Bauverlauf: Doppelhaus mit WU-Keller und ausgebauten Spitzboden

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M

MayrCh

War das eine rhetorische Frage ?
Natürlich nicht. Laut Destatis betragen die durchschnittlichen veranschlagten Kosten bei der Baugenehmigung 2019 mehr als 1800€/m2, also locker Faktor 2 vom wieauchimmerwasauchimmer garantieren Festpreis.

interessiert das nicht
Doch, am Ende des Tages sollte schon interessieren, ob die Preiskalkulation eines Anbieters zumindest ansatzweise realistisch gestaltet, oder eben komplett an den Haaren herbeigezogen ist. Was ich hier natürlich nicht beurteilen kann, da der genaue Leistungsumfang ja nicht bekannt ist. Aber bei extremen Ausschlägen nach unten ist eine gewisse Haken-Gefahr immer gegeben.
 
Wolkensieben

Wolkensieben

bieters zumindest ansatzweise realistisch gestaltet, oder eben komplett an den Haaren herbeigezogen ist
Alles klar.
Bei diesem Preis gebe ich Dir Recht. Habe mich das auch gefragt wie das geht.

Andererseits: Vertrag ist Vertrag. Ob man sich daran gebunden sieht, steht auf einem anderen Blatt Papier.
 
Hausbau0815

Hausbau0815

Sch......., jetzt habe ich doch schon wieder eine Verwarnung kassiert, weil ich in einem anderen Thread was zur Fensterabdichtung geschrieben habe, ohne den Link zu entfernen:mad:.
 
Hausbau0815

Hausbau0815

Zuerst lief es ja noch ganz gut, so hatte es zumindest den Anschein. Blöd war nur, dass sich der GU inzwischen mit 2 seiner langjährigen Kompagnons überworfen hatte, so dass nur noch der Klempner übrig blieb. Also musste jemand anderes für die Rohbaufertigstellung gefunden werden: Muhamet. Keine Ahnung, was der konnte, mauern jedenfalls nicht. Das Dach wurde gedeckt, das ging relativ flott und unspektakulär. Nur hätte die Dachfolie, die nun bereits seit 7 Monaten drauf war, erneuert werden müssen. Da habe ich mich aber bequatschen lassen, weil der Dachdecker meinte, die wäre qualitativ besser, als die die er neu drauf machen würde. Ja, was willst du dazu sagen? Und weiter ging es mit dem Trockenbau. Die Dampfsperre und die Unterkonstruktion wurden gemacht, als wir im Urlaub waren, da war schon nichts mehr zu sehen, als wir wieder da waren. Der Trockenbauer war von Mai bis September vor Ort. Mitte Juni kamen die Fenster und da ging das Theater eigentlich los, weil ich mit dem Einbau und der Abdichtung nicht zufrieden war und deshalb von meinem Einbehaltungsrecht Gebrauch gemacht habe. Da kamen dann mehrere böse Mails, wie z.B. dass das Vertrauensverhältnis gestört wäre, weil in der Zeit in der ich im Urlaub war (600 km Entfernung) 2x eingebrochen wurde und wertvolles Werkzeug geklaut wurde und ich ja auch einen Schlüssel habe. Völlig logisch, na klar. Deshalb wolle er jetzt den Bauvertrag kündigen. Das konnte er aber mal vergessen.

Dann kamen die Innenputzer und mehrere Fensterabdichtungsversuche (in Summe 3 Versuche). Kosten für Fenster: 18.000 €, Einbau und Abdichtung Nr. 1: angeblich 10.000 €: Abdichtung Nr. 2: 3.000 €; Abdichtung Nr. 3: 5.000 € . Alle für die Katz.

Vorher ist aber noch Muhamet mit einem Vorschuss von 10.000 € abhanden gekommen, aber nicht ohne uns noch den falschen Außenputz auf die Hausvorderseite aufzubringen, nämlich Kleber statt Leichtputz.

Alles vom GU finanziert, der aber nun Probleme bekam.

Seit September gab es einen externen Bauberater, der erst als Gutachter vom GU angebracht wurde, dann aber als Bauberater fungieren sollte mit einer 50% Kostenteilung, auf Grund der finanziellen Schieflage des GU aber erst mal komplett von mir bezahlt wurde. Ebenso bezahlte ich inzwischen die bestellte Haustür, die Estrichverlegung und das Material für die Fußbodenverlegung im Keller.

Der Bauberater kam einmal die Woche auf die Baustelle und nahm alle Mängel, die ich ihm zeigte ins Protokoll auf. Bei schwerwiegenden Sachen war sein Dauerspruch: Na das ist aber blöd. Anschließend verschwand er wieder, bis die Woche drauf. Keine Mängelrüge, keine Fristsetzung, kein gar nix außer dem Protokoll. Wenns richtig Ernst wurde, war er nicht erreichbar und das über Tage.

