Effizienhaus mit Wärmepumpe, Photovoltaik und Wasserführendem Kamin sinnvoll?

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len9be6

Hallo zusammen,

ich plane derzeit, das geerbte Elternhaus zu einem KfW-Effizienhaus zu sanieren.

Für die Anlagentechnik ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inkl. Photovoltaik vorgesehen.
Zusätzlich soll der große Küchen-/Wohn-/Essbereich (70qm) mit einem Kamin beheizt werden, da wir das Ambiente schön finden und sehr günstig an Holz kommen und Lagermöglichkeiten haben.
Wir überlegen, einen wasserführenden, an die Außenluft angebundenen Kamin einzubauen und dann per Pufferspeicher mit der Wärmepumpe zu kombinieren. So wollen wir die niedrige Effizienz der Wärmepumpe bei kalten bis sehr kalten Temperaturen abfangen.

Die gesamte Wohnfläche beträgt ca. 200qm, die komplett per Flächenheizung (Fußboden) geheizt werden sollen. Durch die ohnehin anstehende Sanierung sind wir bei der Auslegung von Heizleitungen etc. flexibel.

Hat hier jemand schon Erfahrungen mit der Kombination aus Wärmepumpe/Photovoltaik/Pufferspeicher und wasserführendem Kaminofen in einem Effizienzhaus gemacht? Ist diese Kombination sinnvoll? Ist die Regelung der Anlagentechnik bei dieser Kombination beherrschbar oder zu fehleranfällig?

Sämtliche Tipps und Erfahrungen würden mir hier helfen, da wir gerade noch in der frühen Planungsphase stecken.
 
N

neo-sciliar

Hi,

wir hatten das in unserem alten Haus: eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit wassergeführtem Kaminofen. Vorab: es funktioniert, komma, ABER: Die Steuerung ist extrem schwierig. Und schon in der Planung wird es schwierig:
- wie groß ist der Raum, den der Ofen direkt heizt? Wo steht der Ofen (mittig?)?
- denkt daran, ihr benötigt Wasserleitungen Pufferspeicher hin und zurück, Frischwasser und Abwasser zum Ofen.
- ihr benötigt einen Pufferspeicher, mind. 80 Liter pro KW Ofen
- Ofenauswahl muss gut abgestimmt sein auf die Größe der Räume (Verhältnis wasser zu direkter Abgabe in etwa gleich wie Verhältnis direkt und indirekt geheizte Räume)

Mit genau diesem großen Pufferspeicher kommt aber eure Wärmepumpe nur bedingt zurecht: sie hat am liebsten gar keinen. Schließlich soll sie ja den Fußboden wärmen und nicht einen Pufferspeicher.

Wie genau hast du dir das Konzept vorgestellt? Ist wer zuhause, der den ganzen Tag den Ofen "füttert"? Dadurch, dass er die Wärme abtransportiert, "frist" er gut Holz. Und unter 65°C Wassertemperatur kommt im Pufferspeicher gar nichts an, d.h. du musst die Temperatur immer zwischen 65 und 90 Grad halten.

Im strengen Winter wirst du merken, dass du den Pufferspeicher kaum "fütterst". Nachts, wenn es besonders ineffizient ist, springt dann wieder die Wärmepumpe an.

ich rate dir (so haben wir es jetzt im neuen Haus):
- Photovoltaik Anlage statt Wasserführung: tagsüber über die Wärmepumpe einen kleinen Pufferspeicher aufheizen
- kleiner Ofen für die Gemütlichkeit

Bei Fragen fragen :-)
 
S

stjoob_at

Ich würde es ähnlich sehen. Mit Wärmepumpe direkt ohne Puffer in die Fußbodenheizung fahren. Kleinen Ofen zum "Feuer schauen" im Wohnzimmer. Bei gut sanierten Häusern bzw. Neubauten unbedingt auf die Heizleistung des Ofens achten. Ich habe schon Neubauten gesehen die <5 kW Gebäudeheizlast und gleichzeitig einen >10 kW Ofen im Wohnbereich stehen haben. Da kannst dann im Winter bei offenen Fenster und 30°C beim Fernsehen sitzen ;)
 
N

neo-sciliar

Ich würde es ähnlich sehen. Mit Wärmepumpe direkt ohne Puffer in die Fußbodenheizung fahren. Kleinen Ofen zum "Feuer schauen" im Wohnzimmer. Bei gut sanierten Häusern bzw. Neubauten unbedingt auf die Heizleistung des Ofens achten. Ich habe schon Neubauten gesehen die <5 kW Gebäudeheizlast und gleichzeitig einen >10 kW Ofen im Wohnbereich stehen haben. Da kannst dann im Winter bei offenen Fenster und 30°C beim Fernsehen sitzen ;)
weil ich das immer wieder lese: der Heizwert des Ofens hängt von der Bestückung mit Holz ab - die angegebenen KW Werte sind Maximalwerte. Wenn ich in einen 22KW Ofen ein Stück Ta/Fi reinlege, dann heize ich mit 1-KW und hab schöne Strahlungswärme und Flammenspiel.
 
M

motorradsilke

weil ich das immer wieder lese: der Heizwert des Ofens hängt von der Bestückung mit Holz ab - die angegebenen KW Werte sind Maximalwerte. Wenn ich in einen 22KW Ofen ein Stück Ta/Fi reinlege, dann heize ich mit 1-KW und hab schöne Strahlungswärme und Flammenspiel.
Musst aber leider auch die Scheiben vom Kamin regelmäßig putzen, weil die sich nur freibrennen, wenn das Feuer ordentlich brennt.
 
Y

Yosan

Hallo zusammen,

ich plane derzeit, das geerbte Elternhaus zu einem KfW-Effizienhaus zu sanieren.

Für die Anlagentechnik ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inkl. Photovoltaik vorgesehen.
Zusätzlich soll der große Küchen-/Wohn-/Essbereich (70qm) mit einem Kamin beheizt werden, da wir das Ambiente schön finden und sehr günstig an Holz kommen und Lagermöglichkeiten haben.
Wir überlegen, einen wasserführenden, an die Außenluft angebundenen Kamin einzubauen und dann per Pufferspeicher mit der Wärmepumpe zu kombinieren. So wollen wir die niedrige Effizienz der Wärmepumpe bei kalten bis sehr kalten Temperaturen abfangen.

Die gesamte Wohnfläche beträgt ca. 200qm, die komplett per Flächenheizung (Fußboden) geheizt werden sollen. Durch die ohnehin anstehende Sanierung sind wir bei der Auslegung von Heizleitungen etc. flexibel.

Hat hier jemand schon Erfahrungen mit der Kombination aus Wärmepumpe/Photovoltaik/Pufferspeicher und wasserführendem Kaminofen in einem Effizienzhaus gemacht? Ist diese Kombination sinnvoll? Ist die Regelung der Anlagentechnik bei dieser Kombination beherrschbar oder zu fehleranfällig?

Sämtliche Tipps und Erfahrungen würden mir hier helfen, da wir gerade noch in der frühen Planungsphase stecken.
Meine Eltern haben seit über 15 Jahren eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit wasserführendem Kamin und sind damit sehr zufrieden (Wohn-Esszimmer, wo der Kamin steht sind ca 50qm). Sie haben übrigens normale Heizkörper, da das Haus ein Fertighaus Baujahr 1990 ist.
Ab ca. 0 Grad wird der Ofen angemacht.

Zu Photovoltaik etc. kann ich leider nichts sagen.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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