Hauptsächlich meine ich mit "richtige Wärmepumpe" tatsächlich die Größe. Toll ist auch ein umweltverträgliches Kältemittel und da ist mit extrem weitem Abstand nur R290 zu nennen. Das ist das effizienteste, günstigste und zugleich umweltschonendste Kältemittel auf dem Markt.
Das fühlt sich am Anfang komisch an, aber: Sobald ein Haus Fenster hat (also eben nicht >200 kWh/qm), ist Teilbeheizung, Nachtabsenkung, On-Off-Heizen nicht nur scheiße unkomfortabel, sondern verbraucht tatsächlich auch MEHR Energie. Das musst Du mir nicht glauben, das kannst Du gerne mal selber in diversen Studien nachlesen.
Das liegt hauptsächlich (und bei Wärmepumpen ganz im speziellen) daran, dass für ein solches Heizverhalten eine höhere Vorlauftemperatur erzeugt werden muss. Je höher diese ist, desto ineffizienter laufen Heizungen und eben vor allem Wärmepumpen.
Hat man eine thermische Hülle (Haus), sollte man die gesamte Hülle möglichst gleichmäßig, 24/7 auf seiner Wohlfühltemperatur halten. Oder gerne dauerhaft darunter, wenn man sparen will, aber eben nicht mal so, mal so.
Einen Grund dafür hast Du schon erkannt: Mit Flächenheizung und vernüftig dimensionierter Wärmepumpe KANN man gar nicht mal eben einen Raum 5° hochheizen. Das dauert einen ganzen Tag. Zweiter Punkt: Hat man viele kalte Räume und heizt nur den Aufenthaltsraum, muss man in diesen nicht nur die eigentlich für den Raum notwendige Energie reinstecken, sondern zusätzlich noch die angrenzenden kalten Wände kompensieren. Also NOCH höhere Vorlauftemperaturen bereitstellen, um es halbwegs komfortabel in dem einen Raum zu haben. Und dieses eigentlich unnötige Überheizen des Heizungswassers erzeugt mehr Verluste, als man jemals einsparen konnte.
Also: Sobald man eine Brennwertheizung oder eine Wärmepumpe hat: Wunschtemperatur des Raumes direkt am Ventil (HK oder Fußbodenheizung) per hydr. Abgleich einstellen, Vorlauftemperatur soweit wie möglich absenken und laufenlassen!
Dein letzter Punkt, mit den Zahlen: Das sind schon ganz, ganz grobe Daumenwerte. So pauschal geht das eigentlich nicht, ich wollte es nur ein wenig einordnen.
Energieberater können meistens gar nichts, außer Förderungen abzugreifen. Willst Du wirklich belastbare Zahlen brauchst Du ein ordentliches Ingenieurbüro. Die berechnen deine Heizlast und deine Fußbodenheizung-Auslegung.
Damit (und nur damit) kannst Du oder ein wärmepumpenerfahrener Sanitär, die richtige Wärmepumpe auswählen und vielleicht eine Abschätzung zur Jahresarbeitszahl machen.
Aber selbst wenn das alles richtig gemacht wurde, und du dann anfängst, die Wärmepumpe durch Einzelraumregelei und Nachtabsenkung zu kastrieren, ist die Jahresarbeitszahl ganz fix wieder eine Nummer kleiner.
Es sind also viele Faktoren, die Einfluss haben. Und der mit Abstand wichtigste ist der, den Du jetzt schon beginnst zu beeiflussen: Dein Wissen über dein zukünftiges Heizsystem.