Einschätzung Photovoltaik-Anlage, Dimensionierung

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B

boxandroof

@hampshire, Du hast Dir für Dein Haus beeindruckend viele Gedanken gemacht. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Motivation vieler ist allerdings die Wirtschaftlichkeit oder meinetwegen auch CO2 Einsparung ist. Aus der Perspektive sind die viele Deiner Empfehlungen m.E. kontraproduktiv.

Stringlängen, Verschattung: klar ist das wichtig, dafür gibt es Lösungen ohne auf Fläche verzichten zu müssen.

Der Verweis auf ein anderes Forum wurde ja schon gemacht, auch für unsere Anlage habe ich dort viele hilfreiche Hinweise bekommen die ich dann mit meinem Solarteur besprochen und auch umgesetzt habe.
 
M

miho

Die Standardmodule sind in Reihe geschaltet. Eine Gaube wirft Schatten. Schatten auf Reihenschaltung senkt Gesamtleistung. Frage den Photovoltaik Errichter nach der Verteilung und warum er diese Empfehlung und Berechnung abgibt.
Wer einfach alles mit reihengeschalteten Platten vollknallt und trotz Schattenwurf volle Leistung verspricht, der hat auf dem Papier das bessere kWp/€ Verhältnis und liefert im Zweifel die schlechter funktionierende Anlage.
Gier frisst manchmal Hirn und so bekommen diese Jungs ihre Aufträge.


Zudem zahlst Du über 10kWp für Deine Produktion eine Energieumlage. Steigt in 2020 massiv.
Tipp: Richte die Dimensionierung großzügig auf Deinen Eigenverbrauch aus, setze einen Hybridwechselrichter ein und speichere überschüssige Energie in angemessenem Rahmen in Batterie und Warmwasserspeicher.
Wenn Du das Haus nicht optisch verschandeln willst, nimm Solarziegel. Kostet zwar deutlich mehr, macht das Haus aber auch wertvoller (also gut investiert) - und bei einem System mit Kleinspannung auf dem Dach und Parallelschaltung hast Du auch keine Schattenprobleme, keinen Elektriker auf dem Dach, keine Brandlasteintragung und keine Hochspannung über den Wohnräumen. Das sind allesamt Nachteile der Standard Photovoltaik-Platten, von denen keiner spricht und die jeder in Kauf nimmt, weil diese inzwischen keiner mehr hinterfragt.
Ich möchte ein paar Punkte nicht unkommentiert stehen lassen:

Erneuerbare-Energien-Gesetz Umlage steigt für Verbraucher. Die derzeitige Umlage auf den Eigenverbrauch wird durch eine EU Regelung Fenster demnächst abgeschafft. Das sollte also kein Grund sein.

Ein ordentlicher Solarteur wird eine Schatten-Analyse liefern. Daraus kannst du Verluste durch Schatten sehen und überlegen welche Flächen sich zu belegen lohnen. Normale Module haben heute Bypass Dioden und gute Wechselrichter ein Schattenmanagement. Damit vermeidest du Verluste bei einzelnen verschatteten Modulen z.B. durch die Gaube.
Optisch ansprechende Anlagen kann man auch mit normalen Modulen bauen. Die gibt es auch in komplett schwarz. Auf schwarzen Dächern sieht man die kaum. Solardachziegel gibt es kaum, werden wärmer und weniger effizient und altern dadurch auch noch schneller. Falls man das nicht wegen Denkmalschutz unbedingt tun muss, sollte man es lassen.

Die Anlagen haben üblicherweise maximal 1000V. Das ist keine Hochspannung sondern immer noch die gleiche Kategorie Mittelspannung wie Netzspannung an der Steckdose. Das weiß heute auch die Feuerwehr und kann damit umgehen. Magnetfelder kann man durch gute Verlegung der Kabel vermeiden. Sollte man für den Blitzschutz ohnehin tun.

Eine kWh aus deiner Anlage wird etwa 6 bis 7 Cent Kosten. Eine kWh aus einem Speicher kostet 40 bis 50 Cent. Lohnt also überhaupt nicht!
Fazit: such Dir mit Hilfe des Photovoltaik Forums ein gutes Angebot und mach das Dach voll. Es lohnt sich.
 
H

hampshire

Ein ordentlicher Solarteur wird eine Schatten-Analyse liefern. Daraus kannst du Verluste durch Schatten sehen und überlegen welche Flächen sich zu belegen lohnen.
Genau das meinte ich - der TE wunderte sich über die aus seiner Sicht relativ klein angebotene Fläche im Vergleich zu der von ihm errechneten möglichen Fläche.

