Wie war das noch gleich mit den proprietären Systemen?

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11ant

11ant

Aus meiner Sicht ist der springende Punkt, was "proprietär" im konkreten Fall überhaupt bedeutet: nämlich in wie weit damit eine Netztopologie oder ein Schaltbild gemeint sind, ein Protokoll bzw. das Konzept des gemeinsamen oder getrennten Transports von Power, Signalling und Payload; oder ob gar ein eigentlich mit Wasser kochendes System künstlich verproprietiert wird, indem man auf der Betriebssystemebene ein eigenes Süppchen kocht und/oder die ganze Chose auf die tönernen Füße stellt, daß die Komponenten wie E.T. nach Hause telefonieren können müssen, d.h. ihr Hirn in einem Server im Einflußbereich des Komponentenherstellers alloziiert ist.

Ein gutes System verwendet m.E. frei beschaffbare Komponenten, deren Funktion auf den "Grundrechenarten" Schalten / Impulsgeben aufbauen und hat eine frei wählbar in der Cloud oder on Site zu verortende Steuerungsinstanz. Aus meiner Sicht ist das eine Sternverkabelung, eine SPS im Hausanschlussraum und insgesamt Komponenten, die mit den klassischen Ressourcen drei- oder fünfadriger Kabel etwas anfangen können. Ich möchte keinen Scartstecker benötigen, wo in der Sache eine banale Lampenfassung genügt.

Ceterum censeo: die drei Engel für Charlie sollten Sabrina, Jill und Kelly heißen - und nicht Siri, Alexa und Cortana :)
 
W

WingVII

Mal von der grundsätzlichen Diskussion abgesehen ist es wirtschaftlich dennoch sinnvoller, alle 5 jahre ein neues proprietäres System zu erneuern als einmal KNX für 25 Jahre zu installieren. KNX ist einfach unverhältnismäßig teuer.
Das ist viel zu pauschal rausgehauen. Für zumindest normale KNX-Installationen trifft das ganz sicher nicht zu.
 
untergasse43

untergasse43

KNX ist im direkten und ehrlichen Vergleich sogar noch günstiger als z.B. HomeMatic oder Loxone. Unverhältnismäßig teuer wird es nur, wenn man an unfähige Installateure gerät. Letztgenannte Systeme (und auch andere) programmiert man tendenziell selbst, also muss man dieses Vorgehen auch bei KNX berücksichtigen und darf den beiden nicht z.B. eine teure Parametrierung vom Profi entgegenhalten.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
alle 5 jahre ein neues proprietäres System zu erneuern als einmal KNX für 25 Jahre zu installieren.
Nein diese Vorgehen ist im Ganzen viel teurer. Denn jedes Herstellereigenesystem was man neu installiert bringt zwangsläufig System- und Zusatzkosten mit sich welche außerhalb von Programmierung und dem Preis der Komponenten liegen.

Diese müsste man dann alle 5 Jahre immer aufs Neue aufbringen.

KNX ist einfach unverhältnismäßig teuer.
Aber nur wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht. Im ehrlichem Direktvergleich ist KNX sogar oft günstiger als viele proprietäre um nicht zu sagen die Meisten, wenn man wirklich alles ganz genau vergleicht. Denn auch an KNX geht die Entwicklung nicht vorüber und die Preise fallen ständig. Ein weiterer Vorteil ist eben auch dass du in 25 Jahren immer noch die gleiche Verkabelung nutzen kannst und der Austausch und Parametrieung der Endgeräte ausreichend ist. Viele Systemgeräte lassen sich weiterhin verwenden und müssen im Prinzip nur einmal gekauft werden(Spannungsversorgung, Schnittstellen, Gateways, Koppler usw.).
 
A

apokolok

Naja, mir hat noch niemand wirklich erklären können, was denn der echte, praktische Mehrwert von KNX oder auch anderen Bussystemen gegenüber einfachsten, billigen Nachrüstlösungen wie Shelly und Co ist? Klar, Ausfallsicherheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit sehe ich ein.
Aber mit den 'Frickellösungen' bekomme ich technisch so gut wie alle wirklich genutzten Szenarien doch für einen absoluten Bruchteil des Preises realisiert.
Ich spreche hier von 10-15K für KNX vs. ein paar Hundert Euro für die Frickellösung.
Was macht man mit KNX, dass es diese Mehrkosten rechtfertigt? Präsenz, Licht, Beschattung, Heizung bekomm ich auch alles gefrickelt.
 
K1300S

K1300S

Der eine frickelt, der andere macht es gleich richtig. ;) Ich finde vor allem die Variantenvielfalt bei KNX gut, denn bei nur einem Hersteller gibt es immer Geräte, die mir nicht gefallen bzw. im Vergleich weniger gut sind. So kann man prima genau das rauspicken, was für die jeweilige Aufgabe optimal ist. Allein für die Basisausstattung kommen bei uns bereits acht verschiedene Hersteller zum Einsatz. Müsste ich alles von einem nehmen, hätte ich Kompromisse einzugehen und würde außerdem noch mehr bezahlen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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