NIBE F730 Wärmepumpe Erfahrungen - KFW55 Haus

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4lpha0ne

Die benötigte Energie für Erwärmung der Luft hatte ich auch mal rechnerisch zu Heizenergie in einer Excel-Tabelle dargestellt (auf Basis 20/35). Beispielsweise hier im Plot mit RT 20°C und AT -2°C.
P_wärme_eff (was an Heizwärme bleibt nach Erwärmung der Zuluft) ist hier grau mit einer geringeren Verdichterfreq. (ca. 60Hz bei Max. Luftstrom) und in den gelben Kurven für die Max. Freq. dargestellt. P_vent ist Ventilation (und Pumpe). P_abs ist der benötigte Strom. Enteisungszeiten sind approximiert mit eingeflossen (effektivitätsmindernd während kalte Luft weiterströmt).

Aus einem rechnerischen Cop von etwa 3,x wird schnell nur noch 1,8 bei kleinem Luftstrom (ob dann die eff. Wärmeenergie noch reicht?) bis zu unter 1 oder sogar negativ bei kleineren Verdichterfrequenzen.

Angesichts der 24h-Filterung der AT für bestimmte Aktivitäten der Nibe und diesen Zahlen während Außentemperaturen auch am Tag viele K höher sein können, wäre ich sogar geneigt, eins der modernen Bastelprojekte auszuprobieren, um bei wärmerer Außenluft schon mehr Wärme im Estrich zu puffern und bei kälterer Luft ein anderes Optimum zu fahren.
erfahrungen-waermepumpe-nibe-f730-kfw55-haus-170m-377753-1.png
 
M

Muck2019

Das Verhältnis Luftvolumenstrom zu Verdichterfrequenz ist maßgebend für den COP, richtig. Meine Pumpe läuft nun gut ein Jahr, genauer 14 Monate. Meine Erwartungen und Berechnungen wurden übertroffen. Die Lüftung geht bei mir bei inaktiver Pumpe auf 10% runter. Ausschalter würde ich die Lüftung wegen Kondenswasserbildung in den Leitungen und der Schimmelbildungsgefahr nicht. Zusätzlich ziehe ich direkte Außenluft in den Vorratskeller und von dort aus in die Pumpe. Dies erhöht die Luftvolumenstrom und die Effizienz der Pumpe, kühlt meinen Vorratskeller und bringt die unnötige Wärme aus dem Vorratskeller zur Pumpe.

Aber hier nun die Jahresverbrauchsdaten (exakt 12 Monate) im ersten Jahr für ca. 140m^2 Heizfläche mit 4 Personen und durchschnittlich 23°C Raumtemperatur (alles im ersten Jahr mit noch Feuchtigkeit im Haus):
Strom inkl. Lüftung, WW und Heizung: 3.115kWh
Wärmemenge für WW + Heizung: 10.289kWh
COP: Anfangs bei 1,3 noch vor Optimierungen, später bei ca. 3,6

Anmerkung: Der Winter 2019/2020 war sehr mild. Evtl. heben sich die Effekte noch feuchtes Haus mit mildem Winter auf...das werden die nächsten Winter zeigen .

Laut Energiegutachten sollten wir einen Wärmemengenbedarf von ca. 11.000kWh haben...passt also ca.

Wünschen würde ich mir noch eine Funktion, dass die Lüftergeschwindigkeit in Abhängigkeit zur Verdichterfrequenz variiert werden könnte...so könnte man den COP noch weiter optimieren und evtl. sogar auf über 4 bekommen. Letztendlich ist der COP bei mir mit 3,6 für eine Luftwärmepumpe sehr gut...bin zufrieden.
Vorlauftemperatur. noch ein Tipp, warum bei einigen die Effizienz der Pumpe die Optimal ist auch mit diesen hier diskutierten Einstellungen:
Ich musste bei mir vor einigen Wochen das System entlüften. In Summe musste ich ca. 12l Wasser nachpumpen. Luft im Wärmetauscherkreis reduziert massiv den Wirkungskreis. Ich würde auch dringend empfehlen, nur destilliertes Wasser nachzufüllen, da Wärmepumpe von geringen Temperaturdifferenzen leben und eine Kalkschicht hier nur störend ist.
 
