Einer der Anbieter hat angeboten unverbindlich mit dem Architekten
auf das Grundstück zu einem Gespräch zu kommen.
Das klingt für mich nicht nach einem Architekten im Wortsinne des freien Architekten, d.h. eines bauherrenverstehenden Planers; sondern vielmehr nach einem Bauantragszeichner. Das heißt nicht zuletzt: nach jemandem, der mit der Diskretion der Rohrinstallation, dem Sicherstellen des Nichtschiefsitzens der Schalter oder gar noch schlimmer: mit der Wohngemütlichkeitserzeugung garnichts am Hut hat, weil das alles nicht genehmigungsrelevant ist.
Ich befürchte also nicht viel mehr als ein Verkaufsgespräch, bei dem der Anbieter als psychologisch wichtigste Verstärkung das betreffende Grundstück "dabei hat", und zur weiteren Unterstützung das Gesicht seines Zeichners zeigt, damit eben die Assoziation der Fachkompetenz damit verknüpft werden kann. Mehr als einen gemeinsamen bildlichen Eindruck von den Ausmaßen und der Ebenheit (bzw. Hanglage) des Baugrundes erwarte ich dabei nicht.
Du wirst Gedanken zu Deinem Bautraum äußern, der Anbieter wird sagen, daß die machbar seien, und der Zeichner kompetent dazu nicken. Zum einen wird also die Situation weit davon entfernt sein, den "Architekten" daraufhin zu prüfen, ob er ein guter oder sehr guter sei - für diesen Job nimmt man eher befriedigende bis ausreichende.
Und zum anderen - eigentlich am wichtigsten: aus meiner Sicht solltest Du Dich nicht mit Fragen, sondern eher mit Antworten präparieren. Sieh´ Dir den Bebauungsplan an und frage Dich, ob Du ihn verstehst: zum Beispiel Geschossigkeit, Gebäudehöhen und deren Bezugspunkte im Gelände können zwei gleich aussehende Grundstücke in völlig unterschiedlichem Maße bebaubar machen.
Die Planer- und Umsetzer-Qualitäten des GU und seines Teams ordnest Du am besten durch Nachprüfung seiner Referenzen ein. D.h. auch: seinen "Architekten" schaust Du Dir besser auf einer seiner aktuellen Baustellen an und läßt Dir dort erklären, welche Besonderheiten er dort zu beachten hatte.