Zins-Entwicklung aktuelle Lage. Jetzt bauen oder warten?

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B

BackSteinGotik

Mann hat damals seine Weiterbildung unterbrochen und viele Projekte abgelehnt um mich zu unterstützen. Deswegen greifen mich solche Aussagen doch etwas an. Auch wenn sie sicherlich so nicht gemeint waren. Man sollte nicht immer alles pauschalisieren.
Das solltest du so gut es geht hier immer ignorieren. Überspitzt: Es gibt die Fraktion Mega-Schotte, die jeden Frugalisten als hedonistischen Verschwender dastehen lassen. Die sparen ihr ganzes Leben, haben schon immer ein Lebenshaushaltsbuch geführt, leben von 25% des Durchschnitts. Oder die Wohlhabend-unterstützt-Fraktion, wo 200.000€ Schenkungen und Gespartes zusammen kommen, weil Mami&Papi schon immer die Miete und Oma das Auto zahlt. Die kriegen zum Haus dann noch mal 250.000€, und brauchen dann nur 500.000€ für das zu kaufende Reihenhaus-Schnäppchen. Verdienen aber letztlich nicht mehr als ihr. Oder die Draufgänger, was kostet die Welt, die mit einem Konsumkredit als Eigenkapital einen Baukredit für das Ego-angemessende 200m² Haus in Billigausführung zeichnen, damit zu den beiden Leasing-SUV ein passendes Häuschen im Nirgendwo steht.
Gibt halt alles, sich darüber zu echauffieren ist vergebene Lebensmühe. Vergangenheitsbezogen Betrachtungen sind völlig müßig. Wichtig ist das, was jetzt ist. Was ihr habt und vorhabt. Alles andere ist eh nicht änderbar. Guck euch Optionen an, und rechnet. Ihr habt >30 Jahre, und aktuell könnt ihr sogar diesen Zeitraum komplett zinslich günstig absichern. Prüfen und kritisch rechnen.
 
A

Alcedo atthis

Rechne dir doch alles durch. Ihr wisst was ihr verdient. Wie hoch ist eure Sparrate und die Ausgaben für Wohnen? Bei knapp 4000€ Haushaltseinkommen könnt ihr um die 1300€ Kreditrate + 300€ Nebenkosten stemmen. Sind Sparrate + Wohnen bei euch aktuell 1600€? Wenn ja, okay. Wenn nein - Lebensstil entsprechend anpassen und Zwangssparen zum Monatsanfang.
Wenn oben alles Grün:
Ihr habt kein Eigenkapital - also läuft es auf eine Vollfinanzierung hinaus. Haus plus Grundstück sollten in Summe < 100*Haushaltseinkommen liegen.
Passt das in eurer Region beim Kauf im Bestand? Ansonsten - 2000 - 2200€/m² Haus als Richtwert, plus 20% aufs Ganze für Nebenkosten. Dann kannst du dir ausrechnen, was ihr für ein Grundstück ausgeben könnt.

Falls weiterhin Grün:
Z.B. : Grundstück kaufen + weiter sparen ist wohl eine gute Einstiegsmöglichkeit. Der Grund ist der große Preistreiber.
Unsere gesamten Ausgaben belaufen sich aktuell auf 2040,-€. Da ist wirklich alles dabei: Versicherungen, Miete, Kindergarten, GEZ, Essen, ... Sparrate für ein neues Auto (unseres ist erst relativ neu, aber es fährt ja nicht ewig). Aktuell können wir ca. 1700,-€ monatlich sparen.
 
Tolentino

Tolentino

@Alcedo atthis
Du musst dich gar nicht rechtfertigen. Für dich ist die Frage wichtig, könnt ihr eine Finanzierung, die ihr benötigt jetzt und in Zukunft stemmen? Bei euren Gehältern bedeutet es die nächsten Jahre, mit mehr Kindern, wahrscheinlich Jahrzehnte, Verzicht. Seid ihr bereit dazu auf den ein oder anderen Urlaub zu verzichten. Insgesamt zurückzutreten, sich nicht soviele Wünsche erfüllen zu können, alles für ein Haus? Aus meiner Sicht spielt es dann keine Rolle ob ihr wartet oder nicht. Die Gelegenheiten für ein gutes Objekt könnt ihr wahrscheinlich an einer Hand abzählen. D.h. wenn ihr meint was gefunden zu haben und die Finanzierung hinkriegt. Und die o.g. Gewissensprüfung positiv ausfällt, dann würde ich sagen macht es.

@exto1791
Das erinnert mich an einen Schulfreund von mir. Wir hatten eine Klausur geschrieben, er hatte 14 Punkte (das ist ne glatte 1), ich 13 (1-) und er ärgerte sich, weil er das ganze Wochenende vor der Klausur mit Lernen verbracht hatte und ich halt gezockt habe.
Der war richtig sauer auf mich. Hab ich damals nicht kapiert, kapier ich heute noch nicht.
Danke für deine Ehrlichkeit. Mach dich mal frei von dem was andere haben und ob sie es "verdient haben" oder nicht, es bringt dir nichts als schlechte Gedanken und ein schöner Wesenszug ist es auch nicht.
Freu dich an deinem Haus, dabei zusehen zu können wie es wächst und immer mehr zu dem wird, was du dir erträumt hast. Übrigens wirst du beim Hausbau echte Gründe kriegen dich zu ärgern. Das verstehe ich dann auch, muss es ja gerade selbst erfahren... Also spar dir die Energie jetze.
 
