Wie kann man so ein Missverständnis vermeiden? Als Bauherr kann man doch nicht alles nachprüfen?
Hauptursache 1: Beide Parteien haben unterschiedliche Erinnerung an das Besprochene. Hier helfen Gesprächsprotokolle, die ausgetauscht werden.
Hauptursache 2: Beide Parteien gehen von unterschiedlichen Voraussetzungen für das Besprochene aus. Hier hilft es, diese zu klären, zu erfragen und festzuhalten.
Was tun?
Schreibe Deine eigene Zusammenfassung zu Besprechungen oder als Antwort auf Dir unverständliche Informationen und lasse diese nicht von Anderen schreiben. Nutze sinngemäß folgende Formulierungen / Formen:
- "Ich habe das Besprochene wie folgt verstanden:..."
- Indirekte Rede bei besonders wichtigen Punkten "Auf meine Frage ... antworteten Sie das sei ..."
- "Sollte ich etwas unvollständig oder falsch wiedergegeben haben, bitte ich Sie um Korrektur"
Auf diese Weise schaffst Du gleichzeitig Klarheit und Aktenlage.
Hinweis:
Viele Menschen haben Lieblings-Sprachmuster, die auffällig oft auftreten (ich betone
wirklich auffällig oft). Hier ein paar Beispiele, an denen sich Anzeichen für potenzielle Schwierigkeiten in der Kommunikation früh erkennen lassen. Die ersten beiden sind Klassiker für Missverständnisse:
- "Ich bin davon ausgegangen, dass..." (Anzeichen für mangelndes Hineinversetzen in die Sicht des Gegenübers)
- "Das ist selbstverständlich..." (Anzeichen für eingeschränkte Sichtweisen)
- "Das Problem ist ..." (Anzeichen für problemorientiertes statt lösungsorientiertes Denken)
- Vorwurfs-Diktion à la "Du hast aber gesagt, dass..." (Anzeichen für hohe Priorität auf Rechtfertigung und Rechthaben)
- "Ja, aber..." (Anzeichen für anstrengende Kommunikation, da ständig eine Gegenposition eingenommen wird)
Hilfreich:
Frage viel nach, versuche zu verstehen, mache Deinem Gegenüber immer wieder klar, dass Du Laie bist - egal wie viel Du zu wissen glaubst und versuche nicht den Job Deines Gegenübers besser zu machen.