Darf der den Zaun überhaupt direkt auf die Hecke setzen?
Nein, aber auf seine Grundstücksgrenze.
Zaun und Hecke verträgt sich aber meiner Meinung nach nicht.
Das verträgt sich sehr gut, wenn jeder das macht, was er darf.
Finde ich etwas ungünstig, dass der der zuerst kommt, auch die Nachteile ausbaden muss.
So ist es doch gar nicht: der Nachbar verhält sich doch sehr korrekt, wenn er sein Grundstück einfriedet und seine Nachbarn vor seinem Hund schützt. Das kann eine Hecke, ob gemeinsam oder allein gar nicht leisten.
Das würde bedeuten, ich muss mindestens 1,50 Meter von der Grenze weg bleiben oder?
Nein. Wenn Du natürlich für Dich eine ausladende Hecke aussuchst, dann solltest Du vorausschauend planen. Für eine normale Heckenpflanze, die 1,80 hoch werden soll, reicht ca. 70 cm von der Grundstücksgrenze. Wenn Du Vorlieben zu ausladenden Pflanzen hast, dann solltest Du vorsorgen - der Wunsch nach Kirschlorbeer ist derzeit Deiner.
Ich meine damit, dass ich es schade finde, dass wir eigentlich beide eine Hecke wollen. Fängt er an, hat er die Hecke und den Platzverlust auf seinem Grundstück und ich bin glücklich. Fange ich an, muss ich die Hecke auf unser Grundstück setzen und er ist glücklich.
Mal ganz ehrlich: (gemeinsame) Hecke auf der Grundstücksgrenze ist suboptimal. Da fangen die Streitigkeiten mit gemeinsamen Eigentum doch an.
Aber trotzdem will ich das Maximum an Platzersparnis - für beide Seiten - raus holen.
Was Du möchtest: (D)eine Hecke auf der Grenze, damit Du Platz sparst. Das bedeutet für den Nachbarn, er muss Deine Entscheidung für den portugiesischen Lorbeer akzeptieren, sie mitfinanzieren und seinen Zaun dann vor die Hecke auf sein Grundstück setzen, den Vorteil hast nur Du, er hat nur Nachteile, nämlich die Hälfte der Kosten der Hecke (die Du aussuchst), und der Zaun steht dann bei sich vor der Hecke.
Kurz gesagt: ich sehe den Klarsinn ganz klar bei Deinem Nachbarn. Er setzt (ob er nun nachbarschaftsrechtlich dazu verpflichtet ist... Du verschweigst uns ja die Rechte/linke Seite, die hier ausschlaggebend ist) seinen Hundezaun auf die Grenze und ist für die Kosten dafür verantwortlich. Was Du dann und er dann auf seinem Grundstück für eine Bepflanzung macht, ist Euer Ding. Ganz klare Linie.
Ich finde es tatsächlich jetzt auch etwas kindisch, sich bei 900qm um nen halben Meter auf einer Grundstücksgrenze so anzustellen.
Bei uns gibt es zu 90% Zäune. In erster Linie gesetzt, weil sie es so haben wollen, weil entweder Hund/Kind, geplanter Hund/Kind oder aus der Sache Ansicht, weil man Zäune für sein eigenes Areal haben will. So sei es denn. Und jeder, der seine Vorliebe zu seiner Hecke hat, pflanzt sie um sein 650qm Grundstück. Manche in lockerer „Einzelstellung“ (Hortensien, Buschrosen, Rhododendren), der andere in Reihe (Liguster, Kirschlorbeer oder Buche). So hat jeder seine Bepflanzung.
Ich denke, dass Deine Denkensweise der erste Schritt in eine „unkameradschaftliche Nachbarschaft“ geht. Sie ist, einfach gesagt, nur auf Dein Vorteil aus.