Stunde um Dinge zu erklären, schickt spät noch Mails raus, die er versprochen hat usw. Außerdem mag ich seinen Humor , aber das ist nicht entscheidend. Er baut seit 20 Jahren Ein- und Mehrfamilienhäuser hier in der Gegend, hat einen guten Ruf und den zu verlieren. Ich glaube er ist eher geschädigt von pingeligen Bauherren die abends mit dem Laser durch den Rohbau gehen und alles nachmessen, jede Seite im Vertrag paraphieren und ihn im Zweifel vor Gericht zerren. (So sind wir nun echt nicht. 3-5 cm sind mir sowas von wurscht) Das war das was ich so raushörte. Der Bau geht nicht los bevor er aus dem Urlaub zurück ist, den Schotter für die Bodenplatte rüttelt nicht unser Gartenlandschaftsbauer sondern SEIN Rohbauer obwohl teurer usw.

Der langen Rede kurzer Sinn. Mein Bauch sagte mir irgendwie, ich kann auch ohne die Rechtsschutz schlafen. Ich wollte mich nur versichern, dass ich da keinen groben Fehler mache. Ihr habt mir geholfen, danke!
 
Nordlys

Nordlys

Du brauchst das nicht. Der Mann ist ok, wie Du ihn schilderst. Verlass Dich auf deine Menschenkenntnis.
 
Z

Zaba12

Also erst mal, danke an alle für eure Meinungen und Erfahrungsberichte!


Eben. Das ist genau unser Dilemma. Blöd dass man sowas nie vorhersehen kann.


Ach im Prinzip das, was sich jeder von einer Rechtsschutz erwartet. Keine fiesen / unübersehbaren Kosten im Falle des Falles, wenn man eh schon eine superdicke Finanzierung/Belastung laufen hat... 100.000 pro Fall klingt viel, aber nur als Beispiel: lass mal im schlimmsten Fall nen ewigen Baustopp sein, du läufst in die Tilgung und zahlst immer noch Miete, keiner einigt sich usw. usf. Da ist eine hohe Deckung beruhigend.


Die gilt mindestens 3, maximal 5 Jahre. Pro Jahr einen Tausender in unserem Fall.


Genau das haben wir nicht vor. Wir sind überhaupt keine Prozesshanseln und wollen es auch nicht werden. Ich glaube an das gute Gespräch Auge in Auge.
Unser SV und unser GÜ kennen sich von vor 20 Jahren entfernt aus dem Studium und von ein paar Bauten, die der SV betreut hat. Freunde sind sie keine (und nachdem ich beide kennengelernt habe, ahne ich auch warum), aber auch keine Feinde. Unser SV sagt Sachen wie "mit dem können Sie bauen" (bei anderen hat er uns def. abgeraten) und "wir sind uns doch einig, dass wir einen vernünftigen Bau ohne Mängel fertig kriegen wollen und keine Korinthen kacken". Das lässt mich hoffen, dass wir evtl. Krisen im Gespräch meistern können.


Unser Bauch sagt beim GÜ von Anfang an ja, und zwar ein dickes. Der Mann ist Architekt aus Leidenschaft, hat gute Ideen und Bock auf unser Projekt und war auch nach Unterschrift ständig erreichbar, engagiert und freundlich. Schickt mir von der BAU aus München Woanders mit Dachziegeln die er uns vorschlagen will, telefoniert abends um 9 eine Stunde um Dinge zu erklären, schickt spät noch Mails raus, die er versprochen hat usw. Außerdem mag ich seinen Humor , aber das ist nicht entscheidend. Er baut seit 20 Jahren Ein- und Mehrfamilienhäuser hier in der Gegend, hat einen guten Ruf und den zu verlieren. Ich glaube er ist eher geschädigt von pingeligen Bauherren die abends mit dem Laser durch den Rohbau gehen und alles nachmessen, jede Seite im Vertrag paraphieren und ihn im Zweifel vor Gericht zerren. (So sind wir nun echt nicht. 3-5 cm sind mir sowas von wurscht) Das war das was ich so raushörte. Der Bau geht nicht los bevor er aus dem Urlaub zurück ist, den Schotter für die Bodenplatte rüttelt nicht unser Gartenlandschaftsbauer sondern SEIN Rohbauer obwohl teurer usw.