So z.B. als die Fußbodenheizung im EG und OG gelegt wurde. GU kam mit Klempner und Helfer am Mittwoch. Am Freitagvormittag- ich brachte wie jeden Tag Kaffee- fragte er mich nach der Bezahlung der nächsten Rechnung, worauf ich ihm sagte, erst nach Mängelabstellung. Daraufhin rastete er aus und forderte den Klempner und Co. zum sofortigen Verlassen der Baustelle auf. Er ließ den Estrichtermin platzen und ich musste diesen bezahlen. Dann kam das Estrichaufheizgerät, allerdings mit 63 Ampere. Da flog die Sicherung nach 2 Tagen raus und ich musste einen Elektriker holen. Danach (Tag 4) fing das Gerät von vorne an und brauchte dem zufolge länger. Ich teilte dies dem GU mit, daraufhin kam vom Klempner die Mail, dass er die Herausgabe zum ursprünglichen Termin mit Polizeigewalt erzwingen würde. Wieder war der Bauberater nicht erreichbar.

Bis dahin hatten wir vom Klempner noch keinerlei Informationen zur vorgesehenen Wärmepumpe oder Sanitärsachen. Der vertraglich vereinbarte Fertigstellungstermin war aber der 20.11.20. Dafür hatten wir aber mit der Estrichaufheizung gleich einen Wasserschaden, weil die Deppen vergessen hatten, die Hähne zum Spitzboden abzudrehen. Jedenfalls teilte mir der Klempner Ende Oktober per Mail mit, dass er seine Firma zum 31.12.2020 schließt und ob er sich nun um die Wärmepumpe kümmern soll, was ich dann verneinte. Was er gar nicht verstehen konnte, weil doch der 31.12.20 außerhalb des Ausführungszeitraumes wäre. Na klar! So nun war auch noch der Klempner abgesprungen.

Der GU kam ja von außerhalb und übernachtete in der von mir vermittelten Pension und zog dort all abends beim Bier über mich her, von wegen, dass ich die Rechnungen nicht bezahle. Macht sich natürlich im Dorf auch ganz toll.

Nachdem ich ihm nach Fensterabdichtungsversuch Nr. 3 wieder eine Mängelanzeige geschickt hatte, ging er mal wieder an die Decke. Inzwischen hatte ich aber mitbekommen, dass er selber offensichtlich nicht wirklich Ahnung vom Bau hat. Als ich ihn daraufhin fragte, welchen beruflichen Abschluss er hat, antwortete er ….............. Fleischer.

Da wurde mir dann einiges klar!
 
K

knalltüte

Also, ich bin mir fast sicher das einige inzwischen zwar denken: "Blöd gelaufen, kann ein Mensch soviel Pech haben" - kann aber auch sein das einige Denken: " Da wurden ja ein paar fette Fehler von der Bauherrin gemacht".

Das mit der Kalkulation von unter 1000€/m² habe ich ja gerade erst mitbekommen da zuvor "überlesen".

Aber kennst du das "Gesetz der Wirtschaft" von John Ruskin ?
Ich zitiere mal:
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.
John Ruskin (1819-1900)
Ich verfalle auch manchmal dem "Wahn" zu billig einkaufen zu wollen,
Meist fällt mir aber rechtzeitig ein das ich selber für "zu wenig" auch nicht arbeiten würde wollen!

Habe ich mal vor 20 jahre auf meiner Webseite stehen gehabt. Ich mag die Aussage! Früher, als ich noch jünger und unwissender war, habe ich mich auch mal bei Aufträgen herunterhandeln lassen. Dann hatte ich den Eindruck das ich den Auftrag "quick and dirty" abarbeiten müsste damit es sich überhaupt noch lohnt. Dieses Gefühl mag ich nicht, das Ergebnis mag der Kunde nicht. Also lasse ich sowas sein.

Wenn ein Projekt unter solchen Rahmenbedingungen anfängt, kann das mEA nichts mehr werden. Eventuell ein frühzeitiger Break und Resstart unter angepassten Bedingungen. Ich glaube nicht mehr an ein gutes Ende. Verlierer sind eh bereits alle. Du hast unwiderrufliche Lebenszeit die es nur ein einziges Mal gibt vershwendet, der BU, GU und teilnehmende Gewerke werden bei deinem bau auch nicht mehr glücklich.

Ich werfe dir nicht vor Andere bewusst ausnutzen zu wollen, aber evtl. solltest du dich zukünftig bei Geschäften versuchen kurz in den Part der Gegenseite zu versetzen wie die sich bei dem geschäft fühlen (könnten)

Versuche in eigenem Interesse "Frieden" in der Sache zu finden. Rückkehr zu einer verträglichen Lösung für alle Seiten. Ein in die Enge getriebener Tiger kann nur angreifen, es gibt keinen anderen Ausweg.
 
Hausbau0815

Hausbau0815

Das Zitat ist echt gut und hat auch Logik.

Aber ich würde es nicht unbedingt hierauf anwenden. Wir haben GU1 nicht im Preis gedrückt. Das war von Anfang an sein Angebot, es gab keine Preisverhandlungen. Wenn wir 50 cm mehr an einer Seite wollten, dann war das eben der Aufpreis dafür. Ich hatte 3 Jahre vor Vertragsunterzeichnung bereits Kontakt zu ihm und er hat in dieser Zeit eine Menge Häuser gebaut (ca. 60 -70). Wir haben uns Häuser angeschaut und mit Bauherren gesprochen. Es gab für uns keinen Grund skeptisch zu sein. Und mein Bauberater hat damals ebenfalls gesagt, dass da noch mind. 10 % für den GU übrigbleiben., das hat nichts mit Ausnutzen meinerseits zu tun.
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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