Reihenhaus als WEG oder bessere Alternative

[HbMathias]

Hallo zusammen,

meine Frau und ich überlegen momentan, ob wir uns in Richtung Eigentum umsehen sollen.

Familiäre Situation
Wir sind Anfang/Mitte 30 und meine Frau ist im 4. Monat schwanger. Es wird unser erstes Kind, aber wir planen noch ein weiteres Kind zu haben.

Finanzielle Situation
Wir werden in den nächsten Jahren mit einem monatlichen Einkommen von 4.500 € rechnen können. Es gibt aber kein Weihnachtsgeld oder ähnliches.
Wir haben in Summe etwa 60 k€ Eigenkapital, dass aber nicht komplett frei verfügbar ist und wir auch nicht unbedingt nur in Immobilien investieren wollen.
Momentan sind etwa 12k€ in einer Lebensversicherung angespart, die in 3 Jahren fällig wird. 30k€ sind in Wertpapieren und Fonds angelegt, die wir nicht komplett auflösen möchten. 13k€ sind in einem Bausparvertrag und 5k€ als Tagesgeld angespart. Zusätzlich gibt es noch ein paar Rücklagen für Auto, Urlaub etc.

Aktuelle Wohnsituation
Wir wohnen zur Miete in einer 80 m2 Wohnung im Ruhrgebiet, die sehr günstig ist. Wir können uns vorstellen auch für eine Übergangszeit mit Kind (bis vielleicht 1 Jahr) hier wohnen zu bleiben.
Was uns hier auch fehlt ist ein Garten. Wir haben zwar einen kleinen Balkon aber nur mit Ostausrichtung.

Überlegungen zur zukünftigen Wohnsituation
In den letzten Monaten haben wir uns verschiedene Varianten überlegt und auch wieder verworfen.
Eigentlich würden wir gerne ein tolles Einfamilienhaus bauen. Nach dem ich mich aber hier im Forum etwas eingelesen habe, komme ich zum Ergebnis, dass wir für unser Traumhaus inkl Grundstück wohl mit 600 k€ bis 700 k€ rechnen müssten und dass wir das weder finanzieren können noch möchten.

Nach dem wir dann erst mal das Thema Eigentum abgehakt hatten, haben wir nach Wohnungen Ausschau gehalten. Wenn wir in eine neue Wohnung ziehen würden, möchten wir auf jeden Fall dann genug Platz für zwei Kinder haben. Je nach Lage, Größe und Ausstattung kommen wir dann auf Mieten zwischen 1.000€ und 1.500€.

Zum Vergleich habe ich mal durchgerechnet, dass wir mit 1.500€ pro Monat alternativ auch über 20-25 Jahre 300k€ finanzieren könnten und habe dann doch noch mal nach Häusern geschaut. In der Preisklasse habe ich aber eigentlich keine guten Bestandsimmobilien gefunden.

Deutsche Reihenhaus AG
Bei der Suche in den Immobilien Portalen bin ich dann auf Projekte der Deutschen Reihenhaus AG in Duisburg und Bottrop gestoßen und wir fanden das Konzept sehr interessant.
Bei einem Lockpreis von 220k€ - 250k€ habe ich mal eine Anfrage gestartet. Mit Zusatzausstattung von 30k€-40k€, geschätzten 30k€ - 40k€ für Innenausbau Wand und Boden (Material und Arbeit) und 30k€ Kaufnebenkosten komme ich dann auf ca 320k€ - 350k€ für ein 140m2 Haus.
Die Häuser sind ziemlich rudimentär ausgestattet und die Lage der Projekte scheint auch nicht die allerbeste zu sein. Fußbodenheizung, Zentrallüftung und Smart Home wären in unserem Traumhaus fest gesetzt gewesen, die es hier nicht gibt. Auch scheint der Wandaufbau es nicht einfach zu machen, später Anpassungen an der Verkabelung vorzunehmen. Auf der anderen Seite waren die Erfahrungsberichte die ich gefunden habe größtenteils positiv und das Konzept macht einen guten Eindruck.
Idee momentan ist also, ob es sich nicht lohnt statt viel Miete zu zahlen in ein Reihenhaus zu investieren. Je nach dem wie es uns gefällt und wie sich unsere Finanzen entwickeln könnten wir dann in 10 Jahren trotzdem noch mal schauen, ob wir nicht doch unser Traumhaus bauen können und dann das RH vermieten oder verkaufen.

