Erfahrungen mit Massivhaus Mittelrhein gesucht bezüglich Angebotsphase

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B

Bavilo1

Das sehe ich ja ein. Ich wollte im ersten Schritt erstmal ein "grobes" Angebot um zu sehen wo die Reise hingeht. Derzeit warte ich noch auf ein weiteres Angebot eines anderen Bauträgers.

Aber wie bereits erwähnt, auch wenn ich ein Grundstück habe, weigert sich Massivhaus Mittelrhein auf Basis dieses Grundstück vernünftig zu planen ohne dass ich vorher unterschrieben habe. Niemand kann doch tatsächlich so blöd sein und da noch unterschreiben?
 
A

Arauki11

@filosof
Das stimmt. Dennoch sollte der Anbieter dies so auch kommmunizieren, damit es auch unrfahrenen Bauherren verstehen können und nicht so hilflos zurückbleiben wie hier. Letztlich haben sie dadurch wohl einen potentiellen Kunden verloren.
 
11ant

11ant

Deine Vorstellungen von der Vorgehensweise / Reihenfolge sind sehr grundlegend falsch. Schlage Dir erst einmal Deine Fixierung von "Firma finden und unterschreiben ja/nein" aus dem Kopf. Du brauchst als absolute Schlüsselgrundlage ohne die garnichts geht ein Grundstück. Dir ohne ein solches ein "halbwegs detailliertes Angebot" oder gar ein munteres Drauflosplanen zu verweigern ist keine Spezialität von Massivhaus Mittelrhein, sondern das muß (und wird weil kann garnicht anders) Dir mit jedem derer Mitbewerber ebenso gehen.

Wo die Reise hingeht wurde Dir hier preislich bereits gesagt, nämlich daß 3k EUR pro Quadratmeter "Wohnfläche" Dein aktueller Richtwert sind, die Dein Haus egal wie und mit wem gebaut in etwa kosten wird. Wenn Du kein Geld für Fehlversuche mit Billigheimern oder Schlitzohren hast, dann sind für 150 qm also Vierhundertfünfzigtausend Euro auch Dein In-etwa-Reisepreis.

Dein Reisefreiheitsbestimmer heißt "Bauvorschriften", und die sind für jedes Grundstück andere (deswegen ist die Suche nach Pauschalantworten für ein konkretes Bauvorhaben auch so hoffnungslos). Dein Grundstück muß Bauland und baureif sein. Von dieser Sorte gibt es grundsätzlich zwei Sorten. Die eine liegt im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes. Da muß für Deinen Wunsch nach einer "Stadtvilla" beispielsweise drin stehen, daß zwei Vollgeschosse und etwa sechs Meter "Traufhöhe" erlaubt sind. Solche Grundstücke liegen in Neubaugebieten. Je älter die bereits ausgewiesen sind, desto "unmoderner" sind ggf. die Vorgaben / Einschränkungen des Bebauungsplanes. Die andere Sorte liegt im "nicht überplanten Innenbereich", dann gilt ein Einfügungsgebot nach §34 = effektiv gibt da eine Art Familienähnlichkeit mit den Häusern der Nachbarschaft vor, wie auch Deines auszusehen hat.

Von wieviel Geld Du Dir überhaupt Dein Traumhaus gönnen kannst, bestimmt Dein Grundstück mit seiner Ebenheit. Je hügeliger / schräger es ist, desto mehr von Deinem Budget mußt Du für einen Keller ausgeben, dessen Bau oder Vermeidung praktisch gleich viel kosten - siehe "Mit oder ohne Keller: eine Regel als Entscheidungswerkzeug" aka 11ant Kellerregel. Das beeinflußt auch, ob das Haus hölzern gebaut werden kann oder mindestens bis zur Geländeoberkante steinern gebaut werden muß.

Als nächstes gehst Du dann zu einem Reiseleiter, der (mit) Dir entweder ein individuell entworfenes Haus plant oder ein bewährtes Kataloghaus anpaßt. Das kann ein unabhängiger Bauberater sein, oder auch ein Architekt. Nur keine "Baufirma" oder ein "Haushersteller". Zu denen gehst Du eventuell nachher mit dem Beistand Deines Bauberaters oder Architekten, aber niemals von vornherein. Jeder Berater ist genau so gut, wie er hundertprozentig von Dir bezahlt wird - sonst dient er einem anderen Herrn (das ist einfach erklärt der wesentliche Unterschied zwischen Berater und Verräter). Lasse Dir weder Angst vor den Kosten des Bauens mit einem Architekten machen, noch beauftrage einen solchen gleich voll von vorne bis hinten durch. Wann und wie weit Du welchen Fachmann brauchst, sagen ich und viele andere freie Bauberater Dir gern. Am besten liest Du erst einmal selbst meinen "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!".

