Obwohl die Summen ja mittlerweile schon normal sind für die Gegend, hätte ich doch Bauchschmerzen, mit so einem Budget zum Fertighausanbieter zu stiefeln. Vielleicht seh ich das falsch, aber das Korsett, was dieser Euch auferlegt, würde Euch imho auf die Füße fallen. In dieser Preiskategorie will man nicht aus 3 Türklinken aussuchen, sondern aus 100 und am besten noch mit Stilempfehlung vom Innenarchitekt.
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Wir sprechen von einer Budgetdimension, wo maximale Individualität eigentlich drin sein sollte.
Spontan habe ich zunächst geschwankt, ob Du die Frage "was Du Dir von einem Fertighausanbieter versprächest", als Frage "was Du Dir von einem Fertighausanbieter versprächest" (miß?)beantwortet hättest. Inzwischen bin ich mir unsicher darüber, welche Rolle ein Fertighausanbieter für Dich hier überhaupt spielt:
A. die eines Bauunternehmers (im Sinne der Frage "Stein oder Holz - welche Schiene ist für diesen Bauwunsch geeigneter");
B. die eines Spenders einer Preisvorstellung (im Sinne der These, der Anbieter eines industriell hergestellten Hauses verstünde den Herstellungsaufwand am präzisesten zu kalkulieren);
C. die eines Spenders eines Vergleichsmaßstabes* (im Sinne der Authentifizierung anderer Angebote und der Gewichtung der Anbieter als gleich oder mehr oder weniger gewinngierig) ?
Generell kostet ein Haus X in Ausstattung X immer den (von Unschärfen abgesehen) selben Preis, und die Gleichwertigkeit verschiedener Bauweisen an- oder abzuerkennen ist gewissermaßen eine "religiöse" Frage. Objektiv einen (Kosten)vorteil hat das "Fertig"haus (im Sinne des Holzrahmentafelbaues) in den Fettstufen "KfW40", "Passivhaus" oder dergleichen, weil es mit seinem Wandaufbau als Wärmedämmintegralsystem die Anforderungen leichter und mit längerer Erfahrung der Hersteller erfüllt. Kleine Vorzüge hat es auch bei Statikspirenzchen wie Eckfenstern und dergleichen, die ebenfalls etwas günstiger realisierbar sind. Ansonsten ist es "gehupft wie gesprungen".
*) nichthinkende Vergleiche sind eigentlich nur auf der Basis eines identischen Leistungsverzeichnisses möglich, was wiederum nur bedingt zwischen Stein- und Holzbauweisen übertragbar ist
Gute Frage - worauf wollte ich überhaupt hinaus?
Grundsätzlich haben wir ein Gesamtbudget von 3Mio€. Davon sind 1,5Mio€ weg für das Grundstück. Ich möchte uns finanziell ungern weiter strapazieren und die absolut oberste Schmerzgrenze wäre 1,7Mio€ für das Haus - inkl. Einliegerwohnung, Einrichtung, Gartenarbeiten, ggf. Pool, alles weitere.
Nun stehe ich ja entsprechend vor der riesigen Herausforderung, mit welchem Vorgehen ich am nächsten an unser
Traumhaus komme und gleichzeitig das Budget nicht überschreite.
Kostentreiber wie Einliegerwohnung und
KNX sind gesetzt. Pool wäre schön, ist aber optional.
Auch wenn man zwischen dem Architektenhaus und einem Fertighaus keine 100%ige Vergleichbarkeit herbekommt würde ich gerne für mich die Frage beantworten: Kann mir der Fertighausanbieter, bei gleichen niedergeschriebenen Anforderungen, mehr Haus (inkl. Extras) bieten, als die Variante mit Massivbauweise + Architekt?