Grundstück finden - Unrealistisch?

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MatthiasBW

Hallo Hausbau Forum,

ich lese schon seit mehreren Jahren mit, da wir auch irgendwann einmal ein Haus bauen wollen/wollten. Bisher war es eher so, dass wir abgewartet hatten, da wir einerseits beruflich sehr viel durch die Gegend gezogen, andererseits Kapital aufgebaut hatten, und auch letztendlich nie wirklich die "Freizeit" übrig hatten da jetzt viel tiefer einzusteigen. Und um letzteren Punkt geht es hier auch.

Ein paar Dinge haben sich mittlerweile geändert:
  • Ich habe mittlerweile einen Job, bei dem ich von zu Hause aus arbeite und nur sporadisch mal zum Büro oder Kunden muss. Das gibt Flexibilität / Stabilität bzgl. Ortswahl.
  • Kinder sind jetzt 3 und 7, Planung damit abgeschlossen und sie sind erstmal aus dem gröbsten raus, für ein paar Jahre.
  • Mittlerweile haben wir uns 200.000 Eigenkapital beiseite gelegt, und die meisten Monate kommen da 2-3 Tsd dazu.
Was sich aber über die Jahre überhaupt nicht geändert hat, ist das Zeitproblem. Und mit den Jahren im Rückblick kann ich auch sagen, dass sich das nicht signifikant verbessern wird. Ich bin beruflich immer stark eingespannt gewesen, was auch ein Grund für unser recht ordentliches Einkommen ist. Und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben. Der Ehefrau geht es ebenso, da eben eher aufgrund der Kinder. Klar gibt es manchmal auch etwas Leerlauf, aber neben Familienzeit usw. bleibt jetzt nicht viel mehr als mal hier und da ein paar Nachmittage oder Wochenenden über die Monate verteilt. Da könnte man jetzt lange und trefflich über diskutieren, aber es gibt eben unterschiedliche Gewichtung und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Wir haben eine gute Lebenssituation, mieten ein Reihenhaus. Es ist also nicht so, dass wir jetzt unbedingt sofort zuschlagen müssen. Ich habe aber über die Jahre realisiert, dass wir immer weiter warten werden, wenn wir auf die große Änderung warten werden. Und da schmerzt es auf Dauer dann doch, ohne Eigentum mit stattliche Miete (2.000 pM) und unrealisierten Haus-Träumereien weiterzumachen.

Über die Jahre habe ich hier einige Threads zum Thema Grundstücksuche mitgelesen. Dort wird häufig empfohlen:
  • In Gemeinden rumfahren, leere Grundstücke suchen, Nachbarn anfragen
  • Klinken putzen, bei Rathäusern proaktiv Interesse anmelden
  • Neubaugebiet-Ausschreibungen, wo häufig durch das Scoring-System Bewerber mit Heimatbindung bevorteilt werden
  • Warten, bis sich bei o.g. was tut
  • Gelegenheiten durch Verwandte (scheidet bei uns aus)
Dass man mit diesen Maßnahmen eher verborgene Schätze oder "Schnäppchen" entdecken kann, ist einleuchtend. Aber jede Situation ist anders, und bei uns denke ich einerseits dass es unrealistisch ist dass wir jemals damit erfolgreich sein würden, und andererseits denke ich auch dass wird aufgrund des Budgets nicht komplett auf ein unter aktuellem Marktwert verkauftes Grundstück angewiesen sind.
Wir sind zwar schon wählerisch, es kommt aber bisher gar nicht erst soweit dass das zum Problem würde.

Soviel zu unserer Situation, jetzt aber mal zur eigentlichen Frage:
Welche anderen Wege gibt es, an ein passendes Grundstück zu kommen? Auf Online-Portalen scheint mir fast ausschließlich unbrauchbare Angebote übrig zu bleiben. Muss es in unserem Fall dann doch ein Makler sein? Sind die nicht meistens sehr regional begrenzt? Hilft nur, noch mehr anzusparen um dann mit der mächtigeren Kapitalkeule jagen zu gehen?

