KNX im Einfamilienhaus für moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe notwendig?

5,00 Stern(e) 4 Votes

KNX im EFH für moderne LWWP notwendig?

  • Ja, das ist einfach zu overloaded, brauchst du als 0815-Endanwender nicht

    Stimmen: 31 60,8%
  • Auf garkeinen Fall! KNX brauchst du wenn du ein smartes zuhause willst!

    Stimmen: 20 39,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    51
N

Notstrom

Ich würde die ketzerische Diskussion an dieser Stelle gerne fortführen und frage: Schieße ich mit KNX mit Kanonen auf Spatzen bei einem Einfamilienhaus?
Brauche ich bei einer modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe (die ja smart genug ist) eine Raumtemperaturregelung via KNX und ? Ist eine Fußbodenheizung nicht sowieso zu träge um die smarten Befehle umzusetzen?

Aber der Reihe nach: Wir werden ein Haus bauen (siehe Hier). Von Anfang an war für uns klar das wir ein „smartes Haus“ möchten und haben hier auch einen Puffer-Plug on top der "klassischen Elektroinstallation" geplant. Relativ schnell habe ich mit meinen beschränkten Recherchen die Entscheidung getroffen: KNX solls sein und habe das ganze nicht mehr weiter vertieft. Zu triftig die Argumentation pro KNX und contra „proprietäres System“, also entschieden KNX weiter zu verfolgen. Wichtig war uns: Die Grundlagen sollen es sein, erweitern können wir im Nachgang immer noch. Grundlagen für uns: Beschattung, Beleuchtung und Raumtemperatursteuerung.

Bisher habe ich ein sehr heterogenes Bild der Elektriker. Stammhandwerker Nummer 1) „KNX kann ich nicht, kann aber E-Net verbauen“, Stammhandwerker Nummer 2) „KNX kann ich nicht, aber B&J Free@Home kann ich anbieten“. Stammhandwerker Nummer 1 ergänzt: Ich kann gerne die Rohinstallation übernehmen, KNX muss jemand anderes machen.

Also: Recherche angeschmissen, fähige Elektriker gesucht, am Besten KNX-zertifiziert. Einige Elektriker gefunden, kontaktiert, rund 80% haben abgesagt (Keine Zeit), mit den restlichen zwei haben wir uns zusammengesetzt und interessante Meinungen eingeholt. Gestern war ich beim Favorit. Super kompetent, extrem transparent, sehr schlüssig, ABER: Ist KNX wirklich das was wir in unserem Haus brauchen? Hatte mir ehrlich gesagt mehr erhofft. Stattdessen stehen da jetzt 41k im Raum und noch mehr Verunsicherung. Die angebotene Visualisierung mit Eisbär ist zwar seiner Meinung nach eine „mega Lösung“ für mich, ich glaube aber das würde mich als zwar technisch affinen, aber elektrisch unerfahrenen User massiv überfordern wenn ich die Gestaltung darin vornehmen möchte (unabhängig von der Erstprogrammierung...). Im Gespräch dann für mich entschieden: Smarte Raumtemperatursteuerung mit KNX? Für was?! Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist ja schon immens smart (Sensoren, Temperaturfühler,…) und die Fußbodenheizung dazu extrem träge. Für was Anbindung an eine smarte Elektro-Infrastruktur?!

Nicht außer Acht zu lassen sind natürlich die Kosten für den Server (Eisbär) - mit rund 3,5k ein stolzer Preis. Ob ich das maximale davon nutzen kann? Ich bezweifle es. Er hat mir ein Beispiel aus einer smarten KNX-Steuerung der Sporthalle im Dorf gezeigt. „Schau mal was da gerade passiert“, die Visualisierung grottig über einen eindimensionalen Grundriss ==> „Kann man viel schöner machen“… Eine Einfamilienhaus-Lösung konnte er mir nicht zeigen. Mit Sicherheit ist die Preisdifferenzierung hier ein Faktor aber irgendwie wirft das bei mir Fragen auf.

Schaue ich mir die proprietäre Konkurrenz (BJ, E-Net,..) an (bitte keine Glaubensfragen und Hinweise auf defekte Teile und ggf. nicht-Support,…) finde ich das auf den ersten Blick für den Endanwender einfacher zu verstehen, anzuwenden und systemseitig geschlossen (z.B. Klingelsteuerung, Videoüberwachung etc.) was ich an dieser Stelle nicht als Nachteil empfinde. Die voreingestellte Visualisierung ist hier sicherlich eingeschränkt, aber vorgegeben. Ist das ein Nachteil für mich? Preislich läge das bei rund 30% (Grundlagen)-50% (All-In) der konventionellen Steuerung was immer noch deutlich unter der KNX-Ausführung wäre.
Ja, KNX ist offen und alles andere geschlossen, aber: Ich als Apple-Nutzer empfinde das nicht als Nachteil (P.S. Ich weiss nicht ob der Vergleich hier an der Stelle der Richtige ist ) während Android-Nutzer meine „geschlossene Apple-Welt“ auf garkeinen Fall befürworten.
Was ist eure Meinung? Schieße ich mit einer smarten KNX-Gebäudeautomationslösung mit Kanonen auf Spatzen?
 
untergasse43

untergasse43

Grundsätzlich nein. Du musst überlegen, ob du Spaß an einem solchen System hast oder ob es einfach nur irgendwie funktionieren soll. In erstem Fall würde ich bei "echtem" KNX bleiben, denn dir werden noch sehr viele tolle Dinge einfallen, die du im Laufe der Jahre gerne umsetzen würdest. Ist dir das aber egal, könnte es irgendein System sein, was einfach funktioniert.

