Wohin gehen die Leitzinsen der EZB?

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B

Bausparfuchs

Du bist mir ja schon öfter mit deinen seltsamen Ansichten hier aufgefallen.

Eine Tilgung von 1 Prozent und ein Beleihungswert über 80 Prozent ist schon eine sehr schlechte Finanzierung. Wer sowas in Anspruch nimmt, der lebt schon weit über seine Verhältnisse. Und genau hier kommt die für die Volkswirtschaftlich äußerst schädliche Wirkung der Niedrigzinsen zum tragen. Die Dekade der Billigzinsen hat eben zu großen Verwerfungen und Blasenbildungen geführt. Niemand hat sich über steigende Preise den Kopf zerbrochen, sondern einfach konsumiert. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Hauptsache die Rate passt. Egal ob Auto, Urlaub, Haus oder die neue Küche, es konnte ja nicht teuer genug sein. 40 Jahre Laufzeit und am besten 110 Prozent Finanzierung. Oder anders gesagt, viele leben einfach über ihre Verhältnisse. so einfach ist das. Nun wird es natürlich bitter.

Also grundsätzlich ist die Inflation in Deutschland immer noch sehr hoch. 7,2 Prozent Kerninflation und über 17 Prozent Lebensmittelinflation im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist mal wieder eine Hausnummer.

Hinzu kommt eine maximal mögliche Verunsicherung der Bevölkerung durch die Rot Grünen Regierungspolitik. Viel mehr Schaden kann man gar nicht mehr anrichten.

Trotz sinkender Geldmenge steigen die Preise weiter. Ich sehe ein Zinsniveau von 8 -9 Prozent als realistisch an. Und das werden wir auch sehen.
Anders wird diese Inflation nicht mehr eingefangen. Wenn wie in Anfängen zu sehen nun eine Lohn Preis Spirale losgetreten wird, dann sehen wir Inflationsraten von 20 - 30 Prozent, so wie der Türkei und wir werden uns an ganz andere Preise gewöhnen müssen.

Den Immobilienmarkt möchte ich derzeit nicht einschätzen, da gibt es politisch einfach zu viele Unsicherheiten. Ich sehe derzeit vermehrt Mehrfamilienhäuser zu Traumpreisen angeboten, Einfamilienhäuser eher nicht. Überteuerte Reihenhäuser und Eigentumswohnungen kommen nun auch vermehrt auf den Markt.

Aber meine Antennen hören jetzt von ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten auch bei großen Unternehmen. Konjunktureinbruch, Kaufzurückhaltung, hohe Finanzierungskosten, explodierende Personal und Energiekosten. Ich höre von sich anbahnenden Liquiditätsengpässen.
 
K

KarstenausNRW

Eine Tilgung von 1 Prozent und ein Beleihungswert über 80 Prozent ist schon eine sehr schlechte Finanzierung. Wer sowas in Anspruch nimmt, der lebt schon weit über seine Verhältnisse.
1. Der Durchschnittliche Eigenkapital-Einsatz hat sich seit Beginn des Zinsanstiegs und über 50% auf nunmehr über 30% der Gesamtinvestitionskosten gesteigert.
2. Eine Finanzierung von über 80% des Beleihungswertes ist nicht per se eine sehr schlechte Finanzierung. Es gibt genug Gründe, solche Finanzierungen in Anspruch zu nehmen. Bestes Beispiel sind einfach junge Leute, gerne Akademiker mit gut bezahlten Jobs, die leider noch nicht die Möglichkeit hatten, ausreichend Eigenkapital anzusparen. Bei solchen Konstellationen ist oftmals die Kapitaldienstfähigkeit besser, als bei "guten" Finanzierungen mit geringerem Auslauf.
3. Mit solchen Stammtischparolen fällst Du hier übrigens immer wieder auf.

Auf den Rest Deines Geschwafels mit 8-9% Zinsen usw. gehe ich gar nicht erst ein. Ich diskutiere hier lieber seriös.

P.S. Nun wird es bitter? Für wen? Der der bereits baut oder gekauft hat, hat für die nächsten 15-30 Jahre Ruhe, da dann erst die Zinsfestschreibung abläuft. Der, der jetzt bauen will, hat auch kein echtes Problem. Er kann es entweder, weil er die Bonität hat, oder eben nicht. Aber die Bankenbranche vergibt jetzt schon wieder restriktiver. Und ob ich 40 Jahre Laufzeit mit 2,5% Tilgung oder 1% Tilgung hinbekomme, ändert auch nichts. 40 Jahre ist so eine Grenze, die in der Branche üblich ist. Insofern passen wir unsere Rahmendaten einfach nur der Realität an.
 
X

xMisterDx

Es ist schon beinahe schizophren, bei einer Teuerung von 15% seit Februar 2022 von einer Lohn-Preis-Spirale zu fantasieren, während IG Metall und IG BCE bis Ende 2024 gute 8% rausgeholt haben...

Die letzten 10 Jahre gab es hohe Tariferhöhungen ganz ohne Inflation.

Und gerade bei den Lebensmitteln sehen wir Preisanpassungen, die jeglicher Grundlage entbehren. Die Preise fer Erzeuger sinken längst wieder. Der Gaspreis ist unter Vorkriegsniveau gefallen...

Man wird jetzt nochmal drastische Zinssprünge sehen und dann gehts bergab. War bisher immer so. Einem sprunghaften Anstieg folgte nach wenigen Jahren die Korrektur nach unten.
Allein schon, weil die Erkenntnis reifen wird, dass die Zeit billiger Energie für Europa vorbei ist. Da helfen auch Zinsen nix... ganz im Gegenteil, die abgewürgte Konjunktur wird die Inflation weiter treiben. Weil die Mieten weiter explodieren...
 
K

KarstenausNRW

Und gerade bei den Lebensmitteln sehen wir Preisanpassungen, die jeglicher Grundlage entbehren. Die Preise fer Erzeuger sinken längst wieder.
Wobei man anmerken muss, dass die Preisanpassungen im Handel gar nicht den Anpassungen der Produzenten entspricht. Deren Preisanpassungen wurden vom Handel gar nicht komplett weiter gegeben (oder man zofft sich so wie Edeka und die regale bleiben leer). Kann man gut an den Handelsspannen der großen Einzelhändler sehen, soweit öffentlich einsehbar (leider bei Schwarz/Aldi nicht - gehe aber davon aus, dass es dort auch nicht anders aussieht).
Da machen sich die großen Produzenten die Taschen voll.
Schön, dass für viele Lebensmittel die Preise inzwischen schon deutlich zurückgekommen sind.
 
X

xMisterDx

Ja, die monopolistischen Vier als Anwalt des Konsumenten. Es kommen einem fast die Tränen.

Spaß beiseite. Wenn ich mir meinen Warenkorb so ansehe, dann sind manche Produkte immer noch fast doppelt so teuer wie im Januar 2022. Ich esse wahnsinnig gerne Cheddar, egal ob von Kerrygold, Cathedral, Hochland. 2,79 EUR für 100g.
Fundamental ist das nicht mehr zu erklären.

Seis drum. Die hohen Zinsen dämmen das nicht ein. Wie sollte das auch funktionieren?
An der Tankstelle denkt doch keiner "Hm. 6% Zinsen. da nehme ich zur Arbeit morgen lieber das Fahrrad. Die 40km schaffe ich schon..."
 
Zuletzt aktualisiert 29.11.2024
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