Winkelbungalow auf Grundstück 800m2 - Finanziell machbar?

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ilmoran

Hallo allerseits,

nachdem ich hier zwar schon viele Threads zum Thema Machbarkeit gelesen habe, reihe ich mich trotzdem mal ein und würde mich über den einen oder anderen Kommentar freuen.

Wir stehen seit einigen Wochen vor der Entscheidung Bauen vs. Kaufen. Da der Markt in unserer Region zzt. keine akzeptablen Kaufobjekte hergibt, verschiebt sich das Gewicht täglich etwas mehr in Richtung Bauen. Zumal wir ein Grundstück kaufen könnten, auf dem es sich nett wohnen ließe.

Hier die groben Projektdaten:

Grundstück:
800m² (23x35m).
72 k€ ohne Nebenkosten.
Oberflächlich betrachtet kein Problemgrundstück, perfekt zugänglich und platt wie'n Brett.

Wunschhaus:
(Winkel-)Bungalow.
110-120m² Wohnfläche. ohne Keller.
Schlüsselfertig, Kfw 70.
Dachgeschoss nicht ausgebaut, aber als Abstellfläche nutzbar.
Tendenziell Steinhaus, anderes aber nicht ausgeschlossen.

Wir haben ein Gesamtbudget von MAXIMAL 300 k€ - inkl. Hecke, Apfelbaum und Kaminholz ;). Lieber 260-280 k€.

Also:
280 k€ Budget (mit etwas Luft nach oben)
-72 k€ Grundstück
-40 k€ Baunebenkosten (mit etwas Luft nach unten :))
= 168 k€ für die Hütte.

Das ergäbe einen Schlüsselfertig-Preis von 1400-1500 €/m².

Die Finanzierung sollte sich wie folgt zusammensetzen:
- Eigenkapital - 110 k€.
- 100 k€ KFW 124+153
- ca. 80 k€ Bankdarlehen mit 20 Jahre Zinsbindung als Volltilger (wir sind beide Mitte 40).

Ergibt eine Monatsbelastung von ca. 1000,00 €/Monat, die wir entspannt tragen können.

Was denkt Ihr - geht?

Danke und viele Grüße,
Andreas
 
Musketier

Musketier

Was du vergessen hast sind:
- Außenanlagen mit 10-15T€.
- eventuell Garage/Carport?
- Bodenbeläge/Malerbedarf
- eventuell Einrichtung, wie Küche

Wie die Preise für einen Bungalow im Gegensatz zum 1,5- oder 2-Geschosser sind, kann ich nicht einschätzen, da zwar die Treppe entfällt, dafür aber mehr Außenmauer, mehr Dachfläche und mehr Bodenplatte benötigt wird.

1000€ für 180T€ Darlehen sollte um die 3,5% Tilgung bedeuten und eine Laufzeit von 20 Jahren bedeuten.
Sollte also auch mit Eurem Alter in etwa passen.
 
B

Bauexperte

Hallo Andreas,

Oberflächlich betrachtet kein Problemgrundstück, perfekt zugänglich und platt wie'n Brett.
In diesem Punkt haben sich nicht wenige Bauherren schon fies verschätzt; Genaueres erfährst Du, wenn Dir der Vorabzug Lageplan des Vermessers vorliegt sowie das Bodengutachten erstellt ist => Stichwort "Gründungsmehrkosten".

Wunschhaus:
(Winkel-)Bungalow.
110-120m² Wohnfläche. ohne Keller.
Schlüsselfertig, KfW 70.
Dachgeschoss nicht ausgebaut, aber als Abstellfläche nutzbar.
So ein Winkelbungalow hat seine Tücken und Kosten. Ich schätze, Du wirst bei 120 qm/WF eher von TEUR 190-200 ausgehen müssen. Bei einem quadratischen WD-Bungalow in etwa von TEUR 180.

