Ich bin Fan davon, die Funktionen, die die Außenwand leistet auf verschiedene Schichten zu verteilen. Das fördert die Langlebigkeit und macht Fehleranalyse und -behebung einfacher:
Wind- und Wetterschutz
Wärmeschutz
Schallschutz
Statische Funktion
Ein monolithischer Aufbau + Putz führt zu einer Trennung von Wetterschutz und dem Rest, welche allesamt durch den Stein übernommen werden. Eine Anfälligkeit für Wärmebrücken z.B. durch nicht fachgerechte Eckausbildung oder Vermörtelung von Lücken oder viele Schlitze für Sanitär und Elektrik ist dort gegeben.
Ein Vollziegel + WDVS + Putz entkoppelt den Wärmeschutz von Schall und Statik, so dass die Planung leichter ist bzw. auch Fehler erkannt und behoben werden können.
Nachteilig ist hier vor allem, die niedrige Wärmespeicherkapazität des WDVS, die schneller zur Veralgung führt, als bei monolithischen Aufbauten. Schwere Dämmstoffe, wie Holzfaser können hier, bei größerer notwendiger Dämmstärke, etwas Abhilfe schaffen. Dafür ist der Schallschutz meist besser, Schlitze für Sanitär und Elektrik betreffen nicht den Wärmeschutz.
Ein Zweischaliger Aufbau mit Kerndämmung entkoppelt schließlich alle Funktionen ohne den Nachteil der Algenbildung. Dafür hat man hier die größte Wandstärke und allgemein den höchsten Preis.
Holzständerwerk mit Putzträgerplatte und Putz hat wieder andere Punkte, die wichtig sein könnten. Zusätzliche Dampfbremsende Ebene notwendig, weil dies durch keinen Stein übernommen wird, dafür schnell und schmaler Wandaufbau. Für die Veralgung gilt das gleiche, wie beim WDVS.
Holzständerwerk mit hinterlüfteter Fassade hat mit der Veralgung keine Probleme, ist aber teurer und dicker.
Funktionieren tun alle Aufbauten, manche leichter, manche erfordern mehr Aufmerksamkeit bzw. verzeihen weniger Fehler, andere sind dicker oder teurer.