Schlüsselfertig vs. Einzelvergabe

[XAMMAX2]

Hallo,
@Ideensucher
Treppe, Aushub, Bodenplatte ist dabei. 36,5 cm Mauerwerk.
Selber machen kann ich eig. nichts, bin berfulich eingespannt. Mein Vater würde es koordinieren, da er ab Baustart in der Rente ist.
Firmen würde ich alle von hier beauftragen (Regional), bin vom Dorf, und man kennt die Firmen und hier und da einen Angestellten.

 

[Sparfuchs77]

ich glaube der kam bei 100k raus

Hier kommt es auch immer auf die Konditionen an. Hab ich Kontakte beim Baustoffhändler / Fliesenleger etc pp und bekomme entsprechende Preise oder muss ich Liste zahlen? Kenne ich Gewerke persönlich und bekomme Freundschaftspreise?

Dazu klingt es beim TE eher so als wolle er ,,nur,, die anderen Gewerke einzeln vergeben, aber nichts selber in Eigenleistung machen. Dazu klingt es nicht so als wäre er vom Fach. Das hieße er braucht einen Bauleiter / Sachverständigen... das ist teuer und kann schnell die finanziellen Vorteile der Einzelvergabe aufwiegen.

Mein Vater würde es koordinieren, da er ab Baustart in der Rente ist.

Wer beaufsichtigt die Sache fachlich? Sachverstand ist teuer.


Ich habe alle Gewerke selber koordiniert und ab Fertigstellung Rohbau machen wir alles in Eigenleistung (Außer Sanitär). Hilfe hatte ich von einem Freund aus der Familie (Sachverständiger / Baubegleiter). Ohne hätte ich mir das nicht zugetraut und im Nachhinein auch nicht hinbekommen.

Wenn meine Annahmen so stimmen, glaube ich nicht das der TE sehr viel sparen wird am Ende...

 

[XAMMAX2]

Vom Fach bin ich nicht, dass ist richtig.
Man kennt hier und da schon Leute, man kennt den Heizungsbauer, Fliesenleger ist ein Bekannter.
Vorteil was ich noch habe, hoffe das ist ein nennenswerter, mein Vater hat vor ca. 20 Jahren sein Haus selbst in Eigenleistung gebaut.

 

[face26]

Das kann schon funktionieren....oder halt auch nicht.
Wenn Du selber Dich wenig auskennst und auch wenig Zeit hast ist das Risiko groß, dass es im Chaos endet.
Alternativ engagiert man hierfür einen Architekt. Der übernimmt Bauleitung etc. kostet halt.

Ob das preislich jetzt passt oder nicht? Wie soll man das beurteilen? Im Groben kann das schon sein. Alles andere müsstest, wie ebenso schon geschrieben die mehrseitige Bauleistungsbeschreibung einstellen. Und dann kann man Dir auch nur sagen ob noch was fehlt oder nicht. Allenfalls ein Richtung geben ob das grob ok ist.
Ob Du mit Einzelvergabe billiger fährst wirst erst wissen wenn es vorbei ist.
Die Preise sind regional schon total unterschiedlich.

Nur mal so als Beispiel Haustür? Kunststoff/Holz/Aluminium?

 

[Sparfuchs77]

@XAMMAX2

Wo du günstiger kommst kannst du nur herausfinden wenn du dir die Bauleistungsbeschreibung vom Rohbau und vom Schlüsselfertigen Haus nimmst und haarklein vergleichst. Alles was fehlt lässt du dir von den ansässigen Gewerken anbieten.

In beiden fällen rechnest du noch 50T€ Puffer drauf und vergleichst dann. Anders gehts leider nicht. Beachte das du bei Einzelvergabe eventuell noch einen Sachverständigen / Baubegleiter für die Phase nach dem Rohbau engagieren musst.

 

[hampshire]

Ob die Einzelvergabe wirklich am ende günstiger ist kann man nicht pauschal sagen. Je individueller Du baust, desto lukrativer ist meines Erachtens die Einzelvergabe.

Wir haben einzeln vergeben und die Bauaufsicht wie folgt gestaltet:

1. Erd- und Tiefbau bis Bodenplatte und Hangabstützung inklusive Verrohrung für Hausanschlüsse bis zur Straße an einen lokalen Betrieb vergeben. Wir waren immer wieder vor Ort, haben die Mitarbeiter versorgt, gelobt, gedankt und uns erklären lassen was gerade passiert. Kostentreiber waren Anteile Bodenklasse 7 und Hanglage.
2. Alle weiteren ebenfalls lokalen Betriebe haben wir gemeinsam mit der Zimmerei ausgesucht, die das Haus gebaut hat. (Bei Dir wäre das dann der Hochbauer). Der hat 100 Stunden extra für die Baukoordination (Terminabsprachen, Koordination der Gewerke) in sein Angebot eingerechnet. Wir waren wie oben beteiligt und haben mit den einzelnen Betrieben Detailausführungen vereinbart (Material, Ausstattung, Farben, Dinge die uns eingefallen sind, Vorschläge, die die Betriebe gemacht haben angenommen oder abgelehnt. Kostentreiber waren unsere Detailentscheidungen, die über das ursprüngliche Maß hinausgegangen sind (Lehmputz mit Stroh Anteilen, Lärchenholzverkleidung des Hauses, besonderer Holzboden, besondere Fliesen, zusätzliche Außenwasserstellen, italienisches Glasmosaik, besondere Beleuchtung, Schalterprogramm...)
3. Manche Materialien haben wir selbst gestellt, da diese von den Betrieben nicht zu bekommen waren. Im Gesamtprojekt war das dennoch attraktiv für die Handwerker
4. Wir haben gehobene Stundensäze akzeptiert, denn beste Qualität kann man nicht bekommen, wenn man nur billigste Arbeitskräfte einsetzt.
5. Jeder Betrieb kann unser Haus als Referenzobjekt für weitere Kunden verwenden. Da das Haus in der Region aufgrund der Lage und Optik während des Baus für Aufsehen und Gesprächsstoff gesorgt hat, war das von Beginn an ein Anreiz für alle Beteiligten.

Die Bauphase war eine sehr glückliche Lebenszeit für uns und weitgehend stressarm. In der Summe haben wir angesichts der Qualität, Individualität und Flexibilität während des Baus nun ein Haus, welches wir sicher nicht von einem Schlüsselfertiganbieter hätten bekommen können - und schon gar nicht für den Preis.