Also:
280 k€ Budget (mit etwas Luft nach oben)
-72 k€ Grundstück
-40 k€ Baunebenkosten (mit etwas Luft nach unten :))
= 168 k€ für die Hütte.
Nicht ganz ....

Budget: TEUR 300
Grundstück: TEUR 72
Baunebenkosten: TEUR 35
Reserve für Gründungsmehrkosten: TEUR 8-10
Malerarbeiten/Bodenbeläge: TEUR 15
Außenanlagen: TEUR 10
Garage 3 x 9, incl. Sektionaltor: TEUR 10

verbleiben für den Bungalow TEUR 148. Dafür gibt es einen quadratischen Bungalow der Größe 100 qm/WF.

Freundliche Grüße von unterwegs
 
Der Da

Der Da

Oberflächlich betrachtet kein Problemgrundstück, perfekt zugänglich und platt wie'n Brett.
Vorsicht, genau dieser Aspekt hat uns fast 15 000 extra gekostet. Die obersten 50 cm Mussten abgetragen werden, und dann lag das Grundstück zwar platt, aber tiefer als der Kanal.

3 Möglichkeiten hat man dann. Hebeanlage, aufmauern, oder eben wie wir es machen werden Kies schütten, und verdichten. insgesamt 350 m³ oder 600 tonnen Kies. Kostenpunkt nur fürs Material knapp 10 000€. Dazu kommt Arbeit, Mehrwertsteuer und Entsorgung des Aushubs + Stützmauer.
 
I

ilmoran

Vorsicht, genau dieser Aspekt hat uns fast 15 000 extra gekostet.
Hm, sowas müsste sich doch im Rahmen des Bodengutachtens ergeben, oder? Auf dem Nachbargrundstück wird bereits fleißig gebaut. Und zumindest für meinen brutalstmöglichen Laienblick sieht es nicht so aus, als wenn die Gründung problematisch gewesen wäre. Will aber nix heißen, denn wenn die Bodenplatte einmal drauf ist, sieht man ja nicht, was darunter ist. Ist also sicher ein bedenkenswerter Aspekt.

Ansonsten vielen Dank für die Einschätzungen bis hier hin. Es deckt sich (in etwa! :-)) mit unseren Überlegungen. In jedem Fall werden wir wohl noch ein paar Hausangebote prüfen und dann das Informations-Puzzle zusammensetzen, bevor wir eine finale Entscheidung treffen.

Dazu gleich noch eine allgemeine Frage:
Nun gibt es zum einen die überregionalen Anbieter - von Heinz von Heiden über Town & Country bis hin zu Viebrockhaus und wasweissichnichalles. Und dann gibt es die regionalen Bauträger, die sicher auch feine Häuser bauen können. Kann der regionale BT überhaupt ansatzweise mit den Preisen der Großen mithalten? Immer die Seriosität des Unternehmens vorausgesetzt: gibt es Erfahrungswerte, womit man *in der Regel* am Ende besser fährt?

Wenn ich hier so über die Baustellen fahre, sehe ich von allem etwas :). Ist es am Ende also die Mischung aus gesundem Menschenverstand, passendem Haus und Bauchgefühl?

Gruß,
Andreas
 
Der Da

Der Da

Wir haben von den Mehrkosten sozusagen erst vom Architekten erfahren. Das bodengutachten war "normal" Und der Vermesser hat seine Arbeit getan. Leider sind wir Laien und damals noch nicht firm im Plan-Lesen. Erst der Architekt meinte: Oh da müssen wir aber nen gutes Stück aufschütten, sonst wirds doof bei viel Regen :)

Alles in Allem aber nicht so schlimm, jetzt wissen wir wenigstens, dass das Wasser weg kommt vom Haus, und nicht dran stehen bleiben kann, und wir können das Gelände sinnvoll modellieren. Dafür lohnt es sich schon :)
 
Zuletzt aktualisiert 29.12.2024
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