Hallo,
Fertighäuser - gibt es auch aus Ziegeln (wie halten die sich dann bzgl. Werterhalt, Umbau,???)
Von einem Fertighaus spricht man immer dann, wenn die Wände mit einem Holzrahmen erstellt werden. Dabei ist es vollkommen unerheblich ob der Rahmen in Richtig Fachwerk weiter verarbeitet wird oder eher konventionell bekannt, ob zunächst im Werk oder erst auf der Baustelle aufgestellt.
Wird beim Massivhausbau mit fertigen Wänden gearbeitet - bspw. hergestellt aus Blähton - so spricht man richtigerweise von Massivhaus aus Fertigteilwänden. All in bleibt die Substanz durchweg massiv!
Massiv... ist Porenbeton denn massiv? Oder so ein hochporöser Ziegel - schon mal den Bohrhammer angesetzt?
Ja. Es sind und bleiben Steine und eben kein Holz.
Und wie sind dann Fertigelementdecken oder Fertigdachstühle zu bewerten (hier hat einer sein Haus 'massiv' aus
Porenbeton zusammengeklebt, und von einer größeren Schreinerei den Dachstuhl im Werk anfertigen und
auf das Haus setzen lassen - Dach sitzt und ist dicht innerhalb von einem Tag).
Das hat nichts mit der Grundkonstruktion Holz oder Stein (Hauskörpers) zu tun.
Es hat schon Gründe, warum manche Leute lieber 'massiv' bauen, andere lieber Holzständerbauweise, und wieder
D´ accord; ist mehrheitlich eine reine Bauchentscheidung.
andere am liebsten 'Massivholz' -gehört das dann zu 'massiv' oder 'fertig'-Haus?
Fertighaus. Wobei bei diesem Haustyp - zumindest bei Blockbohlenhäuser - die Beleihungskurve positiver verläuft, im Gegensatz zu den mehrheitlich verkauften FH.
Werterhalt... ist auch so schwierig zu beantworten. Hochwertige Häuser schneiden im lokalen Marktumfeld immer besser ab wie
baufällige Substanzen, da spielt die Bauweise kaum bis keine Rolle. Der Sanierungsaufwand kann in beiden Fällen erheblich sein,
kann aber auch in beiden Fällen sehr gering sein - dies hat signifikant mehr Einfluss auf den erzielbaren Kaufpreis wie die Bauweise.
Das stimmt so nicht. FH erfahren in der bankinternen Bewertung eine Lebensdauer von 60 Jahren, MH von 80 Jahren. Zunächst wird bei beiden Varianten berechnet, welchen Verkaufspreis sie in gepflegtem Zustand erzielen könnten, dann werden die Kosten der erforderlichen Sanierung in Abzug gebracht. Einzig die Lage der Bestandsimmobilie verfälscht den Verkaufspreis; sie treibt den Verkaufspreis nicht selten in die Höhe, sagt aber nichts über den Unterschied FH oder MH aus.
Aber auch dann kann man beobachten, daß mancher Hausbesitzer mit Zitronen handelt. Meine Familie und ich könnten in begehrter Lage ein FH eines Anbieters mit ganz wenigen Wänden, dafür mit vielen Fenstern kaufen. Top gepflegt, top Lage - aber, der gute Verkäufer glaubt auch nach 2 Jahren Verkaufsbemühungen noch, den ursprünglichen Erstellungspreis als Verkaufspreis erzielen zu können .. machmal ist Lage allein dann doch nicht der ausschlaggebende Kaufanreiz. Ich bin auch nicht bereit, deutlich über TEUR 700 für ein FH - auch nicht von diesem seriösen Anbieter - incl. Grundstück auszugeben.
Haltbarkeit? Spielt in der Regel auch nicht die Rolle. Die ältesten Häuser bei uns im Ort haben alle einen gemauerten Sockel und darauf
ein verstrebtes Holzständerwerk, gefüllt mit Stroh und Lehm.
Doch zunehmend wieder, da der Markt der gepflegten Bestandsimmobilien abgegrast ist. Die Häuser, welche Du beschreibst, sind handwerklich ganz anders erstellt worden und erzielen daher auch heute noch zu Recht hohe Verkaufspreise ... wenn sie durchweg pfleglich behandelt wurden. Versuche mal heutzutage einen Erstellungspreis für diese Bauart zu erfragen ... dann wird recht schnell deutlich, weshalb heute nur in Ausnahmefällen vergleichbar gebaut wird.
Zusammenfassend läßt sich konstatieren, das es immer auf die Wahl des Anbieters ankommt. Dabei entscheidet ausschließlich der Bauch, ob den Ausschlag ein FH oder ein MH erhält. Btw. - auch ein Billiganbietermassivhaus erzielt nach schon 10 Jahren keinen sonderlich interessanten Verkaufspreis mehr.
Liebe Grüsse, Bauexperte