Nummer12
Als ich den Fragebogen in der Hand hielt, war ich so froh, nicht auf ein ähnliches Angebot eines anderen Hausbauers eingegangen zu sein. Die Fragen zielen ja gerade darauf ab, verdeckte Vereinbarungen zu einem Hausbauer aufzudecken.Thema Steuerhinterziehung: Das Finanzamt wird Dir nach Kauf bzw. Bau einen mehrseitigen Fragebogen zusenden, den Du wahrheitsgemäß auszufüllen hast. Wenn sich daraus das Bild ergibt, dass Grundstück und Haus zwangsweise miteinander verbunden sind, dann fällt die Steuer auch auf beides an, egal was Kern sagt. Insofern sollte man nicht allzu viel auf die Aussage des Vertrieblers vertrauen.
Der Vertriebler hatte mir damals genau den gleichen Unfug erzählt - es gäbe keine wirtschaftliche Verbindung zum Grundstücksverkäufer, wäre von außen nicht nachvollziehbar usw. Aber am Ende des Tages ist es dann der Käufer, der bewusst das Finanzamt täuschen muss - mit allen möglichen Konsequenzen.
Der Typ hat auch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Kennt alle relevanten Makler in dem Gebiet. Bekommt die Grundstücke angeboten, bevor sie auf den freien Markt gehen. Konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, als würden die Makler noch eine Art Zusatzprovision bei Abschluss bekommen.
Dazu noch zwei andere Personen aus dem Ort, die systematisch freie Grundstücke kaufen, um sie 10 Jahre liegen zu lassen und auch mit den wichtigsten Maklern verbandelt sind. Das alles erklärt dann, warum so selten ein Grundstück in dem Ort auf den freien Markt kommt.
Zumindest einen Teil des Problems könnte man mit einem Bauzwang oder neu ausgewiesenen Grundstücken bekämpfen. Aber die im Ort Etablierten haben auch kein großes Interesse, sich da zu engagieren. Die haben ja schon ihr Häuschen und Zuzügler sind höchstens lästig.