Darin empfehle und erläutere ich, wie und weshalb man unabhängig davon ob und wie weit man mit einem Architekten bauen will, auf jeden Fall die Vorgehensreihenfolge von Architekten als Orientierung für seinen persönlichen Hausbaufahrplan nutzen sollte. Das gilt übrigens auch hinsichtlich der "Schlüsselfertigkeit", Vergaben an einzelne Handwerker oder Generalunternehmer (ein "Bauträger ist eine populäre Falschbezeichnung für einen GU - Bauträger gibt es zwar auch, aber die verkaufen Häuser mitsamt der Grundstücke). Lies hierzu vorsichtshalber auch im Forum die Beiträge zu den Stichworten "11ant Leerverkauf" und "Grundstücksservice" (denn diese Gaunermasche wird man Dir früher oder später als Ausweg aus Deinem "ohne Unterschrift kein Preis" Dilemma anbieten).

wir sind im Musterhauspark in Bad Vilbel auf die Firma Massivhaus Mittelrhein gestoßen und waren angenehm überrascht. Nach weiterem Kontakt mit Massivhaus haben wir uns grob für eine Stadtvilla und einer Wohnfläche von ca. 150m² entschieden. Ein paar Gewerke haben wir als Eigenleistung rausnehmen lassen. Hierzu haben wir jetzt ein Angebot erhalten.
Diese Geschichte, so kurz sie auch ist, verwirrt mich komplett:
3. auf welcher Basis soll man Dir ohne Grundstück ein Angebot gemacht haben (egal ob einzugsfertig, Ausbauhaus oder Rohbau)?
2. wovon und weshalb warst Du "angenehm überrascht"?
1. wie kannst Du in Bad Vilbel auf die Firma Massivhaus Mittelrhein gestoßen sein? - die Ausstellung "Eigenheim und Garten" am Seckbacher Busch ist auf "Fertig"häuser spezialisiert und hat m.W. kein Musterhaus von denen. Es gibt jedoch - siehe mein Beitrag "Wenn Musterhäuser lügen" - aufgegebene Musterhäuser in Ausstellungsparks, die vom Betreiber an Mitbewerber des Erbauers weitervermietet werden (dann hat Dich eventuell ein Haus eines anderen Anbieters von "deren" Qualität überzeugt?

Die Hausplanungsvorgehensweise habe ich übrigens ganz frisch erst vorgestern wieder ausführlich erläutert, siehe hier: https://www.hausbau-forum.de/threads/grundstueck-da-wie-jetzt-vorgehen-erfahrungen.48351/#post-674568 (auch da siehst Du wieder, wie unabdingbar der Startschuß des Grundstücksgefundenhabens für das Planenkönnen ist).
 
B

Bavilo1

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Um deine Fragen zu beantworten.

Massivhaus Mittelrhein hat kein eigenes Haus in Bad Vilbel, sie haben sich in ein wie von dir beschriebenes Haus eingemietet. Korrekt. Um dieses Haus ging es aber gar nicht.

Viel mehr ging es eigentlich um die "inklusive Leistungen" die angeblich alle mit im Preis sind. Erdwärmepumpe inkl Bohrung bis 124m. Etc.

Entpuppt sich aber eigentlich ein bisschen als Mogelpackung.

Und nochmal wie bereits mehrfach beschrieben. Wir haben uns ein Haustyp ausgesucht. Eine Stadtvilla mit einem exemplarischen Grundriss. Eine Wohnflächengröße rausgesucht und ein paar Sachen als Eigenleistung deklarieren lassen.

Das war's. Darauf hin haben wir ein Angebot bekommen.

Aber so richtig will das ja niemand hier verstehen.

Mir ist es vollkommen klar das wir erst ein Grundstück brauchen. Aber nochmal und nochmal. Auch wenn wir ein Grundstück haben wird uns
Massivhaus Mittelrhein nichts planen.

wir sollen erst unterschreiben.

Ich weiß das ich erst ein Grundstück benötige aber jetzt erzähl mir doch nicht du bist so blöd und würdest unter diesen Bedingungen unterschreiben? Nur darum geht es mir.

Ich möchte wissen ob es anderen mit
Massivhaus Mittelrhein auch so ergangen ist.
 