T

TaurusPD

Hallo zusammen,

mit großen Interesse habe ich diesen Thread verfolgt und auch insbesondere die Ausführungen von @Muck2019 .

Kurz zu meinen Randdaten:
Ich selbst habe mit Hanse Haus gebaut, war mit Hanse Haus zufrieden. (155 qm, KFW 55) und nutze die Nibe F750 mit SAM40, Fußbodenheizung, Warmwasserspeicher, Solarthermie und Photovoltaik (9,75 kwp).
Zunächst muss ich sagen, bin ich vom Wohlfühlklima an sich recht überzeugt und auch meine Frau, die beim Thema Temperatur der eher ausschlaggebende Punkt ist. :)

Rein aus Interesse habe ich dennoch mal die Einstellungen gecheckt und auch dabei im Internet mich etwas eingelesen. Ich besitze also nur gefährliches Halbwissen und bin absolut kein Heizungsprofi.
Wir haben wiegesagt Fußbodenheizung und die passiven Zuluftöffnungen, die man manuell einstellen kann zur Frischluftzufuhr.
Eingestellt ist Heizkurve 3 (+2) und die Temperaturen außen schwanken aktuell so zwischen -5 und +5 Grad Celsius, somit ist die berechnete Vorlauftemperatur bei aktuell 29,5° C
Die Heizung ist also ganz schön am rödeln hätte ich gesagt. Der Verdichter läuft aktuell durchgehend. Dementsprechend habe ich meiner Ansicht nach extrem viele Enteisungen und damit verbundene Verdichterstarts.
Zunächst: Ich meine, dass viele Verdichterstarts natürlich den Verschleiß recht erhöhen, weshalb diese zu minimieren sind. Wie erreiche ich das?
Mein Raumklima ist meist bei so 21° - 21,5° C, die Abluft bei 21,2° C sehr konstant und die Fortluft immer im negativen Bereich.
Ich habe mit der Ventilation gespielt und gehofft, dass je höher die Luftströmung ist, desto weniger der Verdichter enteisen muss. Hatte bei Ventilationseinstellung 60% so um die 185 m³/h und habe nun versuchshalber auch mal auf 80% erhöht, wodurch ich 211 m³/h erreichen konnte.
Leider konnte ich dadurch aber keine Verbesserung hinsichtlich der Enteisungen feststellen.
Gradminuten bewegen sich meist zwischen -300 und -150. Start Verdichter ist auf -150 eingestellt.


Aktuell, bei den oben genannten Außentemperaturen, enteist meine NIBE so um die 15 mal pro Tag.
Was sind denn eure Einstellungen, um möglichst wenig Enteisungen und somit Verdichterstarts hinzubekommen? Habe leider wenig Ahnung was bei der NIBE F750 und meiner weiteren Konfiguration "normal" ist.

Ich hoffe auf ein paar Tipps aus dem Forum oder von Anwendern, die ebenfalls die NIBE bereits nutzen.
 
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Muck2019

HI Taurus,

so viele Einstellparameter hast du ja gar nicht angegeben J.

Dein Luftvolumenstrom scheint für mich sehr gering zu sein. Ich bin im Standard bei 68% mit 260m^3 dabei. Hier gibt es bei dir mit Sicherheit noch Optimierungspotential. Dies lässt sich aber nicht durch Einstellungen lösen sondern nur durch Anpassungen der Luftwege. Es könnte daran liegen, dass du nur wenige Frischluftöffnungen hast oder nur wenige Absaugvorrichtungen. Mit einem höheren Luftvolumen bekommt deine Heizung bei gleicher Lufttemp. Auch mehr Wärmeenergie zur Verfügung gestellt und dein Verdichter kühlt weniger ab bzw. holt mehr Heizleistung raus.

