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Tja, das kann man schon beinahe eine Gretchenfrage nennen. Denn Oli hat (angesichts seines Fiaskos erschreckenderweise) fast alles richtig gemacht, sogar aktuelle Baustellen seines GU angeschaut, bevor er den Auftrag erteilte. Nur hat der GU dann leider nicht den fähigen Rohbauer genommen, dessen Arbeit Oli gesehen hatte. Sondern eine Chaotentruppe fragwürdiger Provenienz. Steinestapler von einem Planeten außerhalb des DIN-Universums. Das ist vielen Bauherren garnicht bekannt oder zumindest bewußt: erstens wie das GU-Geschäft überhaupt funktioniert und zweitens wie der Kader der Mannschaftsaufstellung für die konkrete Baustelle gecastet wird. Ich habe schon Gründe, weshalb ich Bauunternehmer mit viel eigenem Stammpersonal und auch langjährigen Subunternehmerbeziehungen bevorzuge. Die gibt es allerdings nicht für Achtmarkfuffzich, aber zu fairen Preisen. Auch Architekten kennen ihre Pappenheimer. Des Weiteren wirst Du vielleicht schon gelesen haben, daß ich GU bei Ausschreibungen zwar grundsätzlich zuzulassen empfehle - ausdrücklich nicht jedoch, Ausschreibungen nur auf GU zu beschränken. Das meiste Geld spart der Bauherr damit, erst einmal welches zu investieren: nämlich in das nur mit der falschen Brille "teure" Paket "Leistungsphase 5 bis 7". Ob Du zu mir oder einem meiner garnicht so wenigen Kollegen kommst oder den traditionellen Bauberater aka Architekten nimmst, dürfte (ich werbe sogar damit, auch bloß mit Wasser zu kochen) in etwa gleich sein. Alles Leute mit Ahnung und Erfahrung, alles Menschen (also niemand mit einem einzig wahren Königsweg). Man kann auch selbst auf die Jagd gehen, allerdings ist dies kein Weg für Sparer, sondern eher für Spieler.Jetzt, wenn die Frage gestattet ist, wie finde ich eine Baufirma, die mich nicht in Olis Situation bringt. Der Arme tut mir richtig leid
"Unser" R.Hotzenplotz hatte einen ählichen Fehler wie Oli gemacht, sein GU hatte bei ihm ebenfalls einen "neuen" Rohbauer ausprobiert. Der "Räuber" hatte seinen GU nach einem wohl durchaus verdienten guten Ruf ausgesucht, allerdings für einen Auftrag außerhalb dessen Marktnische. Des GU´ Spezialgebiet sind klassische 08/15 Architektenhäuser im Goldrahmen-Lichtschalter-Standard, und der Räuber wollte stattdessen ein Dreideh-Selberplanungs-Pseudobauhaus haben. Insofern war das sogar nur folgerichtig, daß der GU für dieses Projekt einen anderen Rohbauer als sonst nahm. Und der Räuber hat dann glaube ich sogar vier baubegleitende Sachverständige "verschlissen", um im Ergebnis immer noch suboptimal an sein Ziel zu kommen. Den Oli habe ich persönlich latent im Verdacht, die Preisbewußtheitsschraube ohne Drehmomentschlüssel (und dann/daher etwas zu stark) angezogen zu haben.
Zunächst kannst Du ersteinmal viel Gutes dafür tun, baupfuschpräventiv zu planen. D.h. Du kannst Dich hier von der Community bei Deinem Planungsprozess begleiten lassen. Die Zahl der Ecken (und Eckfenster) hilft, Komplikationen vorauszusagen. Der Spruch vom in den Schnee pinkelbaren Grundriss klingt platt, aber die Ähnlichkeit mit des Pudels Kern ist kein Zufall. Mein Hausbau-Fahrplan, mein Steinemantra und der Grundsatz "Das Obergeschoss hat Vorrang" (hier mehrfach genannt aber nicht verlinkt und daher mitsamt der Anführungszeichen zu ergugeln) helfen Dir ebenfalls weiter.
Am besten füllst Du jetzt fix (hier, so lange der Thread noch am Anfang ist, und ansonsten im Eröffnungsbeitrag eines neuen, den Du dann hier verlinken solltest) Yvonnes Fragebogen https://www.hausbau-forum.de/threads/grundriss-planung-unbedingt-vor-beitrag-erstellung-lesen.11714/ aus und garnierst ihn mit einem möglichst leidlich großräumigen Katasterauszug und der Nennung (nicht Verlinkung !) Deines Bebauungsplanes. Hast Du eigentlich meine Anregung schon reflektiert, die Bauweisenentscheidung nicht vor der Teigruhe zu treffen ?