Kann ein Haus zwei weitere Häuser versorgen?

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H

hampshire

Was gäbe es denn überhaupt für Alternativen, wenn man die vorhandenen Häuser besser machen möchte? Die Dachflächen sind durch Gauben ziemlich zerklüftet, so dass man da kaum Flächen für Photovoltaik und Solarthermie hat. Beim neuen Haus wäre das natürlich kein Problem.
Für zerklüftete Dächer eignen sich Solardachziegel. Die Investition lohnt bei der nächsten Dachsanierung, ein relativ neues Dach würde ich dafür nicht abreißen.

Und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob das Prinzip "im Sommer Strom produzieren und im Winter zukaufen" funktioniert, denn wenn das alle machen, haben wir im Sommer ein Überangebot und im Winter Knappheit.
Genau richtig gedacht: auf Dauer ist das Quatsch. Deshalb sinkt die Einspeisevergütung ja auch mit dem Zuwachs von Photovoltaik Anlagen. Der nächste Schritt ist dann, dass man die überschüssige Energie für den Winter speichert, beispielsweise in Wasserstoff, den man aus der Luft mit der elektrischen Energie gewinnt und speichert. Ein kleiner Motor verbrennt dann im Winter den Wasserstoff und erzeugt etwa zwei Drittel Wärmeenergie und ein Drittel Strom.
 
wrobel

wrobel

Moin

möglich wäre z.B. als Wärmeerzeuger ein Pelletkessel, Fernwärmeleitungen in jedes Haus und dort eine Übergabestation die auch die Warmwasser-Bereitung übernimmt.
Jede Wohneinheit ist einfach abzurechnen, kann auf das Gebäude und Nutzerverhalten abgestimmt heizen und Probleme mit der Trinkwasserhygiene sind auch nicht zu erwarten.



Olli
 
P

Pianist

möglich wäre z.B. als Wärmeerzeuger ein Pelletkessel, Fernwärmeleitungen in jedes Haus und dort eine Übergabestation die auch die Warmwasser-Bereitung übernimmt.
Jede Wohneinheit ist einfach abzurechnen, kann auf das Gebäude und Nutzerverhalten abgestimmt heizen und Probleme mit der Trinkwasserhygiene sind auch nicht zu erwarten.
Aber bei Pelletheizungen besteht natürlich das grundsätzliche Problem der Feinstaubbelastung, da wird sicher in den kommenden Jahren auch das Regelwerk verschärft. Und es dauert ziemlich lange, bis das verbrannte Holz nachgewachsen ist.

Der nächste Schritt ist dann, dass man die überschüssige Energie für den Winter speichert, beispielsweise in Wasserstoff, den man aus der Luft mit der elektrischen Energie gewinnt und speichert. Ein kleiner Motor verbrennt dann im Winter den Wasserstoff und erzeugt etwa zwei Drittel Wärmeenergie und ein Drittel Strom.
Ist das denn schon Einfamilienhaus-tauglich oder noch Zukunftsmusik? Größere industrielle Anlagen habe ich schon gesehen, aber wann wird sowas für Privatleute verfügbar und bezahlbar sein? Ist da in den kommenden fünf Jahren ein Durchbruch zu erwarten? Das kann ich mir durchaus interessant vorstellen, dass man den Sommer über mit Solarstrom Wasserstoff produziert, den man dann im Winter verheizt. Ließe sich denn sowas über Monate ansammeln und reicht das dann für den Winter?

Bisher kann man ja Batteriespeicher (zum Beispiel aus ehemaligen Elektroauto-Fahrbatterien) nur so als Kurzzeitspeicher ansehen, also vielleicht für ein paar Tage. Aber mit Wasserstoff-Elektrolyse könnte das sicher auch über einen längeren Zeitraum funktionieren.

Dann wäre vielleicht auch mit einem solchen System die Versorgung von drei Häusern möglich. Sowas würde ich dann aber lieber außerhalb der Wohngebäude haben wollen...

Matthias
 
H

hampshire

Aber bei Pelletheizungen besteht natürlich das grundsätzliche Problem der Feinstaubbelastung, da wird sicher in den kommenden Jahren auch das Regelwerk verschärft. Und es dauert ziemlich lange, bis das verbrannte Holz nachgewachsen ist.
Feinstaub ist bei Pelletheizungen eine Frage der Abbrand-Regelung. Das ist kein großes Ding. Die Pellets müssen natürlich nachhaltig sein. Wir werden mit Holz aus dem eigenen Wald heizen (Grundofen). Da wächst jährlich wesentlich mehr nach als wir brauchen obwohl wir nur etwas mehr als einen Hektar Laub-Misch-Wald im „Garten“ haben.

Ist das denn schon Einfamilienhaus-tauglich oder noch Zukunftsmusik? Größere industrielle Anlagen habe ich schon gesehen, aber wann wird sowas für Privatleute verfügbar und bezahlbar sein? Ist da in den kommenden fünf Jahren ein Durchbruch zu erwarten? Das kann ich mir durchaus interessant vorstellen, dass man den Sommer über mit Solarstrom Wasserstoff produziert, den man dann im Winter verheizt. Ließe sich denn sowas über Monate ansammeln und reicht das dann für den Winter?
Ist noch Zuikunftsmusik. Ich rechne in fünf Jahren mit den ersten kaufbaren Anlagen für Privatleute, noch nicht mit einem Durchbruch. Es lässt sich für die Wintermonate genug ansammeln. Entsprechende Tanks gibt es bereits, die müssen nun biliger werden.

Bisher kann man ja Batteriespeicher (zum Beispiel aus ehemaligen Elektroauto-Fahrbatterien) nur so als Kurzzeitspeicher ansehen, also vielleicht für ein paar Tage. Aber mit Wasserstoff-Elektrolyse könnte das sicher auch über einen längeren Zeitraum funktionieren.
Wir setzen Batterien ein um während der produzierenden Monate ohne nachzudenken über die Nacht kommen und Dank Hybrid Wechselrichter die großen Verbraucher (Sauna, Keramik-Brennofen, Durchlauferhitzer) mit möglichst wenig Strom-Zukauf betreiben zu können.
Die Wasserstoff-Ergänzung kommt sobald die Technik reif und einigermaßen bezahlbar ist. Wir sind keine „first mover“ aber „early follower“.

Für mehrere Häuser ist auch eine Eisspeicherheizung hochinteressant.
 
M

MayrCh

Ist noch Zuikunftsmusik.
Meiner Meinung nach eher noch Utopie. Die dezentrale Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff sehe ich in 5 Jahren noch nicht marktfähig für Privatleute. Reiner Wasserstoff ist als gasförmiger Energieträger leider nicht ganz trivial und noch ein Stück anspruchsvoller als LPG (Stichwort Rettenbach) und CNG/Erdgas.

Nicht uninteressant wäre sicherlich die schon angesprochene Nahwärmelösung. Wärmebedarfe und Betriebsführung müsste man im Detail anschauen, aber so ein Blockheizkraftwerk kann durchaus eine Lösung sein.
 
P

Pianist

Das mit dem Eisspeicher habe ich mir jetzt mal durchgelesen. Warum ist das gerade auch dann interessant, wenn man mehrere Häuser versorgen möchte? Klingt für mich eher danach, dass das wieder was für hochgedämmte Häuser mit niedrigen Vorlauftemperaturen ist, weil ja wieder eine Wärmepumpe mitspielt.

Matthias
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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