Dennoch ist die F750 so ausgelegt, dass diese mit variabler Leistung im Dauerbetrieb ist. Anders macht das bei einer Abluft-Wärmepumpe keinen Sinn…es sei, du willst die Lüftung nicht laufen haben.

Das Thema Enteisung ist bei Luftwärmepumpe ein generelles Thema, wo es verschiedenen Meinungen zu gibt. Kurzum die F750 hat funktionell viele Enteisungen bzw. viele Neustarts. Bei mir dauert eine Enteisung ca. 7min. Der Druck im Verdichterkreis scheint sich bei mir in dieser Zeit nur minimal abzubauen, so dass der Wirkungsgrad beim Anlauf gleich wieder voll da ist. Wenn der Verdichter bei mir einige Zeit aus war, dauert es schon mal 10-20min, ehe der Wirkungsgrad wieder passt…der Druck muss dann erst aufgebaut werden und die thermische Trägheit überwunden werden.

Du kannst die notwendigen Enteisungen reduzieren, wenn die Abluft trockener wird, dessen Temp. Steigt oder die Menge erhöht wird. Dennoch wird die Anzahl der notwendigen Einteisungen bei diesem Modell funktionsbedingt (Nur kleine Verdampferfläche) sehr hoch bleiben. Ich habe statistisch aufs Jahr gesehen alle 2 Betriebsstunden einen Verdichterstart.

Der Verschleiß hält sich meiner Meinung nach in Grenzen. Ich kenne bisher keinen Fall, wo der Verdichter mal defekt ging aufgrund vom Verschleiß. Ich kenne eine Vorgängeranlage, welche bereits über 12Jahre alt ist und noch immer die Originalteile hat…und bei dieser Heizung wurden sogar in den ersten 8 Jahren keine Filter getauscht …sah furchtbar aus. Meinem Wissen nach haben die aktuellen Inverter geregelten Verdichter einen Sanftanläufer dabei, wodurch der Anlaufstrom und demnach auch die Belastungen stark reduziert werden. Dem E-Motor stört es gar nicht…der läuft bis zum Wicklungsschluss wahrscheinlich über 30 Jahre. Bei mir ist ein Scroll-Verdichter eingebaut. Ständiges Anlaufen sehe ich nur bei Kolbenverdichter kritisch.

Aus meiner persönlichen Sicht ist das anfälligste Teil in der F750 der Inverter. Diesem sind aber die Anlaufzeiten egal. Der Inverter ist ein Elektronikbauteil, was bei hoher Belastung schnell altert. Bei deiner Ablufttemp. Und Luftvolumen schätze ich, dass dein Verdichter bei ca. 70-80Hz begrenzt ist…also weit entfernt von einer hoher Last.
 
T

TaurusPD

Hallo Muck,

vielen Dank erst einmal für Deine informative und vor allem rasche Antwort! Wow!

so viele Einstellparameter hast du ja gar nicht angegeben
Welche Einstellparameter fehlen Dir denn?
Wusste bei der Fülle an Einstellmöglichkeiten nicht wo ich zuerst beginne. Daher meine vielleicht etwas kurze Ausführung.