Deine Elektriker 1 und 2 verbauen eben das, was ihnen der Vertrieb mit möglichst guter Marge andreht. Um die beiden würde ich einen möglichst großen Bogen machen. Viele sind mit dem Free@Home zufrieden, für mich wäre es ein nogo. Spielereien wie eNet würde ich direkt bleiben lassen, im Neubau setzt man einfach nicht auf eine Funklösung, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Falls man wirklich Funk nehmen muss, weil z.B. die Leitungen schon liegen, gibt es deutlich schönere Möglichkeiten.

Dein Favoriten-Elektriker macht zumindest mal deshalb einen fähigen Eindruck, weil der den Eisbären kennt und verbaut. Der Eisbär ist schon eine ziemlich coole Lösung. Alternativ, wenn man auf dem Level bleiben will, wäre noch PEAKnx zu nennen. Es gibt jedoch deutlich günstigere Möglichkeiten, eine Visualisierung zu erreichen. Gira G1 wäre eine Möglichkeit. Es kommt aber immens darauf an, was du selbst kannst. Wenn du dich selbst in das Thema einfuchsen willst und kannst, wären freie Visualisierungen wie ioBroker z.B. eine Möglichkeit. Wenn du aber einfach jemanden beauftragen willst, der dir ein fertiges und vor allem funktionierendes System hinstellt, kostet das mitunter viel Geld. Man bezahlt hier mehr das Wissen als die Hardware. Und wenn man es einem eher unfähigen Elektriker anvertraut (KNX-Zertifizierung oder das Logo auf dem Auto sagt absolut garnichts aus), um ein paar Euro zu sparen, ist man am Ende erfahrungsgemäß teurer unterwegs. Dann muss nämlich oftmals ein weiterer Elektriker bzw. Systemintegrator kommen, um das ganze Ding ans Laufen zu bringen. Und der verdient dann erst mal so richtig an deinem ursprünglichen Spargedanken und an der Selbstüberschätzung des ersten Elektrikers. Meiner Meinung nach auch absolut legitim.

Also: KNX ist im Einfamilienhaus absolut kein Kanonen auf Spatzen. Es kostet aber definitiv Geld, wenn es ordentlich gemacht wird. Geld sparen kannst du eigentlich nur, wenn du den Software-Part selbst machst. Das muss man sich aber realistisch zutrauen und nicht á la "hey, ich bin ja Fachinformatiker, ich kann das bestimmt selbst" entscheiden. Informatiker, Ingenieure oder allgemein je höher der akademische Grad, desto größer die schädliche Selbstüberschätzung in dem Bereich.

Die Regelung der Wärmepumpe würde ich generell weitgehend vernachlässigen, die Dinge sind selbst schlau genug. Hier würde ich nur die Steuerung der Fußbodenheizung integrieren, den Rest sollte die Wärmepumpe selbst erledigen.
 
Nordlys

Nordlys

Ihr spinnt komplett, baut in die Häuser für zig Tausend Herrschaftswissen ein, welches für die Hauptverwaltung der Commerzbank gedacht ist, und wenn ihr alt und tüdelig seid und zu Eurer Frau Mutti sagt, muss die mit dem Sch....klar kommen, oder die bulgarische Pflegerin, die euch die letzten Tage begleitet. Ich Fass es nicht. Karsten
 
untergasse43

untergasse43

Okay, das ist dann deine Meinung dazu. Dafür danken wir dir sehr. Die einen fahren gern 7er BMW weil sie es wollen und können, den anderen genügt ein Dacia.
 
Nordlys

Nordlys

1) Du weisst weder was ich will noch kann.
2) Eine Herabsetzung ist kein Argument.
3) Mein Argument war durchaus ernst gemeint. Nachdem meine Mutter in Folge mehrerer Schlaganfälle über Monate siechte und dann verstarb, haben wir in der Familie sehr rasch all ihre Geschäfte übernehmen müssen. Meine Lehre daraus war, dass meine Frau und ich nun sämtliche rein online basierten Systeme abgeschafft haben, keine Direktversicherer, keine online Bank, keine Energieversorger, die nur online wollen etc.
4) Denke bitte drüber nach, wenn der Chauffeur im 7 er Dich zum Golfplatz kutschiert. Du hast doch sicher einen? 7 er ohne Chauffeur ist ja proll.
 
untergasse43

untergasse43

7er ohne Chauffeur macht einen Riesen Spaß, insbesondere, wenn er aus Buchloe kommt.

Ansonsten brauchen wir hier wohl nicht weiter diskutieren, da du hier mit "online basierten Systemen" argumentierst. Da interessiert es mich auch nicht weiter, was du willst oder kannst. Das hat nämlich absolut garnichts mit KNX oder einer "richtigen" Gebäudesteuerung zu tun, um die es hier eigentlich geht. Es gibt in dem Bereich nämlich tolle Dinge für's Alter, das nennt sich dann AAL bzw. Ambient Assisted Living. Aber passt schon, du hast da offensichtlich noch ein paar Informationsdefizite.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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