Die Anlagen haben üblicherweise maximal 1000V. Das ist keine Hochspannung sondern immer noch die gleiche Kategorie Mittelspannung wie Netzspannung an der Steckdose
Stimmt. Daher muss ja auch ein Elektriker aufs Dach. Unter 120V ist das nicht mehr der Fall und solche Lösungen gibt es ja auch.

Der Hinweis auf eine technisch und optische Alternative macht die ausgereiften und technisch einwandfreien Standardsysteme ja nicht schlecht. Sie sind unter reinen Renditeaspekten erste Wahl. Manch einer investiert in die Gestaltung seines Hauses, der Außenanlagen, des Lichtes, der Farben - da kann ei Hinweis auf Gestaltungsmöglichkeiten des Daches durchaus wertvoll sein und nicht „kontraproduktiv“.
 
B

boxandroof

da kann ei Hinweis auf Gestaltungsmöglichkeiten des Daches durchaus wertvoll sein und nicht „kontraproduktiv“.
Deine Hinweise sind natürlich wertvoll, so hatte es ich es auch nicht geschrieben. Nur wollte ich die Hinweise auf Speicher und ggf. kleinere Flächen bzw. Ausrichtung am Eigenverbrauch nicht als pauschale Empfehlung stehen lassen, da diese deutlich im Gegensatz zu anderen Zielen stehen und dies für Neulinge nicht immer offensichtlich ist.
 
T

Tego12

Lies dich ein wenig hie im Forum ein. Dann biste schnell weg von Solarziegeln (diverse Gründe...), vor allem wenn dir Wirtschaftlichkeit und CO2 Bilanz wichtig sind,... die Effizienz leidet einfach viel zu stark drunter. Ich bin ja auch ein Freund von guter Optik, aber mein grünes Gewissen hat da dann doch überwogen.

Zur Dimensionierung: einfache Regel: Soviel wie geht... Selbst wenn man dadurch die Energieumlage zahlen muss (diverse Rechnungen im hier im Forum zu finden). Hinsichtlich Verschattung verfügen inzwischen auch viele wechselrichter über ein wirklich gutes schattenmanagement (zusammen mit guter Planung der strings schon ein guter Schritt mach vorne).

Je nach Dachfarbe kannst all black Module nehmen, die sehen schon mal deutlich besser aus als die Standardmodule (bei geringem Effizienzverlust). Auf schwarzen oder antthraziten Dächern ist die Optik OK, teils kaum wahrnehmbar.

Batterie wurde ja alles zu gesagt, heutzutage im Einfamilienhaus Bereich eher Spielkram wenn man Bock darauf hat, aber man verbrennt meist Geld damit.
Hat ökologisch auch keinen Vorteil, denn der nicht gespeicherte Strom ist ohne Batterie ja nicht verloren, sondern geht ins Netz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tarnari

Tarnari

Hallo zusammen,

sry für die späte Rückmeldung. Wir haben unsere Architektin gebeten, noch mal nachzuhaken. Scheinbar ist nicht deutlich genug herausgekommen, dass wir das Dach unter Umständen so voll wie möglich machen wollen.
Daraufhin hat der Solarteur geantwortet, dass eine Erhöhung auf 9,96 kwp gerade mal eine Kostenerhöhung von ca 350 € nach sich ziehen würde. also quasi nichts.
Leider hat er nicht unsere eigentliche Frage beantwortet, wie viel auf das Dach maximal installiert werden kann.
Stattdessen hat er vorgetragen, was zusätzlich installiert werden muss bei über 10 kwp und wie sich das auf die Kosten auswirkt und wie sich pauschal die Rendite der Einspeisung dadurch verringert.

Somit wissen wir zumindest schon mal, das offensichtlich mehr aufs Dach geht, als zuvor angeboten. Die eigentliche Frage aber, wie viel passt darauf und ist es soviel, dass das Mehr an Einspeisung die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage+zusätzliche Kosten kompensiert bzw. übertrifft, ist immer noch nicht beantwortet.

Dennoch (weil ich mich sehr gut aufgehoben und beraten fühle), würde ich Euch ebenso fragen, wie kann ich errechnen, ab welche kwp sich die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage rentiert. So blöd es klingt, ich bin echt schlecht in Mathe und von daher unsicher, wie und mit welchen Variablen ich die Rechnung ausstelle....
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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