Danke und Grüße

Matthias
 
R

Ralle90

Wenn ihr selbst wenig Zeit habt für die Grundstücksuche wäre evtl. ein Makler, der für euch nach Grundstücken sucht eine Möglichkeit.
Bei der Gemeinde fragen ob es aktuell freie Grundstücke gibt bzw. ob Baugebiete aktuell geplant werden.
Oder nach Bauträger Projekten schauen, die das Haus inkl. Grundstück zum Kauf anbieten.
Wäre vielleicht auch eine Bestandsimmobilie denkbar für euch?
Wo genau in BW sucht ihr denn?
 
H

Hausbautraum20

Gemeinden vergeben ihre Plätze ja z.T. auch in Versteigerungen oder nach einem Punktesystem, das Kinder berücksichtigt, die ihr ja habt.

Bei 2000€ Miete für ein Reihenhaus wundert es mich aber, dass man mit 200.000€ für ein Grundstück weit kommen soll??
Bei uns kosten Reihenhäuser auch an die 2000€ ä, aber Grundstücke kosten entsprechend 1000€/qm. Da bist du dann bei 400qm schon bei 400.000€ + Nebenkosten und deine gesparten 200k sind ein Tropfen auf den heißen Stein.
 
11ant

11ant

Hilft nur, noch mehr anzusparen um dann mit der mächtigeren Kapitalkeule jagen zu gehen?
Gewiß nicht. Bei (noch) nicht an Verkauf denkenen Grundstücksbesitzern liegt das meist nicht daran, daß ihnen die Höhe der Angebote noch nicht unmoralisch genug gewesen wäre. Diese Eigenschaft trifft eher auf Spinner zu, die vierzig Jahre alte Häuser zum damaligen Neupreis plus Bodenrichtwertsentwicklung verkaufen wollen.
Über die Jahre habe ich hier einige Threads zum Thema Grundstücksuche mitgelesen.
Meine Barthel Tipps werden im Herbst - aus technischen Gründen erst nach der Buchmesse - gesammelt ins Netz gestellt und aktualisiert.
Aber jede Situation ist anders, [...] und andererseits denke ich auch dass wird aufgrund des Budgets nicht komplett auf ein unter aktuellem Marktwert verkauftes Grundstück angewiesen sind.
Wir sind zwar schon wählerisch, es kommt aber bisher gar nicht erst soweit dass das zum Problem würde.
Unter "Informationen" in meinem Profil findest Du den Weg, mich persönlich anzusprechen. Keiner meiner Tipps führt zu "Dummen", die das aktuelle Preispotential nicht kennen würden (bzw. dazu, auszunutzen wenn dem so ist). Sondern eher zu Leuten, deren Handelsbereitschaft nicht allein geldgetrieben motivierbar ist.
Wählerisch zu sein, ist übrigens keine Komplikation, sondern ein Weg zur Lösung: der beste Deckel paßt genau auf den Topf - mit diffuser Kompromißbereitschaft kommt man da nicht hin. Mit der Senkung der "Ansprüche" verstärkt sich die Frustration über den ausbleibenden Jagderfolg sogar noch.
 
Y

Ysop***

Muss es denn unbedingt ein Neubau sein? So wie du schreibst, fehlt dir doch auch dort die Zeit, das Ganze ordentlich zu begleiten. Euch muss klar sein, dass das eine sehr intensive Zeit ist. Hier würde ich eher nach Bestand suchen (lassen), der nicht all zu alt ist. Oder tatsächlich an einen Bauträger herantreten.
 
Y

ypg

Soviel zu unserer Situation, jetzt aber mal zur eigentlichen Frage:
Welche anderen Wege gibt es, an ein passendes Grundstück zu kommen?
Euer Leben und Eure Anspannung ist die Zielgruppe von Bauträgern. Somit kann ich nur raten: schaut nach projektierten Objekten und kauft ein Doppelhaus oder so.
Ein Hausbau kann ich nicht empfehlen - auch der Bau mit einem GU setzt Zeit voraus.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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