Dein Luftvolumenstrom scheint für mich sehr gering zu sein. Ich bin im Standard bei 68% mit 260m^3 dabei. Hier gibt es bei dir mit Sicherheit noch Optimierungspotential. Dies lässt sich aber nicht durch Einstellungen lösen sondern nur durch Anpassungen der Luftwege. Es könnte daran liegen, dass du nur wenige Frischluftöffnungen hast oder nur wenige Absaugvorrichtungen.
Ich habe im EG insgesamt 4 Zuluft- und 3 Abluftöffnungen, im OG ebenfalls.
Zuluftöffnungen sind mindestens halb offen. Das hatte folgenden Grund:
Es sind leider gleich 2 Zuluftöffnungen im Wohnzimmer, somit war ein deutlicher Zug auf der Couch spürbar, wenn beide Öffnungen mehr als die Hälfte geöffnet waren, bei Außentemperaturen um die 0° C.
Zum Luftvolumen: Als ich die Ventilationsgeschwindigkeit auf 80% (ca. 211 m³/h) eingestellt hatte, war das Raumklima kälter (ca. 20° C) und dementsprechend die Ablufttemperatur geringer (ca. 20,2° C). Wenn ich die Ventilationsgeschwindigkeit auf 63% (ca. 175 m³/h) eingestellt hatte war das Raumklima wärmer (ca. 21,5° C) und die Ablufttemperatur ebenfalls (21,9° C). Hier hatte dann doch das Wohlfühlklima Vorrang. Luftfeuchte liegt bei 32%.
Wird bei Deinem recht hohen Luftvolumen nicht dann die ganze warme Luft der Fußbodenheizung, die natürlich nach oben steigt, abgesaugt?

Kurzum die F750 hat funktionell viele Enteisungen bzw. viele Neustarts. Bei mir dauert eine Enteisung ca. 7min.
Bei mir findet im Schnitt alle 1,5h eine Enteisung statt. Eine Enteisung dauert bei mir ziemlich genau 10 Minuten.
Was bedeuten bei Dir viele Enteisungen konkret pro Tag bei den aktuellen Außentemperaturen?

Du kannst die notwendigen Enteisungen reduzieren, wenn die Abluft trockener wird, dessen Temp. Steigt oder die Menge erhöht wird.
Schließen sich nicht trockenere Abluft, höhere Ablufttemperatur und erhöhte Menge aus? Erhöhe ich die Menge, wird die Abluft kälter und steigt auch die Luftfeuchte, durch die erhöhte, neu angesaugte Luftmenge. Was ist Deine Raum- und Ablufttemperatur?

Der Verschleiß hält sich meiner Meinung nach in Grenzen. Ich kenne bisher keinen Fall, wo der Verdichter mal defekt ging aufgrund vom Verschleiß.
Ich habe halt mal gelesen, dass angeblich ein Verdichter so um die 40000 Starts im Schnitt verkraftet. Bin nach 3,5 Jahren nun bei 8300 Starts. Kann halt null einschätzen, ob das stimmt oder ob das nun aussagekräftig ist. Wenn Du sagst, Verschleiß ist nicht so wichtig und die vielen Starts funktionsbedingt, dann muss ich mir darüber wohl gar keine so großen Sorgen machen?! Hatte halt versucht die Temperaturen möglichst sparsam einzustellen, so dass die Heizung mir möglichst lange hält, da ich recht viel Horror über die angebliche Haltbarkeit des Verdichters gelesen hatte. Mein Verdichter ist laut Info-Menü auf 100 Hz begrenzt, läuft aber an sich nie über 85 Hz.



Was ich auch wirklich seltsam finde, ist dass ich im kompletten EG die Temperatur von 21,5° C in fast jedem Raum habe. Im OG habe ich in fast jedem Raum aktuell nur 19-20° C - auch im Bad, was etwas nervig ist. Ich habe im OG alle Thermostate voll aufgedreht (Stufe 6), jedoch hört man so ein Knacken beim Drehen des Rads bereits bei Stufe 4. Kann das sein, dass in beiden Etagen so unterschiedliche Temperaturen herrschen? Könnte hier der hydraulische Abgleich im OG falsch gemacht worden sein?
 
M

Muck2019

Hallo Taurus,

da ich momentan eh nur im Homeoffice bin und auch eine Email erhalte, wenn hier jemand schreibt, sind schnelle Antworten recht einfachJ.