Nachteile DRH aus unserer Sicht
• Teilung nach WEG und keine eigenmächtigen Entscheidungen am Haus möglich
• Kleines Grundstück und sehr dicht an den Nachbarn
• Man kann Pech mit den Miteigentümern haben
• Keine Fußbodenheizung, keine Zentrallüftung und keine elektrischen Rollläden
• Lage der aktuellen Bauprojekte ok, aber nicht ideal
• Nur Basisausstattung
• Wenig Einfluss auf die Gestaltung

Vorteile DRH aus unserer Sicht
• Günstig und somit möglich für uns Eigentum zu erwerben
• Keine Miete für Wohnung
• Grundriss des 145m2 Haus hat uns gut gefallen
• Wenig Risiko und Aufwand gegenüber eigenem Hausbau
• Gute Energieeffizienz gegenüber Bestandsimmobilien und Mietwohnungen
• Höchstwahrscheinlich auch viele andere junge Familien mit Kindern in der Nachbarschaft
• Kleiner eigener Garten, wenig Aufwand aber Möglichkeiten zu grillen, zu sitzen und zu spielen
• Vieles läuft über die Eigentümerversammlung und Verwaltung somit wenig eigener Aufwand

In unseren Augen überwiegen momentan klar die Vorteile, wir sind aber noch sehr unsicher.

Fragen
1. Sind die von uns getroffen Annahmen und Rechnungen richtig, speziell Kosten für Innenausbau? Habe ich Kosten vergessen?
2. Fallen euch weitere Vor- oder Nachteile ein?
3. Seht ihr eine Vernünftige Alternative ein gleichwertiges Haus mit min 140 m2 für Max 350k€ im Ruhrgebiet zu erwerben?
4. Habt ihr Erfahrungen mit der Deutschen Reihenhaus AG gemacht? Dafür dass es so viele Projekte gibt, habe ich gefühlt wenig Erfahrungsberichte finden können.
5. Kennt ihr interessante Alternativprojekte im Ruhrgebiet?

 

[ypg]

Du solltest uns mal die Bauleistungsbeschreibung zur Verfügung stellen bzw die ID-Nummer des Angebots und das Portal nennen.
Dann kann man den Innenausbau abschätzen.
Selbst hast Du ja schon gut erkannt, dass es sich um Lockangebote handelt, wo noch dieses und jenes dazukommt. 30-40 tsd empfinde ich aber deutlich zu hoch. Hast Du die Küche dazu gerechnet?

Das wir der WEG würde ich nicht so schwarz sehen: oft wird im Grundbuch geregelt, dass man .. jetzt fehlt mir das Wort... also, jeder hat schon Seins, und darf auch damit machen, was er will.
Einschränkungen gibt es natürlich, aber die gibt es bei EFHs auch, da darf man auch nicht einfach die Fassade ändern oder einen großen Baum an den Zaun stellen.

Eigenkapital ist nicht das, was man erspart hat, sondern das, was man in die Finanzierung einfließen lässt. Nehmen wir die 60000, davon wollt ihr für ein Auto 20 behalten,
dann hättet Ihr 40000.
Leider müsst ihr davon schon die Kaufnebenkosten etc bezahlen, Küche auch, dass unterm Schnitt recht wenig übrig bleibt.

Euer Gehalt ist doch nicht schlecht, da müsste was gehen... führt ihr ein Haushaltsbuch?

Ruhrgebiet ist jetzt auch ziemlich dehnbar... vielleicht solltest Du Deinen bevorzugten LK benennen im Profil, um von anderen Usern aus der Ecke Hilfe zu bekommen.

 

[Nordlys]

Uneingeschränktes Sondernutzungsrecht für seinen Teil des Reihenhausriegels. Das ist das Wort. Somit unterscheidet sich das praktisch im Leben nicht von Eigentum.
DRH AG, das ist eben Industriebau, aber das macht Bauen auch erschwinglich. Die Häuser sind stabil gemacht, ich könnte mit deren Ausstattungsniveau leben. Smart Home? Wozu! Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Nimm Fensterfalzlüftung.
Karsten

 

[ypg]

Uneingeschränktes Sondernutzungsrecht für seinen Teil des Reihenhausriegels. Das ist das Wort. Somit unterscheidet sich das praktisch im Leben nicht von Eigentum.

Das meinte ich

 

[HbMathias]

Du solltest uns mal die Bauleistungsbeschreibung zur Verfügung stellen bzw die ID-Nummer des Angebots und das Portal nennen.
Dann kann man den Innenausbau abschätzen.

Bei Immoscout24 ist es die Nummer 90620268. Eine pdf wollte ich anhängen, scheint aber nicht zulässig zu sein.

Selbst hast Du ja schon gut erkannt, dass es sich um Lockangebote handelt, wo noch dieses und jenes dazukommt. 30-40 tsd empfinde ich aber deutlich zu hoch. Hast Du die Küche dazu gerechnet?

