F
Fleckenzwerg
Liebe Forengemeinde,
das Folgende ist eher graue Theorie und ich möchte gerne die Meinung von Erfahrenen wissen, ob ein solches Finanzkonstrukt möglich und praktikabel ist, also ob die beteiligten Institute dabei mitmachen. Vielleicht hat ja jemand so etwas schon einmal tatsächlich gemacht.
Folgende Situation:
Hausbau: Einfamilienhaus ca. 150m², Energieeinsparverordnung Standard, 4-5 Personen, kein Keller, Wärmepumpe + Fußbodenheizung (evtl. + BKA), Photovoltaik, Standort NRW
Kosten: ~400k€ ohne Grundstück und ohne Photovoltaik
Eigenkapital: 200k€
Derzeit bekommen wir für ein 200k€ Darlehen dank Eigenkapital einen effektiven Jahreszins von 0.75% auf 15 Jahre fest, inkl. Tilgungsratenänderungen und bis 5% Sondertilgung pro Jahr.
Die KfW bietet auch 0.75%, aber nur für 120k€ und nur Max. 10 Jahre fest und ist überhaupt ein ziemlich starres Konstrukt. Keine Tilgungsratenänderung, keine Sondertilgung möglich. War uns deswegen trotz Tilgungszuschuss eher unsympathisch, vor allem vor dem Hintergrund, dass dafür ja auch ein Energieberater nötig wird (der zwar auch gefördert wird, aber nicht 100%) und ggf. durch diverse Maßnahmen der Heizwärmebedarf gesenkt werden muss (Dämmung, Kontrollierte-Wohnraumlüftung+Wärmerückgewinnung...); Die Mehrkosten wurden bislang nicht durch den Zuschuss wettgemacht.
Jetzt haben sich die Zuschüsse deutlich erhöht. Ich habe es noch nicht genau durchgerechnet, dafür ist unsere Planung auch noch nicht weit genug, aber vielleicht wäre eine Verbesserung gegenüber Energieeinsparverordnung auf einen KfW 55/40/40+ Standard nun kostenneutral möglich. Evtl. ist gar KfW40+ interessant, da Photovoltaik ohnehin geplant, also "nur noch" mehr Dämmung + Kontrollierte-Wohnraumlüftung + Speicher nötig wird, dafür aber bis zu 30k€ Zuschuss zur Verfügung stünden.
Und jetzt kommt die graue Theorie:
Hauskosten: 430k€ (Annahme, dass das Upgrade kostenneutral ist), zzgl. Photovoltaik wie oben.
KfW40+ Kredit über 120k€ als endfälliges Darlehen mit 1 Jahr tilgungsfreier Zeit und Gesamtlaufzeit von 4 Jahren. Tilgungszuschuss 30k€. Zinskosten 3 * 90k€ * 0.75% = 2025€
Eigenkapital: Gesamt 200k, das wird wie folgt verwendet:
- 110k€ sofort
- 90k€ zum Tilgen des KfW Kredites nach 4 Jahren.
Was bleibt ist das, was ich von der finanzierenden Bank noch leihen muss: 430k€(Haus) - 120k€(KfW) - 110k€(Eigenkapital) = 200k€, genau wie vorher. An den Zinskonditionen sollte sich nicht viel ändern, sofern die finanzierende Bank das KfW Darlehen als Eigenkapital wertet.
Unterschied:
Deutlich sparsameres Haus, dadurch geringere Betriebskosten und bessere Absicherung ggü. steigenden Energiepreisen.
Kontrollierte-Wohnraumlüftung + Wärmerückgewinnung, die zwar vornehmlich wegen der hohen Dämmung erforderlich wird, aber eben auch zur Steigerung des Wohnkomforts beiträgt.
Nicht unerwähnt bleiben aber nach wie vor der nicht zu 100% geförderte Energieberater und die Zinskosten für den KfW Kredit von immerhin ~2k und noch Blower-Door Test etc. Dafür sind aber auch noch andere Förderungen nicht berücksichtigt wie z.B. 1000€ für eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung über progres.NRW.
Fragen:
1) Habe ich einen groben Denkfehler, oder wäre das alles so wie beschrieben möglich?
2) Ist ein Upgrade von Energieeinsparverordnung auf KfW 40+ für 30k€ zzgl. Photovoltaik realistisch?
3) Wie wahrscheinlich ist es, dass die Bank das KfW Darlehen als Eigenkapital wertet?
4) Ich sehe noch Optimierungspotential in der Tatsache, dass 90k€ Eigenkapital 4 Jahre lang auf meinem Konto rumliegen würden. Statt endfälligem Darlehen der KfW könnte man noch ein Annuitätendarlehen über 4 Jahre mit größtmöglicher Tilgung laufen lassen. Dies würde die Zinskosten etwas senken. Gibt es sinnvollere Alternativen (das Geld für weitere Aufmusterung oder andere Dinge auszugeben werte ich in diesem Zusammenhang nicht als sinnvoll ?