E

exto1791

@Alcedo atthis
Du musst dich gar nicht rechtfertigen. Für dich ist die Frage wichtig, könnt ihr eine Finanzierung, die ihr benötigt jetzt und in Zukunft stemmen? Bei euren Gehältern bedeutet es die nächsten Jahre, mit mehr Kindern, wahrscheinlich Jahrzehnte, Verzicht. Seid ihr bereit dazu auf den ein oder anderen Urlaub zu verzichten. Insgesamt zurückzutreten, sich nicht soviele Wünsche erfüllen zu können, alles für ein Haus? Aus meiner Sicht spielt es dann keine Rolle ob ihr wartet oder nicht. Die Gelegenheiten für ein gutes Objekt könnt ihr wahrscheinlich an einer Hand abzählen. D.h. wenn ihr meint was gefunden zu haben und die Finanzierung hinkriegt. Und die o.g. Gewissensprüfung positiv ausfällt, dann würde ich sagen macht es.

@exto1791
Das erinnert mich an einen Schulfreund von mir. Wir hatten eine Klausur geschrieben, er hatte 14 Punkte (das ist ne glatte 1), ich 13 (1-) und er ärgerte sich, weil er das ganze Wochenende vor der Klausur mit Lernen verbracht hatte und ich halt gezockt habe.
Der war richtig sauer auf mich. Hab ich damals nicht kapiert, kapier ich heute noch nicht.
Danke für deine Ehrlichkeit. Mach dich mal frei von dem was andere haben und ob sie es "verdient haben" oder nicht, es bringt dir nichts als schlechte Gedanken und ein schöner Wesenszug ist es auch nicht.
Freu dich an deinem Haus, dabei zusehen zu können wie es wächst und immer mehr zu dem wird, was du dir erträumt hast. Übrigens wirst du beim Hausbau echte Gründe kriegen dich zu ärgern. Das verstehe ich dann auch, muss es ja gerade selbst erfahren... Also spar dir die Energie jetze.
Witziger Vergleich und eigentlich auch nicht ganz unpassend :D

Mittlerweile schaue ich schon viel darüber hinweg und konzentriere mich auch schon auf mein eigenes Ding - ist ja auch richtig, ganz klar. Man muss sich auch eingestehen wenn gewissen Gedankengänge und Charaktereigenschaften "unnötig" sind bzw. die man verbessern kann. Ich tue mir überhaupt nicht schwer jemanden etwas zu gönnen, wirklich überhaupt nicht. Es ist eher das von mir beschrieben Problem jemanden etwas zu gönnen, der dann aber im Nachgang die Hände aufstreckt und etwas wie z.B. Mitleid haben möchte - da gibt's dann einfach meinerseits nicht :)
Mittlerweile lebe ich getreut nach dem Motto "Leben und leben lassen". Letztlich ist auch jeder für sein eigenes Glück selbst verantwortlich und muss es sich erarbeiten.

Dem TE wollte ich einfach nur vermitteln, dass es unterschiedliche Gedankengänge gibt und mit seiner Fragestellung nicht alles "schwarz" oder "weiß" ist. Wie du auch schon erwähnt hast spielt hier so viel mit rein... Genau deshalb gebe ich hier den Tipp erstmal zu versuchen sich langsam etwas aufzubauen (Eigenkapital, Sparsinn, gemeinsame Ziele etc.). Ich bin der Meinung, dass heutzutage viel zu schnell jeder ALLES haben möchte und nicht bereit ist auf gewisse Dinge zu verzichten. Ein Eigenheim ist halt nicht einfach mal so kurz gekauft/gebaut ohne Einbußen zu machen :D
 
Tolentino

Tolentino

Ja, dein Mitleid kannst du natürlich auch nach eigenem Gutdünken verteilen, solange "kein Mitleid haben" nicht gleichbedeutend mit Schadenfreude ist.
 
E

exto1791

Ja, dein Mitleid kannst du natürlich auch nach eigenem Gutdünken verteilen, solange "kein Mitleid haben" nicht gleichbedeutend mit Schadenfreude ist.
Nein, Schadenfreude ist es nicht :)

Wie gesagt setze ich auf Fairness - jeder bekommt irgendwo auch das was er verdient. Wenn man aber mit Geld um sich wirft, das überhaupt nicht zur Verfügung steht - ALLES haben möchte und dann auf die Schnauze fällt - dann juckt mich das relativ wenig (hat aber nichts mit Schadenfreude zu tun).

Unsere gesamten Ausgaben belaufen sich aktuell auf 2040,-€. Da ist wirklich alles dabei: Versicherungen, Miete, Kindergarten, GEZ, Essen, ... Sparrate für ein neues Auto (unseres ist erst relativ neu, aber es fährt ja nicht ewig). Aktuell können wir ca. 1700,-€ monatlich sparen.
Ich denke, dass mit dieser Sparrate sicherlich was möglich ist - aber wie gesagt, meiner Meinung nach nicht jetzt.

Durch ein Eigenheim mit Grundstück liegst du ganz schnell bei Gesamtausgaben von über 500k (das wird nicht mal reichen...) - da musst du locker 1.500€ tilgen (eher mehr). Sparrate aktuell bedeutet nicht gleich Tilgungsrate, da ihr ja auch keinerlei Rücklagen habt. Somit würden euch einige T€ mehr Eigenkapital deutlich weiter helfen. Ich denke, dass ihr nicht zu schnell agieren solltet, da ihr sonst jeden Cent 3x umdrehen müsst - euerm Kind keinen Urlaub mehr ermöglichen könnt und nur noch das Haus abbezahlt. Kommt eine Krise und dein Mann verliert seinen Job - dann wirds schwierig... Euch fehlt meiner Meinung nach ein solides finanzielles und sicheres Grundgerüst im Hintergrund. Dieses Gerüst bietet Sicherheit die ihr dann einfach nicht habt.
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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