Grundstück mit Süd-West-Zufahrt - wie bebauen?

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M

Micha..

Liebes Forum,
wir sind bisher noch ziemlich am Anfang der Planung eins Einfamilienhauses mit rund 160m² Wohnfläche. Zum Haus selbst haben wir bisher nur ganz grobe Vorstellungen, wollen zunächst ein passendes Grundstück haben. Generell hatten wir bisher aber eher in Richtung Fertighaus gedacht.

Nun sind wir im Vergabeverfahren zu einem Grundstück (rot umrandet). Generell von der Größe und Lage (Rand zum Feld) gefällt es uns gut. Allerdings gibt es mehrere Besonderheiten und Einschränkungen sodass wir uns fragen, wie man das Grundstück sinnvoll bebauen würde.
- Im Norden ist eine angrenzende Rückhaltefläche abgezäunt.
- Im Westen befindet sich ein Radweg. Hier sind 3m als "Vorgarten" vorgegeben (nur niedriger Zaun / Hecke, kein Carport oder Zufahrt)
- Im Süd-Süd-Westen ist die Zufahrt von der Straße
- Im Osten grenzt das Feld an
- Im Süden direktes Nachbargrundstück

Grundstück.png


Unsere erste Idee wäre, das Carport direkt im Süden an die Straße zu stellen, getrennt vom Haus. Das Haus dann nach N oder NO (mit Fußweg zum Eingang giebelseitig im Westen).
Dann könnte man Terrasse und Garten Richtung Süden/Süd-Ost planen.

Grundstück_Idee1.png


Was haltet ihr davon, macht das Sinn?
Was wäre mit dem Technikraum, ich habe gelesen, der muss in vielen Fällen Richtung Erschließung / Straße geplant werden? Den hätten wir natürlich lieber im Norden.

Oder was wären eure Vorschläge und Ideen?

Vielen Dank und liebe Grüße
Micha

Bebauungsplan/Einschränkungen
Größe des Grundstücks: 620m²
Hang nein
Grundflächenzahl 0,4
Geschossflächenzahl: 0,8
Anzahl Stellplatz: 2
Geschossigkeit: 2
Dachform: geneigt
Stilrichtung: offen
Ausrichtung: frei
Maximale Höhen/Begrenzungen: TH 4,5-6,5 FH 10,5

Anforderungen der Bauherren
Einfamilienhaus EH40, wahrscheinlich Satteldach, ggf. Walm
Keller: nein, Geschosse: 2
Anzahl der Personen, Alter: 2+2 (2J, 0J)
Raumbedarf im EG: Technikraum, Wohn-/Essbereich, Gästezimmer (später Arbeitszimmer) und WC mit Dusche
OG: Schlafzimmer, Kinderzimmer, Arbeitszimmer (später Kinderzimmer)
Büro: Home-Office
offene Küche
Anzahl Essplätze ~6
Kamin: nein
Balkon, Dachterrasse nein
Carport: ja
 
11ant

11ant

Trennt Euch mal von den Vorstellungen, Garten wäre nur im Süden schön, und am besten mit dem Carport gleich als Sichtschutzbollwerk.
Generell hatten wir bisher aber eher in Richtung Fertighaus gedacht.
Wegen welchem der Fertighausmythen speziell, und weshalb EH40 (oder ist EH40 der Grund für die Neigung zum Fertighaus) ?
Was wäre mit dem Technikraum, ich habe gelesen, der muss in vielen Fällen Richtung Erschließung / Straße geplant werden?
Mit Geld zu viel darf man sich prinzipiell auch lange Leitungen leisten, lediglich überbaut sollten sie nicht sein. Hauseinführung und Technik können getrennt sein, also beispielsweise im EG den Anschlussraum und im OG den "Kessel", "Sicherungskasten" & Co..
 
M

Micha..

Hi 11ant, danke für die Rückmeldung.
Trennt Euch mal von den Vorstellungen, Garten wäre nur im Süden schön, und am besten mit dem Carport gleich als Sichtschutzbollwerk.
Das heißt du würdest eher mit Garten Richtung Norden planen und das Haus in den Süden stellen? Es ist ja damit zu rechnen, dass der Nachbar im Süden das Haus im Norden und dann direkt angrenzend baut.

Wegen welchem der Fertighausmythen speziell, und weshalb EH40 (oder ist EH40 der Grund für die Neigung zum Fertighaus) ?
Vielleicht noch teilweise wegen dem Mythos, dass es für uns günstiger wird.
EH40, da wir mit KfW 300 und NRW Nachhaltiges Wohnen planen. Auch QNG können wir uns vorstellen, wenn es nicht wesentlich teurer wird. Und spätestens da sind Fertighäuser, soweit ich auch hier gelesen habe, im Vorteil.
Aber generell sind wir da noch völlig offen.
 
