Passender Baupartner - Viebrockhaus, Kern, weitere?

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Kuzorra

Kuzorra

Hallo @11ant
GL in unserem Fall.
Auch beim Bau mit GU würde ich meinen "eigenen" Architekten und Bauleiter vorziehen, und umgekehrt würde ich meinen Architekten auch bei der Ausschreibung nie ausschließen lassen, daß sich auch GU beteiligen.
Wenn ich aber eh mit (teurem) GU plane, bezahle ich dann meinen Architekten nich nochmal "on top", ohne dass er wirklich benötigt wird?
Wir wollte keinen eigenen Bauleiter, sondern einen unabhängigen Bausachverständigen hinzuziehen, der uns bei den Abnahmen unterstützt - reicht das nicht?

Andersrum verstehe ich prinzipiell, aber frage mich trotzdem: Wenn der Architekt einzeln ausschreibt, ist es dann wahrschenilich, dass ein GU das zu "konkurrenzfähigen" Preisen anbietet, also grob gesagt seinen Planer/Architekten rausrechnet und in Summe eines seiner "Katalog-Häuser" günstiger anbietet?
 
K1300S

K1300S

Ich habe lustigerweise gerade erst letzte Woche noch mit einem GU über genau dieses Thema gesprochen. Seine Aussage war - und die nehme ich ihm auch voll ab - dass er für einen Bauherren, der mit fertiger Entwurfsplanung ankommt, kaum etwas vergüten kann bzw. seinen Preis kaum reduzieren kann, weil er ja trotzdem die Ausführungsplanung, Bauleitung usw. macht. Tut er das nicht, könnte es natürlich günstiger werden, aber ob dadurch die beim GU vorhandenen Kostenvorteile aufgrund von Routine und definierten Schnittstellen noch zum Tragen kommen, wage ich zu bezweifeln. (Dass im konkreten Fall die Entwurfsplanung noch nicht einmal konform zum Bebauungsplan war, klammere ich an der Stelle aus.)

Insgesamt denke ich, dass der GU bei "seinen" Handwerkern, sofern die nicht fest angestellt sind, vermutlich bessere Preise bekommt als der Architekt, der einmalig dort anfragt. Hat der Architekt wiederum seinen eigenen Pool an Stammbetrieben, könnte das der Preisgestaltung allerdings auch zuträglich sein. In jedem Fall würde ich nicht generell sagen, dass ein GU teurer ist als die einzelne Vergabe der Gewerke, dafür dürfte dort die Wahrscheinlichkeit von Abstimmungsproblemen geringer sein.
 
Y

Ybias78

Ich habe lustigerweise gerade erst letzte Woche noch mit einem GU über genau dieses Thema gesprochen. Seine Aussage war - und die nehme ich ihm auch voll ab - dass er für einen Bauherren, der mit fertiger Entwurfsplanung ankommt, kaum etwas vergüten kann bzw. seinen Preis kaum reduzieren kann, weil er ja trotzdem die Ausführungsplanung, Bauleitung usw. macht. Tut er das nicht, könnte es natürlich günstiger werden, aber ob dadurch die beim GU vorhandenen Kostenvorteile aufgrund von Routine und definierten Schnittstellen noch zum Tragen kommen, wage ich zu bezweifeln. (Dass im konkreten Fall die Entwurfsplanung noch nicht einmal konform zum Bebauungsplan war, klammere ich an der Stelle aus.)

Insgesamt denke ich, dass der GU bei "seinen" Handwerkern, sofern die nicht fest angestellt sind, vermutlich bessere Preise bekommt als der Architekt, der einmalig dort anfragt. Hat der Architekt wiederum seinen eigenen Pool an Stammbetrieben, könnte das der Preisgestaltung allerdings auch zuträglich sein. In jedem Fall würde ich nicht generell sagen, dass ein GU teurer ist als die einzelne Vergabe der Gewerke, dafür dürfte dort die Wahrscheinlichkeit von Abstimmungsproblemen geringer sein.
Geht ja nicht nur um die Arbeitskraft sondern auch Materialien. Ein GU (habe erst gestern mit einem gesprochen) sagt einem Unternehmen eine bestimme Abnahmemenge zu und bekommt dafür bessere Preise (Mengenrabatt). Das ein Handwerker sowas macht, wage ich zu bezweifeln.
 