Danke für eure Zeit und eure Antworten.
das Folgende ist eher graue Theorie und ich möchte gerne die Meinung von Erfahrenen wissen, ob ein solches Finanzkonstrukt möglich und praktikabel ist, also ob die beteiligten Institute dabei mitmachen. Vielleicht hat ja jemand so etwas schon einmal tatsächlich gemacht.
Folgende Situation:
Hausbau: Einfamilienhaus ca. 150m², Energieeinsparverordnung Standard, 4-5 Personen, kein Keller, Wärmepumpe + Fußbodenheizung (evtl. + BKA), Photovoltaik, Standort NRW
Kosten: ~400k€ ohne Grundstück und ohne Photovoltaik
Eigenkapital: 200k€
Derzeit bekommen wir für ein 200k€ Darlehen dank Eigenkapital einen effektiven Jahreszins von 0.75% auf 15 Jahre fest, inkl. Tilgungsratenänderungen und bis 5% Sondertilgung pro Jahr.
Die KfW bietet auch 0.75%, aber nur für 120k€ und nur Max. 10 Jahre fest und ist überhaupt ein ziemlich starres Konstrukt. Keine Tilgungsratenänderung, keine Sondertilgung möglich. War uns deswegen trotz Tilgungszuschuss eher unsympathisch, vor allem vor dem Hintergrund, dass dafür ja auch ein Energieberater nötig wird (der zwar auch gefördert wird, aber nicht 100%) und ggf. durch diverse Maßnahmen der Heizwärmebedarf gesenkt werden muss (Dämmung, Kontrollierte-Wohnraumlüftung+Wärmerückgewinnung...); Die Mehrkosten wurden bislang nicht durch den Zuschuss wettgemacht.
Jetzt haben sich die Zuschüsse deutlich erhöht. Ich habe es noch nicht genau durchgerechnet, dafür ist unsere Planung auch noch nicht weit genug, aber vielleicht wäre eine Verbesserung gegenüber Energieeinsparverordnung auf einen KfW 55/40/40+ Standard nun kostenneutral möglich. Evtl. ist gar KfW40+ interessant, da Photovoltaik ohnehin geplant, also "nur noch" mehr Dämmung + Kontrollierte-Wohnraumlüftung + Speicher nötig wird, dafür aber bis zu 30k€ Zuschuss zur Verfügung stünden.
Und jetzt kommt die graue Theorie:
Hauskosten: 430k€ (Annahme, dass das Upgrade kostenneutral ist), zzgl. Photovoltaik wie oben.
KfW40+ Kredit über 120k€ als endfälliges Darlehen mit 1 Jahr tilgungsfreier Zeit und Gesamtlaufzeit von 4 Jahren. Tilgungszuschuss 30k€. Zinskosten 3 * 90k€ * 0.75% = 2025€
Eigenkapital: Gesamt 200k, das wird wie folgt verwendet:
- 110k€ sofort
- 90k€ zum Tilgen des KfW Kredites nach 4 Jahren.
Was bleibt ist das, was ich von der finanzierenden Bank noch leihen muss: 430k€(Haus) - 120k€(KfW) - 110k€(Eigenkapital) = 200k€, genau wie vorher. An den Zinskonditionen sollte sich nicht viel ändern, sofern die finanzierende Bank das KfW Darlehen als Eigenkapital wertet.
Unterschied:
Deutlich sparsameres Haus, dadurch geringere Betriebskosten und bessere Absicherung ggü. steigenden Energiepreisen.
Kontrollierte-Wohnraumlüftung + Wärmerückgewinnung, die zwar vornehmlich wegen der hohen Dämmung erforderlich wird, aber eben auch zur Steigerung des Wohnkomforts beiträgt.
Nicht unerwähnt bleiben aber nach wie vor der nicht zu 100% geförderte Energieberater und die Zinskosten für den KfW Kredit von immerhin ~2k und noch Blower-Door Test etc. Dafür sind aber auch noch andere Förderungen nicht berücksichtigt wie z.B. 1000€ für eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung über progres.NRW.
Fragen:
1) Habe ich einen groben Denkfehler, oder wäre das alles so wie beschrieben möglich?
2) Ist ein Upgrade von Energieeinsparverordnung auf KfW 40+ für 30k€ zzgl. Photovoltaik realistisch?
3) Wie wahrscheinlich ist es, dass die Bank das KfW Darlehen als Eigenkapital wertet?
4) Ich sehe noch Optimierungspotential in der Tatsache, dass 90k€ Eigenkapital 4 Jahre lang auf meinem Konto rumliegen würden. Statt endfälligem Darlehen der KfW könnte man noch ein Annuitätendarlehen über 4 Jahre mit größtmöglicher Tilgung laufen lassen. Dies würde die Zinskosten etwas senken. Gibt es sinnvollere Alternativen (das Geld für weitere Aufmusterung oder andere Dinge auszugeben werte ich in diesem Zusammenhang nicht als sinnvoll ?
Danke für eure Zeit und eure Antworten.