ETW mit Schimmelecken nachträglich dämmen

[DaSch17]

Hallo zusammen,

eigentlich bin ich hier angemeldet um wertvolle Infos für unser Neubauvorhaben zu sammeln und mich mit anderen Bauherren auszutauschen.

Heute habe ich aber mal eine anders gelagerte Frage, die unsere selbst genutzte ETW
betrifft.

Diese haben wir im April 2018 bezogen und verbringen nun den zweiten Winter in dieser Wohnung.

Bereits im letzten Winter hatten wir an den Außenwandecken (wo sich die beiden Außenwände treffen) des Schlafzimmers mit einem Schimmelproblem zu kämpfen (typische bauliche Wärmebrücke). Wir hatten dann auch einen Bausachverständigen hier, der auf Schimmelschäden spezialisiert ist. Er konnte keine baulichen Mängel bzw. erhöhten oder nassen Werte feststellen.

Problematisch ist jedoch die Lage des Schlafzimmers in der Wohnung. Direkt anliegend und jeweils mit einer Tür zum Schlafzimmer verbunden: Küche und Hauptbad (siehe Grundriss).

Hauptbad zudem mit einem zu kleinen Fenster (da das Badezimmer nachträglich vergrößert wurde). Daher zieht gerne ein Teil der Feuchtigkeit vom wärmsten (Bad) in den tendenziell kältesten Raum (Schlafzimmer).

Ergo: Mehr Lüften und noch mehr auf die Luftfeuchtigkeit achten. Gesagt, getan. Wir haben drauf geachtet, dass die Luftfeuchtigkeit nie dauerhaft über 55 % lag.

Der Schimmel aus 2019 wurde dann fachmännisch entfernt.

Außerdem haben wir dann im Okt. 2020 einen Badlüfter einbauen lassen um die überschüssige Luftfeuchtigkeit nach draußen zu transportieren.

Wir dachten, wir hätten mit den zuvor erläuterten Maßnahmen das Problem gelöst.

Doch heute haben wir den Schimmel in dieser Ecke wiederentdeckt (siehe Bilder).


Außenecke unten:

Außenecke oben:

Und nun komme ich zu meiner Frage: Habt Ihr vielleicht eine Idee wie man mit möglichst geringen baulichen Aufwand die Ursache beheben und die Ecke dauerhaft schimmelfrei bekommen kann?

Wir vermuten es liegt vielleicht auch an der Wandgestaltung: Vor dem Einzug hatten wir die Raufasertapete entfernt, eine Grundierung und einen mineralischen Streichputz aufgetragen. Diesen dann anschließend (dummerweise) mit handelsüblicher Farbe (Alpin Weiß) gestrichen.

Unsere Idee wäre daher:
1. Alle Wände und die Decke neu verputzen mit Wärmedämmputz für Innen
2. Tapezieren mit Malervlies
3. Streichen mit Kalk-, Silikat- oder Schimmelschutzfarbe

Die Anbringung von Silikat-Dämmplatten möchten wir mit Blick auf Aufwand und Kosten wenn möglich vermeiden!

Danke Euch fürs Durchlesen und helfen!

 

[charli]

Nach dem Grundriss liegt das Schlafzimmer an den Räumen mit der höchsten Luftfeuchtigkeit in der Wohnung. Du schreibst, das Schlafzimmer ist kalt? Dann sind auch die Außenwände kalt.
Probier es damit, morgens stoßzulüften und dann müssen die Türen zu den anderen Räumen geschlossen sein. Und Heizung an machen! Evtl. zwischendurch nochmal stoßlüften.
55% Luftfeuchtigkeit finde ich ziemlich viel.

 

[Bookstar]

Welche Temperatur hat die Wand? Wieviel Raumtemperatur? Man kann berechnen ob eine Wand schimmelt.

 

[DaSch17]

Nach dem Grundriss liegt das Schlafzimmer an den Räumen mit der höchsten Luftfeuchtigkeit in der Wohnung.

Das ist richtig, aber leider nicht anders nutzbar. Denke das wird auch das Hauptproblem sein.

Du schreibst, das Schlafzimmer ist kalt? Dann sind auch die Außenwände kalt.

Kalt in Relation zu den restlichen Räumen. In Schlafzimmer haben wir immer so 20-21 Grad. Das Bad hat 22-23 Grad und die übrigen Räume der Wohnung i. d. R. 22 Grad.

Probier es damit, morgens stoßzulüften und dann müssen die Türen zu den anderen Räumen geschlossen sein. Und Heizung an machen! Evtl. zwischendurch nochmal stoßlüften.
55% Luftfeuchtigkeit finde ich ziemlich viel.

Das tun wir ja. Morgens nach dem Aufstehen lüften wir quer und abends nach der Arbeit dann nochmal.

Die Tür zum Bad ist eigentlich immer geschlossen. Natürlich wird sie aber trotzdem benutzt, sodass eine gewisse Feuchtigkeitswanderung bspw. nach dem Duschen ins Schlafzimmer nicht zu vermeiden ist.

Wir haben wohlgemerkt keinen Neubau. Außerdem sind es ja nie durchgängig 55 %. Im Sommer haben wir hier logischerweise kein Problem. Aber gerade in den Übergangszeiten Spätherbst und Frühjahr haben wir hier schwer zu kämpfen.

Schimmel entsteht erst bei einer dauerhaften Luftfeuchtigkeit von über 60 %. Die hatten wir - insbesondere in diesem Jahr - zu keiner Zeit.

Welche Temperatur hat die Wand? Wieviel Raumtemperatur? Man kann berechnen ob eine Wand schimmelt.

Die Außenwände haben an den beschriebenen Problemstellen gem. Gutachter leider einen relativ hohen Taupunkt, sodass hier schnell feuchte Luft kondensiert. Das is jedoch auch nicht unüblich für Außenwandecken, da hier klassisch thermische Wärmebrücken bestehen.

Das Schlafzimmer hat typischerweise um die 20 Grad (20-21 Grad).

 

[Bertram100]

Ich hatte mal eine ähnliche Situation wo das Schlafzimmer an der zum Norden gelegenen Außenwand war. Und hatte auch Schimmel. Neben Lüften und ein wenig Heizen bin ich dem beigekommen indem ich mehr Stoff ins Zimmer gebracht habe.
Ich habe durch Zufall entdeckt (laminierten Kleiderschrank entsorgt und unbehandeltes Vollholzregal mit Vorhängen stattdessen) dass Holz und/oder Stoff dabei halfen, die Feuchtigkeit zu regulieren.
Sie nahmen anscheinend genügend Feuchtigkeit auf um dem Schimmel die Grundlage zu entziehen.
Ist vielleicht keine substantielle Lösung, aber immerhin.

 

[halmi]

Täuscht mich das Bild oder sieht die Wand schon richtig durchnässt aus? Du sagst dass es eine typische Wärmebrücke ist der Sachverständige konnte aber nichts finden?

mit 20 Grad und zweimaligen Lüften wird das eher nicht in den Griff zu bekommen sein. Hier muss mehr geheizt und gelüftet werden.