Y

ypg

Entpuppt sich aber eigentlich ein bisschen als Mogelpackung.
Ich sag es mal so: natürlich ist es legitim, dass eine Hausbaufirma so agiert , wie sie hier agiert. Zur Zeit bist aber Du die Mogelpackung, weil kein Grundstück und kein Bebauungsplan. Insofern verhältst Du Dich sehr dumm, Dich für ein Haus zu entscheiden. Du weißt noch nicht einmal, ob Du je ein Grundstück bekommen wirst, noch dass man es mit einer Stadtvilla bebauen könnte.
Der Anbieter reagiert nur auf Euch. Und ja, natürlich hat er das Ziel, eine Unterschrift zu bekommen, sprich ein Haus zu verkaufen. Es ist ein Unternehmen, kein Sozialverband.
Aber das Problem ist Euer naives Verhalten, schon in eine detaillierte Gewerksplanung einzusteigen.
Es ist halt ein Unterschied, ob ich ein Hochzeitskleid nur anprobiere oder aber schon den Ausschnitt festlege, wieviel er zwischen Hals und Dekoltee geändert werden muss.
Ich möchte wissen ob es anderen mit
Massivhaus Mittelrhein auch so ergangen ist.
Das Problem ist allerdings nicht speziell einzelnen Hausfirmen zuzuordnen, sondern betrifft die ganze Branche.
Es ist kein Geheimnis, dass man zur Zeit für grobe Kalkulationen 3000€/qm nimmt. Letztendlich egal, ob Stadtvilla oder ein schönes Satteldachhaus.
 
11ant

11ant

Und nochmal wie bereits mehrfach beschrieben. Wir haben uns ein Haustyp ausgesucht. Eine Stadtvilla mit einem exemplarischen Grundriss. Eine Wohnflächengröße rausgesucht und ein paar Sachen als Eigenleistung deklarieren lassen.
Das war's. Darauf hin haben wir ein Angebot bekommen.
Wie gesagt, so ist das kein geeigneter / kluger Weg. Ohne Grundstück weiß man ja nicht, wie viel nach Abzug der Geländemodellierungskosten noch an freiem Budget für das Wunschhaus verfügbar ist. Und selbst wenn man zu Eigenleistungen willens, bereit und in der Lage ist, sollte man sich das Haus zu dem Preis leisten können, den es einzugsfertig gebaut hätte.

Aber so richtig will das ja niemand hier verstehen.
Mir ist es vollkommen klar das wir erst ein Grundstück brauchen. Aber nochmal und nochmal. Auch wenn wir ein Grundstück haben wird uns Massivhaus Mittelrhein nichts planen.
Doch, Du wirst hier schon verstanden. Und sei froh, wenn Dir ein Anbieter nichts planen will - das läßt Du immer besser einen von Dir engagierten Planer tun.

wir sollen erst unterschreiben.
Ich weiß das ich erst ein Grundstück benötige aber jetzt erzähl mir doch nicht du bist so blöd und würdest unter diesen Bedingungen unterschreiben? Nur darum geht es mir.
Unterschreiben wofür - dafür, daß sie Dir doch etwas planen? - dafür ist marktüblich, daß Dir falls Du noch keinen Werkvertrag schließen möchtest ein Planungsvertrag angeboten wird (meist so um die drei- bis fünftausend Euro, die wenn Du Baukunde wirst angerechnet werden). Klar, nur um Dir ein nett bebildertes Angebot planen zu lassen, geht niemand ins Investitionsrisiko. Dafür braucht man qualifizierte Leute, deren Zeit es nicht geschenkt geben kann.

Ich möchte wissen ob es anderen mit Massivhaus Mittelrhein auch so ergangen ist.
Wie gesagt, nicht spezifisch mit Massivhaus Mittelrhein. Ich kenne wohl jemanden, der sich mit einer Vertriebspartnerin von denen anwaltlich unterhalten mußte, aber das schreibe ich nicht dem Unternehmen zu. Daß meine Empfehlung von Massivhaus Mittelrhein seit mehreren Jahren pausiert, liegt an der Modellpalette, das nach meinem Empfinden schon einmal besser (klarer strukturiert) war. Aktuell würde ich weder zu- noch abraten, diesen Anbieter zu erwägen. Wozu ich Dir rate, schrieb ich ja bereits. Dabei würde ich Massivhaus Mittelrhein durchaus in eine Ausschreibung oder ein GU-Auswahlverfahren einbeziehen (rate jedoch bevorzugt zu regionalen Bauunternehmen).

Ich sehe Massivhaus Mittelrhein allerdings wenn, dann bevorzugt für einzugsfertige Bauverträge geeignet, also weniger im Marktsegment Rohbau-GU / halb schlüsselfertig / Ausbauhaus - für derlei wählte ich eher darauf spezialisierte Unternehmen, die ja schließlich nicht selten sind.

Es ist halt ein Unterschied, ob ich ein Hochzeitskleid nur anprobiere oder aber schon den Ausschnitt festlege, wieviel er zwischen Hals und Dekoltee geändert werden muss.
Es gibt in diesem Bild gesprochen mehr Hochzeitskleid-Nuranprobierer als die Branche sich leisten kann. Gerade aktuell glauben wieder viele Leute, daß die Bauwirtschaft nur auf ihr Vielleicht-Interesse gewartet hätte. Hat sie aber nicht, und vom Angeboteschreiben an Träumer kann niemand seine Mannschaft in Lohn und Brot halten.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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