Lass mich deine Punkte kurz durchgehen.

Einstellparameter:

Es gibt eine Fülle von möglichen Einstellungen, aber lass uns nur auf die schauen, die etwas im jeweiligen Fall bewirken.

Luftvolumenstrom:

Ich habe in Summe ebenfalls 8 Zuluftöffnungen und 6 Abluft. Die Positionen und Größe der Zuluftöffnungen ist entscheidend, ob es zu Zugerscheinungen kommt oder nicht. Bei mir merke ich nur ab ca. 300m^3 einen Zug. Jedoch muss ich auch erwähnen, dass 1xAbluf + 1x Zuluft bei mir ein Bypass ist. Im Standard habe ich 260m^3/h wovon ca. 60-80 vom Bypass kommen. Bei meinem Bypass ziehe ich Außenluft (Bsp. 0°C) in den Vorratskeller, kühle diesen damit ab und leite aus diesem Kellerraum die Abluft direkt zur Heizung mit einer Temp. Von ca. 13°C. Ohne diesem Bypass hätte ich ca. 22°C im Vorratskeller und so nutze ich diese dort unnötige Wärmeenergie gleich für die Heizung.

Wenn du etwas am Heizsystem änderst (Luftvolumenstrom, Vorlauftemperatur etc.) benötigt das System bis zu 2 Tage, sich darauf einzustellen. Wenn du also die Luftmenge erhöhst, muss die Fußbodenheizung dem erst gegensteuern. Der Fußboden wird nach ca. 6-10h eine andere Temp erhalten. Dann muss erst noch der Rest warm werden. Aber eine spürbare Zugluft solltest du unbedingt vermeiden…sowas mag ja keiner. In meinen Wohnräumen habe ich die Temp. Zw. 21-23,5°C (je nach Raum) eingestellt…und auch real im Raum.

Du musst die bei Luftwärmepumpen immer folgendes vor Augen halten:

Die Pumpe kühlt die anströmende Luft ab. Ab einer Verdichtertemp. Von 0°C beginnt der Verdichter zu vereisen. Der Verdichter der F750 geht nach dem neusten Update bis zu einer min. Temp. Von -17°C. Je mehr Fläche der Verdichter zum Wärmeaustausch hat, desto länger dauert eine Vereisung. Die Fläche bei F750 ist aufgrund der Bauform recht klein, daher kommt es zu vielen Enteisungen. Bei Außengeräten geht eine Enteisung nur, indem die Wärme aus der Heizung nach Draußen zum Auftauen gepumpt wird. Bei der F750 wird die warme Innenraumluft dafür genutzt. Solange hier aber die Fortluft geringer ist als die Außenluft, machst du energetisch gesehen plus. Natürlich musst du hier für eine genaue Energiebetrachtung die Wärmeverluste des Hauses sowie die sonstigen Wärmequellen im Haus (Menschen, Lampen, TV…) rein rechnen. Als Pauschalgröße nehme ich bei Neubauten gerne 5°C an. Sprich bei 0°C sollte die Fortluft für ein energetisches Plus bei unter -5°C liegen….Warmwasseraufbereitung davon ausgenommen.

Deine Ablufttemp. Ist die Summen- oder auch Druchschnittstemp. Aus allen Räumen, wo abgesaugt wird. Wenn du nun deine Räume bei 21,5°C bis 19°C hast, wie kannst du dann eine Durchschnittsabluft von 21,9°C haben? …wird diese im Abluftrohr beheizt? J…hier scheinen deine Temp.sensoren irgendwo große Messtoleranzen zu haben.

