kati1337
Ich verstehe den Vergleich mit der Steuerklasse einfach nicht. Wenn wir im Eheverhältnis die Steuerklassen anpassen und sowieso gemeinsame Konten führen, dann profitieren wir doch beide von der Regelung (wenn man's richtig macht).....das verstehe ich absolut, wobei mir dieses ständig abwertende "Aufrechnen" nicht gefällt, mit der man einen SAnderen in eine schmutziuge Ecke stellt, während man selbst in der weißen, strahlenden Fläche steht. Das ist mir einfach zu platt.
Genauso sollten doch aber die Warnleuchten auch angehen, wenn Paare gar nicht oder nicht gerne darüber reden wollen, weil es ihre romantischen Vorstellungen verletzt. Ich würde meinen Kindern uind Schwiegerkindern absolut empfehlen, darüber zu reden, eben um nicht irgendwann festzustellen, dass man von etwas Anderem ausgegengen ist. Was ist daran verwerflich, darüber zu reden und warum bezeichnet man das so hässlich mit "aufrechnen", "geschäftstüchtig"? Man nimmt ja auch die bessere Dteuerklasse als Verheirateter. Ist das auch geschäftstüchtig, wenn man aus der Liebe Kapitalschlägt?
Nen Unterschied unterm Strich macht das alles sowieso nur wenn Zahlungen wie Elterngeld ins Spiel kommen. Ansonsten kann man auch sein Leben lang mit einer total bescheuerten Konstellation an Steuerklassen durchs Leben wandern. Die finale Steuerlast bestimmt sich doch eh nach dem Jahr im Steuerbescheid. In unserem Fall gemeinsam veranlagt.
Was mich in Beziehungen stutzig macht, und das hat mMn nichts mit "auf ein Podest stellen" zu tun, ist wenn Paare gegeneinander aufrechnen. Wer hat wie oft das Abendessen bezahlt, wer hat wie lange wo mietfrei gewohnt. Das sind alles Gedankengänge die mir noch bekannt sind und auch legitim erscheinen aus einer Zeit, als ich jünger war und die Partnerschaften frisch, und jeder sein eigenes Budget im Monat für schönen Luxus hat. Da hat man sich die Fixkosten aufgeteilt, und das machte auch Sinn.
Aber wenn eine gemeinsame Immobilie und vor allem Familienpläne ins Spiel kommen, dann finde ich das System "getrennte Kasse" immer absurder. Das wäre mir im Alltag schon viel zu kompliziert. Mit gemeinsamem Kind gibt es diese final getrennten Wege mMn auch nicht. Selbst Scheidungskinder entwickeln sich deutlich besser wenn die Eltern ein vernünftiges Verhältnis beibehalten. Wenn ich eine Person so wenig kenne, dass ich es als plausibel ansehe, dass wir uns irgendwann trennen und sie dann ihr wahres, gruseliges Ich an den Tag legt und man sich völlig verfeindet, dann sollte ich tunlichst die rosarote Brille abnehmen und mit der Person keine Immobilie finanzieren, geschweigedenn eine Familie gründen.
Finanzen lassen sich wieder auseinander rechnen, DNA nicht.