Hallo zusammen, wollte hier einen kurzen Update zu unserer Finanzierung geben: wir haben gestern den Darlehensvertrag von der ING bekommen und haben sogar einen besseren Zins bekommen als erwartet, wir sind bei 2,05% Nominalzins gelandet ("normales" Annuitätendarlehen, ohne Elternhaus als Kapitalbeschaffung). Wir sind also sehr zufrieden und werden logischerweise dieses Angebot annehmen. Die Eile um alle Unterlagen rechtzeitig einzureichen hat sich also gelohnt!
Haben wir auch so gemacht, und auch das Darlehen angenommen bei dem wir noch schnell alle Unterlagen vor Ostern zusammengewuselt hatten. Es war extrem stressig da wir über die Feiertage nicht zu Hause waren und entsprechend alle Unterlagen per eMail brauchten die uns fehlten. Ich bin baff wie gut Notare, Arbeitgeber usw da mitgemacht haben, uns schnell Sachen zu scannen.
Darf ich fragen wie lange ihr festgeschrieben habt bei 2,05?
Ich finde diese Angebote für den Laien ziemlich verwirrend, gerade die Art und Weise wie sie verkauft werden. Habe beide sehr detailliert in Excel nachgerechnet, bei dem ersten Angebot sind die gesamten Zinskosten horrend hoch. Um vergleichbar hohe Zinsen zu zahlen müssten wir heute einen Kredit mit 3,1% Zinsen auf 30 Jahre, oder wenn wir von dem ING-Zinsen auf die ersten 10 Jahren ausgehen, müssten wir bei 4,2% refinanzieren, damit sich diese Variante lohnt.
Man muss fairerweise sagen, dass dieses Modell eben die Sicherheit der vollen Zinsbindung bietet bis das Darlehen komplett abbezahlt ist. Diese Sicherheit kostet - selbstverständlich - extra.
Hat aber den Vorteil, dass man den Worst Case an Zinssatz schon heute kennt.
Lieber die nächsten 10 Jahre mehr tilgen bei einem günstigeren Zinssatz, anstatt sich eine Zinssicherheit (teuer) einzukaufen und die ersten 10 oder 20 Jahren kaum oder gar nichts tilgen.
Es kommt sicher auf die Rahmenbedingungen an. Vor allem wie viel ihr finanziert, und wie viel ihr tilgen könnt.
Jemandem der 500k Finanzierungssumme hat und 2% Tilgung würde ich von 10 jähriger Zinsbindung abraten, bzw ist das schon relativ risikofreudig.
Nimm mal als Beispiel: 500k Finanzierungssumme, 10 Jahre fix auf 2,05% zu 2% Tilgung p.a.:
Rate von 1687,50€ monatlich, aber: Nach 10 Jahren noch 389k Schulden auf der Uhr.
Mal angenommen die Partei hat etwas Sondertilgung geleistet und die Restschuld auf 320k gedrückt.
Bei einem hypothetischen Folgezins von 5% nach 10 Jahren (der ist jetzt nicht völlig abwegig, siehe aktuelle Zinsentwicklung) wäre man schon bei 1860€ Rate - wenn's bei den 2% bleiben soll. Damit wird man aber den Kredit nicht los, denn damit hätte man nach insgesamt 20 Jahren dann immer noch 237k Schulden. Oder man tilgt mehr, aber das muss man sich auch erst mal leisten können.
Mit vergleichbaren Bausparer-Varianten ist die Rate von Anfang an etwas höher, aber dafür bist du nach 28J durch mit der Nummer und weißt, dass du nicht Sondertilgung musst, und wenn du's doch tust bist du halt schneller schuldenfrei.
Ich sage nicht, dass die Bausparer-Modelle die einzige Wahrheit sind. Wir haben uns am Ende auch dagegen entschieden. Allerdings aufgrund von Berechnungen und unserer Einschätzung unserer persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten in den kommenden Jahren. Das kann am Ende nur jeder für sich wissen.
Ich wollte damit nur sagen, dass diese Bausparer-Modelle nicht per se schlecht sind, nur weil sie etwas weniger leicht zu durchblicken sind. Für sicherheitsverliebte Menschen sind die zur Zeit sehr attraktiv.