Zeitrahmen und Machbarkeit Hausbau Einfamilienhaus

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Vildhjarta

Hallo liebe Forummitglieder,

ich beschäftige mich seit einem Jahr mit dem Thema Hausbau/kauf und bin hierdurch auf dieses Forum gestoßen. Ich lese hier nun schon eine Weile mit und finde eure durchaus kritischen Einschätzungen sehr gut.
Grundsätzlich war ich erstmal etwas geschockt, was für Preise auf dem Immobilienmarkt abgerufen werden, aber das ist wohl die Realität.
Ich sehe eine Immobilie auch als langfristige Investition, da ich mein vorhandenes Kapital momentan ungern nur in Aktien & co. stecken möchte.

Bauvorhaben:
Hausbau/kauf eines Einfamilienhaus mit ca. 150m² + Keller und ca. 600m² Grundstück.
In meiner Heimatgemeinde (Rand des Odenwalds mit ca. 45-60min einfachem Fahrtweg Rhein-Neckar/Main-Gebiet) wird gegen Ende des Jahres ein Neubaugebiet geplant. Bebauungsplan ist in Arbeit. Hierfür haben wir uns auf einer Interessentenliste vermerken lassen. Ich schätze, dass sich die Kosten für das Grünstück auf ca. 100k€ belaufen werden.
Grundsätzlich kommt aber auch eine Bestandsimmobilie infrage.

Ich habe mir, in meiner möglicherweise optimistischen Hoffnung, einen Kostenrahmen bis max. 450k€ vorgestellt.

Allgemeines:
Er (27) + Sie (25) in mehrjähriger Beziehung, unverheiratet ohne Kinder. Zeitnahe Heirat durchaus vorstellbar, Kinderwunsch ist auch vorhanden.

Einkommen- und Vermögenssituation:
  • Er (27) Nettogehalt 3.300€, ab nächstem Jahr 3.400€ (Steuerklasse 1), größere Gehaltssprünge in den nächsten 4-5 Jahren eher nicht vorstellbar
  • Sie (25) noch im Studium (geplanter Abschluss noch dieses Jahr), 450€ Nebeneinkommen
    • Aufgrund der aktuellen wirtschaftl. Situation und den Ausschicht auf dem Jobmarkt/Vorstellungen meiner Freundin gehe ich hier erstmal nicht davon aus, dass mit einem hohen Gehalt nach Einstieg zu rechnen ist. Mit 1800€ Netto wäre Sie vorerst schon gut dran.
  • Eigenkapital aktuell 70k €

Ausgabensituation:

Ich führe unsere Kostenblöcke separat auf, da noch kein gemeinsames Haushaltskonto geführt wird. Der Großteil der gemeinsamen Kosten wird von mir getragen.
Grundsätzlich sei gesagt, dass wir beide eig. (bis auf wenige Ausnahmen) sparsam sind. Variable Kostenblöcke sind großzügig kalkuliert.

(Er)
- Warmmiete: 560€
- "Fixkosten": 670€ ( beinhaltet: Strom, Telekommunikation, Versicherungen, kalk. Abschreibung Auto, Sprit, Abos, GEZ usw.)
- Variable Kosten: 550€ (beinhaltet: Kleidung, Lebensmittel, Freizeit, sonstige techn. Anschaffungen)

(Sie)
- Zusätzlich mit allem drum und dran ca. 650€

Es gibt keine laufenden Kredite.

Gemeinschaftliche Planausgeben liegen also bei 2430€.

Sparleistungen:

Unterm Strich bleiben bei mir momentan zwischen 1500€ bis 2000€ monatlich hängen. Meine variablen rechn. Kosten sind dem zufolge recht großzügig eingerechnet, ich gehe aber lieber auf Nummer sicher.

Hiervon gehen allerdings noch folgende mtl. Sparraten/Rücklagen ab, an denen ich auch gerne weiterhin zu einer möglichen Finanzierung festhalten möchte:
- Urlaub 150€
- ETF-Portfolio 300€

Mein Plan ist es, 20.000€ pro Jahr inkl. Sparrate/Rücklagen zurückzulegen.