11ant

11ant

Wenn ich aber eh mit (teurem) GU plane, bezahle ich dann meinen Architekten nich nochmal "on top", ohne dass er wirklich benötigt wird?
Wenn Du mit deinem eigenen Architekten planst, ist der GU nur Auftragnehmer. Dann bringt der ja keinen Architekten mehr mit.
Wir wollte keinen eigenen Bauleiter, sondern einen unabhängigen Bausachverständigen hinzuziehen, der uns bei den Abnahmen unterstützt - reicht das nicht?
Ein Sachverständiger als Baubegleiter kann eine Alternative und/oder Ergänzung zur Bauleitung durch den Architekten sein. Grundsätzlich haben beide ja eine unterschiedlich gelagerte Funktion. Der Sachverständige hat sein Augenmerk auf der normgerecht korrekten Ausführung - Plankongruenz überwacht er bestenfalls nachrangig, und Regiestunden an sich sind garnicht sein Thema, höchstens Schuldzuweisungen derer Notwendigkeit.
Andersrum verstehe ich prinzipiell, aber frage mich trotzdem: Wenn der Architekt einzeln ausschreibt, ist es dann wahrschenilich, dass ein GU das zu "konkurrenzfähigen" Preisen anbietet, also grob gesagt seinen Planer/Architekten rausrechnet
Der GU muß ja der günstigste Bieter sein, wenn der Architekt ihn zum Zuschlag vorschlägt. Einen Gemeinkostenaufschlag für seinen Zeichenknecht kann er da garnicht nehmen, wenn der schließlich nichts zu tun hat.
und in Summe eines seiner "Katalog-Häuser" günstiger anbietet?
Diesen Nebensatz verstehe ich nicht.
dass er für einen Bauherren, der mit fertiger Entwurfsplanung ankommt, kaum etwas vergüten kann bzw. seinen Preis kaum reduzieren kann, weil er ja trotzdem die Ausführungsplanung, Bauleitung usw. macht.
Der Bauherr muß schon mit fertiger Genehmigungsplanung ankommen, und Ausführungsplanung ist bei GU eher die Ausnahme. Deswegen "erkennt" man die GU- Häuser ja auch immer an den Trockenbau-Einkastelungen.
Insgesamt denke ich, dass der GU bei "seinen" Handwerkern, sofern die nicht fest angestellt sind, vermutlich bessere Preise bekommt als der Architekt, der einmalig dort anfragt. Hat der Architekt wiederum seinen eigenen Pool an Stammbetrieben, könnte das der Preisgestaltung allerdings auch zuträglich sein.
Ein Architekt ohne eingespieltes Team an bekannten Pappenheimern macht signifikant weniger Sinn. Das ist ein häufiger Hauptgrund für das Teurerwerden von Häusern, wenn der Bauherr einen Star-Architekten engagiert, der am Bauort nicht vernetzt ist.
In jedem Fall würde ich nicht generell sagen, dass ein GU teurer ist als die einzelne Vergabe der Gewerke, dafür dürfte dort die Wahrscheinlichkeit von Abstimmungsproblemen geringer sein.
Ein GU als Ausschreibungsteilnehmer kann garnicht teurer sein als die Summe der Einzellose, die seine Gewerkesuite umfaßt. Wenn ein GU teuer ist, ist das ein schlechtes Zeichen: dann hat er wenig eigene Leute und/oder wechselt seine Subs oft. Abstimmungsprobleme sind in der Regel in etwa proportional zur mangelnden Qualität der Detailplanung sowie zur Fluktuation im Orchester der beteiligten Gewerke.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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