Nachbar möchte Flachdach verhindern. Ausnahme lt. Plan möglich.

[Nemesis]

Warum baut man freiweillig ein Flachdach?

Weil es einem gefällt? Weil es einem gefällt.
Warum muss man sich dafür rechtfertigen?
Aber falls du noch ein Argument ab vom persönlichen Geschmack lesen möchtest: die Dachschrägen entfallen.

Auch weil:

Kenne das nur als teuer und wartungsintensiv.

...das ein Mythos zu sein scheint. Zumindest bei uns war es nicht teurer als die Alternative Satteldach.



Und

Aber es ist doch so chic! Möchte nicht jeder moderne Mensch ein bisschen wie Walter Gropius und Mies van der Rohe leben?

finde ich einfach unpassend und unnötig. Dem TE scheint es zu gefallen, warum ins Lächerliche ziehen?

 

[evelinoz]

ist ein Flachdach im Moment nicht eh günstiger? man muss kein Holz finden und niemanden, der's mir draufmacht. Bekannte in Bayern haben mit Ausnahme des Holzbodens holzlos gebaut, die Treppe ist Beton, Flachdach, ohne Keller.

 

[Michael M.]

Warum? Wie begründet er seinen Wunsch?

Naja, im Wesentlichen ist es sein Ärger über die Einschränkungen in seinem eigenen Haus und das nun inzwischen auch Flachdächer erlaubt werden wodurch sich die Einschränkungen hinsichtlich Größe nicht mehr ergeben. Ich würde behaupten, dass hier eine nicht ganz kleine Portion Neid mit rein spielt... Leider.

Üblich ist, bei einem Flachdachhaus die Traufhöhe als Wandhöhe umzudeuten, was dann ein zumindest an beiden Traufseiten zurückgesetztes Staffelgeschoss (oder gar die Reduktion der ganzen Haushöhe) zur Folge hat.

Da brauche ich nicht viel Phantasie für: vermutlich schlicht ein Angefressensein darüber, daß zu seiner Bauzeit noch die alte Fassung gegolten hat. Interessanter finde ich die Motivation des TE pro Flachdach.

Exakt. Naja, unsere Motivation Pro Flachdach ergibt sich daraus eigentlich aus der niedrigen Traufhöhe von 3,75m. Mit Pultdach würde sich auf einer Seite ein minimale Kniestock ergeben, legt man diesen in den Süden kann man viel Photovoltaik aufs Dach machen dafür hat man nicht mehr die schöne Aussicht. Niedrige Seite im Norden resultiert darin dass man die schöne Aussicht nach Süden hat aber Photovoltaik nicht mehr sinnvoll ist. Satteldach resultiert in viel zu vielen Dachschrägen und dem niedrigen Kniestock. Flachdach führt zu keinen Dachschrägen, toller Aussicht nach Süden und viel Dachfläche für Photovoltaik.

Unter dem Aspekt des Ziels eine gute Lebensqualität im Haus durch eine positive Nachbarschaftsbeziehung herzustellen oder zumindest keiner Feindseligkeit Vorschub zu leisen, ist diese Frage von Interesse. Statt über den Nachbarn zu mutmaßen ins Gespräch zu gehen und Wertschätzung durch Interesse zu bekunden hilft beispielsweise gemeinsame Ziele (zum Beispiel das einer guten Nachbarschaft oder einer großzügigen Zaunlösung oder...) zu finden. Die Erhitzung des Gemütes, die durch die Nichterfüllung eines nachbarlichen Wunsches entsteht kann man so statt in Ärger in empfundene Nestwärme kanalisieren. :)

Das war uns von Anfang an sehr wichtig weshalb wir in der Planungsphase bereits das Gespräch gesucht haben. Wenn die Gegenseite aber "So wie wir oder gar nicht" anbietet ist es natürlich schwierig.

 

[Tolentino]

Auch wenn ich die Frustration verstehen kann tut es der zukünftigen Beziehung gut den Nachbarn nicht als Gegenseite sondern eben als Nachbarseite oder schlimmstenfalls Nebenseite zu verstehen...

 

[hampshire]

as war uns von Anfang an sehr wichtig weshalb wir in der Planungsphase bereits das Gespräch gesucht haben.

Klasse.

Wenn die Gegenseite aber "So wie wir oder gar nicht" anbietet ist es natürlich schwierig.

Stimmt. Der Begriff "Gegenseite" sagt ja schon viel aus. Wünsche einen reibungsfreien Bau und eine möglichst gute Nachbarschaft. Gelegenheiten zum Anknüpfen um eine Feindschaft nicht entstehen zu lassen, wird es ja weiterhin geben.

 

[JuliaMünchen]

Wir haben auch so ein Herzchen als Nachbarin und eine Freundin hat auch gerade mit einem Nachbarsschreck zu kämpfen. Die Lehre die wir beide daraus gezogen haben: Sich auf sich selbst konzentrieren und darauf vertrauen, dass es auch mal einen Vorteil hat, dass in Deutschland Regelungswut herrscht. Wenn euer Flachdach genehmigt werden darf, hat dein Nachbar einfach Pech gehabt. Wenn es andersrum wäre und ER jetzt bauen wüde, würde er sich vielleicht auch für die wenigen Schrägen entscheiden. Wenn er es aufschieben will und kann, es dann aber doch gebaut wird, hat er sich eigentlich nur ins eigene Fleisch geschnitten (keine netten Nachbarn mehr die ihn eigentlich offen kennenlernen wollten).
In der Situation selbst ist es sehr schwer, sich davon nicht runterziehen zu lassen aber mit ein paar Wochen Abstand legt sich die ganze Aufregung auch wieder und vielleicht hat sich dann euer Nachbar auch damit abgefunden, dass er halt nun ein weiteres Flachdachhaus nebenan hat (wirklich, da gibts echt Schlimmeres auch wenn es mir persönlich optisch auch nicht gefällt) und besinnt sich auf die Vorteile einer netten Nachbarschaft.
Viel Freude (und Nerven!:) am und für den bevorstehenden Bau und vergesst bei dem Ärger nie die Freude über euer Zuhause, die soll ja am Längsten anhalten:)