Der langen Rede kurzer Sinn. Mein Bauch sagte mir irgendwie, ich kann auch ohne die Rechtsschutz schlafen. Ich wollte mich nur versichern, dass ich da keinen groben Fehler mache. Ihr habt mir geholfen, danke!
Klingt sehr vernünftig und hört sich nach einem Glückstreffer an, wobei dein Architekt wie auch mein Architekt das Haus nicht baut, sondern die Gewerke.

Du brauchst halt gewissenhafte Gewerke. Ich hatte zum Beispiel nachdem die Terrassenfenster eingebaut waren, nicht mehr auf dem Schirm das Teile der KG Decke (zwischen Außenfenster und Perimäterdämmung blank sind. Also eine 1a Kältebrücke. Die Ausführung der Dämmung war auch nicht im Angebot drin. Was ist passiert, ich komme auf die Baustelle und es ist gemacht.
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B

Bookstar

Leider kann man nicht mit jedem Handwerker reden, auch nicht mit denen die einen guten Ruf genießen. Wir haben auch einen Rechtsstreit geführt, es blieb uns keine andere Wahl. Hätten gerne Rechtsschutz gehabt, da es um eine Schadenssumme um die 50.000 Euro ging. Im Endeffekt haben wir gewonnen aber das weiß man vorher nie.

Statistisch hat jeder 3 Neubau schwerwiegende Mängel heutzutage. Da ist die Chance auf eine anwaltliche Notwendigkeit natürlich schon sehr hoch.

Bevor ich jemals wieder einen Bauleiter engagieren würde, der viel mehr Geld kostet würde ich im Zweifel lieber einen guten SV nehmen plus diese Versicherung.

Das Paket ist in meinen Augen in Summe attraktiver, setzt aber voraus, dass man sich mit der Materie selbst auch beschäftigt.
 
MadameP

MadameP

wobei dein Architekt wie auch mein Architekt das Haus nicht baut, sondern die Gewerke.
Irgendwie doch schon, im übertragenen Sinne. Wir haben die GÜ-Lösung. Also seine Firma baut unser Haus, er und ein weiterer Mitarbeiter haben die Bauleitung. Also klar, die Maurer mauern, die Putzer putzen etc. aber er ist def. näher dran als bei deiner Variante. Klar ist, Architekt = Bauunternehmer = Bauleiter ist ein riesengroßes Potential für "UPS, schnell zu machen den Pfusch" - da ist es dann wirklich irgendwo Vertrauenssache. Plus den SV enger als eng einbinden.
 
E

Egberto

Ist doch in Ordnung und nachvollziehbar begründet. Läuft es astrein, klopfst Du Dir auf die Schulter, hakt es, beisst Du Dir in den Allerwertesten, so ist das eben.
Es besteht auf dem Markt kaum eine Möglichkeit, an eine Rechtsschutz im Bereich Hausbau zu kommen und das liegt gerade daran, dass es für die Versicherungen schlicht zu riskant ist, weil die Einnahmen/Ausgabenseite aus deren Sicht statistisch gesehen nicht passt. Da bin ich froh, dass durch die Finanzierung über die Sparkasse hier eine Möglichkeit besteht. Das rechnet sich nämlich auch für die Bank, wenn das Bauprojekt mangelfrei erstellt wird. Gäbe es eine allgemein zugängliche Rechtsschutz wie im privaten Bereich auch, bin ich mir ziemlich sicher, dass viel mehr Bauherren eine solche abschließen würden.
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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