Also wir hatten 33 k€ in der Zusatzliste angekreuzt (ca. 23k€ sind für die zwei Bäder inkl. Fliesen und Sanitärgegenstände + Gäste-WC im EG) Vergessen hatte ich allerdings, das noch 10k€ bz. 19k€ für Stellplatz bzw. Garage dazu kommt.
Für den Innenausbau hatte ich keine Ahnung, habe aber mal lieber zu viel als zu wenig angesetzt (würden wir aber alles machen lassen wollen). Vielleicht reicht das dann ja auch schon für eine Küche.

Das wir der WEG würde ich nicht so schwarz sehen: oft wird im Grundbuch geregelt, dass man .. jetzt fehlt mir das Wort... also, jeder hat schon Seins, und darf auch damit machen, was er will.
Einschränkungen gibt es natürlich, aber die gibt es bei EFHs auch, da darf man auch nicht einfach die Fassade ändern oder einen großen Baum an den Zaun stellen.

Schwarz sehen wir das eigentlich nicht, nur was ich bis jetzt in verschiedenen Foren dazu gelesen habe war sehr negativ. Das hört sich ja eigentlich sehr gut an.

Eigenkapital ist nicht das, was man erspart hat, sondern das, was man in die Finanzierung einfließen lässt. Nehmen wir die 60000, davon wollt ihr für ein Auto 20 behalten,
dann hättet Ihr 40000.
Leider müsst ihr davon schon die Kaufnebenkosten etc bezahlen, Küche auch, dass unterm Schnitt recht wenig übrig bleibt.

Ok, dann sollten wir erst mal mit 40k€ Eigenkapital rechnen.

Euer Gehalt ist doch nicht schlecht, da müsste was gehen... führt ihr ein Haushaltsbuch?

Wir hatten jetzt erst mal 1.500 € pro Monat Miete + Nebenkosten bzw. monatliche Rate + Nebenkosten angenommen, da wir uns so nicht besonders einschränken müssten. Wir führen kein Haushaltsbuch über jede Ausgabe haben aber eine Budgetübersicht und verschiedene Konten die wir für verschiedene Dinge verwenden und somit eine gute Übersicht.
Momentan zahlen wir für die Wohnung inkl. Nebenkosten, Strom und Internet ca. 800 €. Zusätzlich sparen wir etwa 1.200 € in verschiedenen Anlageformen. Zusätzlich legen wir noch 500 € für ein neues Auto zurück, was wohl auch in den nächsten 1-2 Jahren auf uns zukommen wird. Wir würden aber gerne auch beim Hauskauf noch etwa 100 - 300 € weiterhin in anderen Investments anlegen. Meistens bleibt dann vom restlichen Geld am Monatsende noch etwas übrig was wir dann auch sparen.

Ruhrgebiet ist jetzt auch ziemlich dehnbar... vielleicht solltest Du Deinen bevorzugten LK benennen im Profil, um von anderen Usern aus der Ecke Hilfe zu bekommen.

Also momentan wohnen wir in Essen wo auch ein Großteil unseres Freundeskreises als auch meine Eltern wohnen. Ich muss aber täglich ca. 55 km pro Strecke zu meiner Arbeitsstelle am Niederrhein (Kreis Kleve) pendeln.
Edit: Suchradius ist momentan Essen bis Bottrop im Osten und Moers bis Kamp-Lintfort im Westen.

DRH AG, das ist eben Industriebau, aber das macht Bauen auch erschwinglich. Die Häuser sind stabil gemacht, ich könnte mit deren Ausstattungsniveau leben. Smart Home? Wozu! Kontrollierte-Wohnraumlüftung? Nimm Fensterfalzlüftung.
Karsten

Ich denke auch, dass wir mit der Ausstattung leben könnten, aber man hätte ja gerne immer noch etwas mehr. Ich hatte auch das Gefühl das günstig aber nicht billig gebaut wird und man dadurch eigentlich ein gute P/L-Verhältinis erzielen müsste.
Was ich noch vergessen hatte, was fehlt ist eine Fußbodenheizung, da wir aber jetzt auch keine haben, wird das wohl auch kein Problem sein.
Kontrollierte-Wohnraumlüftung hätte ich gerne gehabt, da ich eine Pollenallergie habe und dachte das dort die Luft gut vorgefiltert würde.
Smarthome wäre eher ein Hobby für mich, da ich technisch sehr interessiert bin.

 

[Niloa]

Wir wohnen auch im einem Reihenhaus, das zu einer WEG gehört. In deinem Haus, kannst du machen, was du willst. Nur, wenn es um die äußere Gestaltung geht (z. B. Gartenhaus, Klimaanlage) musst du das auf der Eigentümer Veranstaltung genehmigen lassen. Es kann dazu auch in der Teilungserklärung Vorschriften geben, bei uns unter anderem zur Gartengestaltung. Auch wird bei uns eine Instandhaltungsrücklage gebildet. Vorteil: wenn was an der Fassade oder Fenstern ist, muss das die WEG zahlen und nicht du allein.