Meine Planung:

Ich gehe jetzt mal von dem ungünstigsten Fall aus. Der wäre, dass ich als Alleinverdiener in der Lage sein muss, das Haus zu finanzieren. Eine Heirat wäre hier rein aus steuerlichen Vorteilen notwendig.
Es ist dennoch auf jeden Fall geplant, dass meine Freundin arbeiten gehen wird. Doch falls noch Kinder dazukommen sollten, kann man natürlich auch nicht mit einem festen Verdienst rechnen.

+3.900€ Nettoeinkommen
- 1.000€ "Fixkosten"
- 850€ var. Kosten
= 2.050 Überhang I
- 150€ Sparrate Urlaub
- 300€ ETF-Portfolio
= 1.600€ Überhang II

Unterm Strich würden also 1.600€ zur Deckung der Finanzierung, Nebenkosten und Rücklagen bleiben. Die Finanzierung würde ich gerne mit monatlich 1000-1200€ tilgen.

Ich komme selbst zu dem Entschluss, dass das eine enge Kiste wird, vor allem wenn man davon ausgeht, dass irgendwann auch noch Kinder mitfinanziert werden müssen.

Ich wüsste von euch also gerne, ob unser jetziges Vorhaben Sinn macht.
- Ist meine Rechnung plausibel?
- Ist es ratsam, im Laufe des nächsten Jahres schon ein Grundstück zu kaufen?
- Ist dieses Vorhaben finanziell stemmbar? Falls nein, wie hoch ist die Lücke, die wir ausgleichen müssten?
- Bei gegebenen Faktoren: Wie viel Haus können wir uns überhaupt leisten?

Vorab vielen Dank für Eure Mühen und ehrlichen Meinungen!
 
H

HilfeHilfe

Du schreibst von 100k Grundstückskosten im Odenwald ( 600 qmtr) . Wie realistisch ist es ? Da gehen doch die Grundstücke auch schon höher weg . Rechne grundsätzlich mit höheren Kosten 500-550k . Wird eng mit deinem Einkommen . Würde euch raten auch gemeinsam zu bauen und Darlehen zu unterschrieben
 
V

Vildhjarta

Du schreibst von 100k Grundstückskosten im Odenwald ( 600 qmtr) . Wie realistisch ist es ? Da gehen doch die Grundstücke auch schon höher weg . Rechne grundsätzlich mit höheren Kosten 500-550k . Wird eng mit deinem Einkommen . Würde euch raten auch gemeinsam zu bauen und Darlehen zu unterschrieben
Ob es wirklich nur 100k sind, weiß ich leider nicht sicher. Die Bodenrichtwerte liegen bei den angrenzenden Wohngebieten so zwischen 120-150€/m².
Ich hoffe also mal, dass 100k ausreichen werden. Wenn es leicht drüber geht, wäre das evtl. auch noch in Ordnung, aber viel mehr bin ich eig. nicht bereit auszugeben.

Wenn meine Freundin auch Geld verdienen würde, bin ich mir sicher, dass wir es uns leisten können, aber ich habe einfach ein besseres Gewissen, wenn ich es finanziell mit nur meinem Gehalt bedienen kann. Bauen würden wir auch gemeinsam, leider ist es nicht so, dass meine Freundin nennenswertes Eigenkapital einbringen kann.

Sind 350k für ein Massiv-Einfamilienhaus mit Keller und normaler Ausstattung denn realistisch? Oder bin ich hier schon auf dem Holzweg?

Danke für deine Meinung.
 
S

Scout

Sind 350k für ein Massiv-Einfamilienhaus mit Keller und normaler Ausstattung denn realistisch?
Nein. Nicht bei 150 m2. Ohne Keller und etwas kleiner, sagen wir 30 TE Nebenkosten und 20 TE Außenanlagen verbleiben bestenfalls 300 TE für ein aufgemustertes Haus. Ohne weiteren Puffer. Das wird bei 150 m2 schon knapp!

Ein nackter Nutzkeller wäre bei 100 m2 Grundfläche bereits bei 50 TE plus Erdarbeiten-->Stecke besser Hirnschmalz in das Dach und nutz den Spitzboden für Heizung, Abstellen und evt. Arbeitszimmer/Hobby.
 
T

Tobibi

Rechne lieber mit 400 bis 450k fürs Haus inkl Außenanlagen, Gartenzaun und alles Pipapo. Da kommt dann noch das Grundstück dazu.
 
Zuletzt aktualisiert 01.12.2024
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