11ant

11ant

Vielleicht noch teilweise wegen dem Mythos, dass es für uns günstiger wird.
EH40, da wir mit KfW 300 und NRW Nachhaltiges Wohnen planen. Auch QNG können wir uns vorstellen, wenn es nicht wesentlich teurer wird. Und spätestens da sind Fertighäuser, soweit ich auch hier gelesen habe, im Vorteil.
Aber generell sind wir da noch völlig offen.
Völlig offen ist sehr gut. Die Bauweisen sind insofern voll gleichwertig, daß keine prinzipiell günstigere oder präziser vorhersagbare Endpreise hat. Lediglich in den feineren Effizienzhaus-Fettstufen können die Holzrahmentafler die Vorgaben leichter erfüllen. Aber die braucht man nicht. Ich rate meinen Klienten immer zum Blick in ihre Steuererklärungen, wo sie im Vergleich zu anderen Meiermüllerschulzes "ranken". Bei den Standards Avantgarde sein zu wollen, "rechnet" sich kaum und ist daher eine Domäne der "Besserverdienenden". Verdienen beide im Progressionsbereich, überlassen sie die "Weltrettung durch Dämmstoffkonjunktur und Labor-Heiztechnik" besser anderen.
AnwenderInnen meines Hausbau-Fahrplanes treffen die Bauweisenentscheidung immer erst in der Weichenstellung während der Teigruhe.

Das heißt du würdest eher mit Garten Richtung Norden planen und das Haus in den Süden stellen? Es ist ja damit zu rechnen, dass der Nachbar im Süden das Haus im Norden und dann direkt angrenzend baut.
Ich verschwende als Rheinländer kölscher Prägung grundsätzlich keine Gedanken an ein Mißgönnen gegenüber meinem Nächsten. Was juckt es mich, wenn es der Nachbar ebenfalls schön hat. Parkgrundstücke mit kilometerweit freiem Schußfeld für die Sonnenstrahlen sind für Normalsterbliche (wie auch mich) unerschwinglich, und mindestens in den Sommerferienmonaten auch eher nachteilig bzw. aufwendige Verschattung erfordernd. Womöglich würde ich gar oben wohnen und genießen, daß mich beim unverbaubaren Blick über das Rückhaltebecken von Norden nie die Sonne blendet. Out of the Box ist bei Otto Normalbauherr ziemlich unterentwickelt. Mein Haus stünde hier vermutlich traufständig und nahe der dem Radweg zugewandten Kante des Baufensters.
 
Y

ypg

Es ist ja damit zu rechnen, dass der Nachbar im Süden das Haus im Norden und dann direkt angrenzend baut.
…und genau deshalb würde ich meinen Garten da nicht haben wollen.
Dein Nachbar wird so oder ähnlich bauen (ich gehe mal davon aus, dass Garagen über die Baugrenze hinaus gestellt werden dürfen).


Wenn Du also Deinen Garten bzw die Terrasse dahin orientierst, dann wirst Du mit dem Türenschlagen vom Pkw, Nach-Hause-Kommen, wehleidige Trennungen etc vom Nachbarn konfrontiert. Wir hören auf 10 Meter alles… die sind aber auch laut.

Allerdings finde ich es auch nicht schön. Auch der Zugang von Haus sollte jmd Willkommen heissen.
Aber ein Lob bekommst Du von mir für die Option, nicht eine Verbindung von Haus und Stellplatz einzugehen.



Dann könnte man Terrasse und Garten Richtung Süden/Süd-Ost planen.
Ich habe mal angezeichnet, wie man das Licht ins Haus bekommen könnte. Ist natürlich vom Grundriss abhängig.
Man könnte auch ein Zwerchhaus bauen, mit grossem Fenster im Süden und dort einen kleinen Luftraum an der Treppe, der das eingefangene Licht ins EG bringt. Offenheit ist aber nicht jedermanns Wunsch, gerade auch, wenn man Rücksicht auf Kinder nehmen möchte.

Die Terrasse bekommt Outdoor genug Licht ab. Der Garten bekommt Sonne, natürlich auch im Norden.
Da man im Sommer meist eher nur abends die Terrasse genießen kann, hier das Highlight: die Sinne geht im NW unter! Im Sommer.
Wichtig ist, von O bis O genug Licht ins Haus zu bekommen.
Und Terrassen, da kann man sich ja ein paar auf dem Grundstück verteilen. Nennt man dann Aussensitze.

IMG_0829.jpeg

P.s. Bilder gehören getauscht.
 

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WilderSueden

WilderSueden

- Im Westen befindet sich ein Radweg. Hier sind 3m als "Vorgarten" vorgegeben (nur niedriger Zaun / Hecke, kein Carport oder Zufahrt)
Also radeln bei schönem Wetter x Leute am Tag vorbei und ein Teil davon schaut neugierig zu euch rein. Stört euch das? Falls ja, müsst ihr baulich schauen, dass nicht jeder auf die Terrasse schaut. In dem Fall auch an die modernen Fensterfronten denken

Bezüglich Positionierung...Carport nahe an der Straße dürfte in allen Fällen gesetzt sein. Die nächste Frage wäre, wo ihr die Haustür wollt. Klassisch von Norden (weiter Weg), Giebelseite im Westen (giebelseitige Haustür ist für den Grundriss oft schwierig) oder den kürzesten Weg im Süden (eher unkonventionell). Technikraum würde ich erst einmal aus den Überlegungen rauslassen. Aber ja, jeder Meter kostet und ab einer gewissen Schwelle (in der Regel 15-20m) bekommst du einen Übergabeschacht vom Versorger und bist für alles hinter dem Schacht verantwortlich. Ohnehin ist es nicht ganz einfach, Grundrisse mit Technikraum und zusätzlichem Arbeits/Gästezimmer im EG zu realisieren. Ist dann einfach sehr viel Platzbedarf im EG. Da muss man nicht noch gleich mit dem Ziel anfangen, den Technikraum in die kürzeste Ecke zu setzen
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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