D
dertill
Der Ausweis bewertet ja auch nicht die Hülle, sondern das Haus als ganzes inkl. Technik.Ich habe das jetzt 3 Mal gelesen und muss zugeben, dass mich das mehr verwirrt als hilft. Das bedeutet doch, dass die gleiche Gebäudehülle beim Endenergiebedarf ganz unterschiedlich eingestuft wird, abhängig davon, ob ich die Wärme per Gas (~1:1) oder Wärmepumpe (1:3,6) erzeuge? Die Faktoren für den Primärenergiebedarf korrigieren das zwar ein bisschen, aber in dem Beispiel wäre ja immer noch Gas mit 1,1 und die Wärmepumpe mit 0,5 kWh Primärenergie pro kWh Wärme?
Der Endenergiebedarf sagt aus, wieviel kWh vom verwendeten Energieträger in das Haus "eingebracht" werden. Ich kann dort Heizöl, Strom, Erdgas, Holzpellets etc. verwenden. Der Primärenergiefaktor berücksichtigt dann die Auswirkungen des Energieträgers auf die Umwelt oder regenerative Anteile - deshalb kann der Faktor ja auch kleiner als 1 sein. Holz z.B. wird als 100% regenerativ bewertet und dann fallen aber dennoch 20% des Energiegehalts als Zusatzaufwand für Transport und Zerkleinerung an. Richtig ist, dass durch Wärmepumpen hier einige Verschiebungen statt finden während bei Gas und Öl der End- und Primärenergiebedarf nur wenig unterschiedlich sind.
Für Genehmigungen, Förderungen, etc. wird immer der Primärenergiebedarf betrachtet, weil dieser eben sowohl die Hülle, als auch die Technik und die Klimaauswirkungen des verwendeten Energieträgers betrachtet. Das ist auch nachvollziehbar, weil ja ein niedriger Gesamtwert erreicht werden soll und z.B. besonders guter Dämmstandard dann auch etwas weniger effizient beheizt werden darf, z.B. beim Passivhaus-Standard dann teilweise eben mit Stromdirektheizung.
Für die Betriebskostenabschätzung für Käufer ist dann wieder der Endenergiebedarf relevant. Im Ausweis steht auch immer die Gebäudenutzfläche drin, auf die sich der Wert bezieht, so dass die Bestimmung des Absolutwertes möglich ist.