Enteisungsreduzierungen:

Die für die Wärmepumpe zur Verfügung gestellte Wärmemenge ist ein Produkt aus Luftmenge mit dessen Temperatur. Viel Luft mit 15°C beinhaltet mehr Wärmemenge als wenig Luft mit 20°C. Entscheidend ist immer, wie weit sich der Verdampfer abkühlt…je weniger Wärmemenge, desto kälter der Verdampfe rund desto mehr Energie benötigt die Wärmepumpe, da dann der Temp.-Hub höher ist. Wenn Draußen bei 5°C 60% Luftfeuchte sind und im Raum bei 20°C 40%, werden es am Verdampfer bei 0°C ca. 70% sein…hab die Formel zum Umrechnung gerade nicht vorliegen J. Wenn es draußen richtig kalt und trocken ist, wirst du weniger Enteisungen habe als bei Nebel. Dagegen kannst du nichts machen, da dein Verdampfer nur bei sehr geringer Leistungen über 0°C ist. Ich meine, dass bei mir die 0°C am Verdampfer bei ca. 30-35HZ bereits sind.

Verschleiß:

Wenn der Verdichter gut gebaut ist und sanft anlaufen kann, wird der Verschleiß nicht an der Anzahl der Starts sondern an der Summe der Laufleistung hängen…Sprich Summenanzahl der Umdrehungen. Da du sehr wahrscheinlich auch einen Scroll-Verdichter von Mitsubishi haben wirst, hast du dort Führungsschienen als Verschleißelemente. Und denen ist ein sanfter Anlauf nicht anzumerken. Falls mal was defekt gehen sollte, meinte unser Nibe Spezialist, dass nahezu alle Teile ca. 1.000EUR kosten (Verdichter oder Inverter oder Steuerung). Nach deinen Angaben, wäre ein Defekt bei dir nach ca. 17Jahren zu erwarten. Die meisten Heizungen haben eine Lebenszeit von 20Jahren und haben nach ca. 15 meistens bereits ein Defekt oder werden stark ineffizient…speziell die fossilen Heizungen. Dein Verdichter ist vom Prinzip her ein Kühlschrankkompressor. Diese Teile halten Ewigkeiten, da E-Motoren extrem Robust sind. (Darum liebe ich auch E-Autos J)

Wenn dein Verdichter eine Begrenzung bei 100Hz hat, dann wird er diese auch min 1x/Woche erreichen. Sonst würde die Begrenzung bei 120Hz stehen. Aber wenn dein Verdichter selten am 85Hz ran geht, dann hat deine Heizung noch genug Reserven für mehr Heizleistung. Einen höheren Luftvolumenstrom benötigst du also nicht zum Heizen, es würde aber den Stromverbrauch reduzieren…hier hast du wieder die klassische Entscheidung zw. Wohlfühlen und sparen J.

Kalte Räume im OG:

Ich gehe davon aus, dass du überall eine Fußbodenheizung hast und keine Heizkörper (Handtuchtrockner zählt nicht). Ein Knacken am Thermostat verrät dir, wann das Heizungsventil auf bzw. zu geht. So kannst du die für dich richtige Einstellung heraus hören. Bei jedem Thermostat ist die Skalierung anders.

Da deine Heizung offensichtlich nicht an dessen Grenzen geht und noch genug Heizleistungsreserven hat, sind deine Räume kalt, da die Wärme aus der Heizung nicht in den Räumen ankommt. Der klassische Fall ist hier ein falscher Heizkreisabgleich. Öffne doch einfach mal den Heizungsverteiler im OG, wo die ganzen Ventile der Fußbodenheizung sind, und fasse Vor- und Rücklauf an. Im Normalfall sollte der Rücklauf nur minimal kälter als der Vorlauf sein…das wird bei dir anders sein. Was zeigt deine Heizung für Vor-und Rücklauf an (ist leider die Summe aus allen Heizkreisen). Ich vermute, dass die Ventile im Verteilerschrank/Fach der Fußbodenheizung weiter aufgedreht werden müssen um den Durchfluss zu erhöhen. Es könnte aber auch Luft im System sein. Hast du deine Heizung jemals entlüftet oder entlüften lassen?
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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