Ist mein Job seit fast 30 Jahren.
Okay, dann sieht man solche Dinge vielleicht anders.
Was machst Du, wenn Du 2.300€ Kaltmiete in fünf Jahren hast? Dasselbe, was Du mit 2.500€ Rate hast, die Du nicht bezahlen kannst. Neue Wohnung bzw. neues Haus suchen (ja, Verkauf ist nicht schön, aber auch nicht schlimm). So what. Man kann "rumjammern" oder einfach ein Lebensrisiko eingehen. Und das ist aus heutiger Sicht bei Euch sehr überschaubar.
So muss man die Sache vermutlich sehen. Etwas pragmatisch. Natürlich wäre dann ggf. Verkauf eine Option, aber eben eine sehr unschöne. Der Weltuntergang wäre es sicher nicht. Danke für die relativierenden und ermutigenden Worte.
Man kann die FBH auch kippen und hat eine Wandheizung (funktioniert 1:1 wie die FBH, geht auch an der Decke).
Eine Wandheizung hatten wir in Betracht gezogen, aber haben uns für Fußbodenheizung entschieden, weil Wandheizung in Kombination mit Fachwerk und Dämmung laut Architekt etwas aufwändiger gewesen wäre und mein Mann zudem die Angst hatte, dass wir irgendwann mal einen Nagel in die Wand schlagen und vergessen dass dort wasserführende Rohre drin sind. Aber du hast natürlich grundsätzlich Recht, denn möglich ist das als Alternative.
Kannst mal unter Schlossdielen / Landhausdielen schauen. Fast wie massive Dielen (z.B. 280cm lang und 26cm breit), aber trotzdem für FBH geeignet. Oder Parkett aus Altholz.
Danke für den Tipp. In die Richtung Landhausdielen hatten wir auch gedacht. Ich habe das Wort "Laminat" etwas unbedacht gewählt. Ich wollte wie gesagt nur auf "dünnen Bodenbelag" hinaus, ohne zu spezifizieren was für einen.
Einziges Problem könnte sein, dass eine Immobilie im ländlichen Thüringen ggf dann nicht so viel wert ist wie die Sanierung kostet. Falls die Umstände doch mal so sind, dass ein Verkauf im Raum steht.
Das kann ich mir auch vorstellen. Aber das weiß man natürlich vorher nicht so genau, oder? Wie sagt man so schön: "es ist so viel wert wie jemand anderes bereit ist dafür zu zahlen". Das kann man wohl erst beurteilen wenn es soweit ist (hoffentlich nie).
Vielleicht kannst Du zur Immobilie noch mehr sagen und ein paar Fotos zeigen?
Fotos möchte ich ungern zeigen. Aber mehr sagen kann ich natürlich.
Es handelt sich um ein ca. 250 - 300 Jahre altes Bauernhaus, wobei wir da sehr unterschiedliche Aussagen von Fachleuten bekommen haben.
Einige sagen dass es am Anfang des 19. JH gebaut wurde, die zuständige Person vom Denkmalschutz meinte dahingegen sogar, sie vermutet dass es das erste Haus im Dorf war und schließt nicht aus dass es über 500 bis eventuell 700 Jahre alt ist.
Das Erdgeschoss umfasst eine Bruchsteingrundmauer, das erste OG und das DG sind Fachwerk. Das Fachwerk ist leider nicht mehr "original", da das Gebäude vor zirka 150 Jahren wohl niedergebrannt ist. Das heißt, 150 Jahre ist das Fachwerk auch schon wieder alt, aber nicht so alt wie die Grundmauern.
Das Dach hat einen einseitigen Giebelschaden, der von uns notdürftig geflickt wurde. Durch jahrelangen Wassereinbruch hat das Fachwerk stellenweise größere Schäden, aber der Architekt und ein Denkmalgutachter haben sich sowohl Fachwerk als auch Dachstuhl angesehen und bescheinigt dass die Bausubstanz trotzdem sehr solide ist. Dachsparren, Kehlbalken etc sind intakt und auch statisch noch stark genug um sogar eine Solaranlage zu tragen. An der Stelle des Giebelschadens muss natürlich umfassend das Holztragwerk ausgetauscht werden.
Schimmel gibt es keinen. Einzig der Keller ist nass. Der wird jedoch verfüllt, da es sich ohnehin nur um einen 1,2 Meter hohen Kartoffelkeller handelt.
Tiere sind natürlich über die Zeit des Leerstands drin gewesen, aber im wesentlichen nur Waschbären o.ä.
Eine Auflage haben wir bekommen: Herbergen für Fledermäuse sollen wir wieder herstellen. Das ist aber kein Problem, da das Gebäude im OG original eine Holzverschalung an der Westseite hatte, die wir wieder herstellen wollen und in die Fledermausnistplätze integriert werden sollen.
Die Raumhöhe variiert sehr stark. Im EG sind es zirka 240cm, im OG nur 210cm, im DG lässt es sich durch die Dachschrägen natürlich schwer ausdrücken.
Anschlüsse liegen alle in der Straße. Im Haus liegt derzeit nur das Wasser. Strom kam damals via Luftkabel vom nächstgelegenen Mast. Das wollen wir aber ändern lassen und ein Bodenkabel verlegen. Seit einem Jahr gibt es nun sogar Glasfaser im Ort. Da hat sich im ländlichen Raum was den Ausbau angeht wohl viel getan. Die Wasserentsorgung soll über eine Kleinkläranlage passieren.
Aufwändige Schmuckelemente gab es nur wenige. Ob es mal Fensterläden gab, lässt sich nicht mehr sagen. Wenn dann wurden die Befestigungen dafür irgendwann entfernt. Wir wollen aber gerne wieder Fensterläden einbauen lassen (nachgelagert, wenn irgendwann Geld da ist, da das keine Priorität hat).
Im EG sind alle Türen und Fenster in Sandstein gefasst, die Hauseingangstür hat ein auffällig aufwändiges Sandsteinportal. Fenster und Türen sind mehrteilig. Die Bauernfenster sehen sehr schön aus, und an denen wollen wir uns auch orientieren. Leider sind die natürlich auf Grund ihres Alters nicht oder nur mit hohem Aufwand wiederverwendbar, da einglasig.
Ansonsten gibt es im ersten OG an den Fenstern Holzeinfassungen die aufwändig verziert sind, jedoch laut Denkmalschutz wohl keinen historischen Wert haben und deshalb weg können. Laut zuständiger Bearbeiterin sind solche Einfassungen für Bauernhäuser wohl absolut unüblich (Bauern bauen eher praktisch und nicht schick), weshalb sie vermutet dass die nachträglich in den 30er bis 50er Jahren angebracht wurden.
Abschließend lässt sich sagen: Das Gebäude ist stark sanierungsbedürftig und in einem äußerlich sehr schlechten Zustand, allerdings ist die Substanz (laut Fachleuten) gut, und es gibt keine substanziellen Schäden die statisch relevant sind.
Bei eurer Wohnung Fläche würde ich fast eher von 450k ausgehen. Kommt immer drauf an wie viel Eigenleistung man einbringen kann
Die Menge der Eigenleistung bis zum Einzug hatte ich im initialen Beitrag beschrieben.
Natürlich wollen wir auch nach dem Einzug noch einiges in Eigenleistung machen.