Hallo,
Verhandelt hatten wir so noch gar nicht. Wir haben die Details zu dem Haus und dem Vertrag usw. besprochen. Es war mehr: " Ich sende Ihnen noch Unterlagen XY zu und mache die Reservierungsvereinbarung fertig." Dann ein paar Worte dazu.
Deshalb schrieb ich ja von "hätte".
Was meinst du genau? Hier wäre das Grundstück ja dabei. Es ist bereits erschlossen, ideell getrennt, Bodengutachten liegen vor usw. Das wäre auch alles im Preis mit drin. Wir müssten uns da um nichts mehr kümmern. Ein Doppelhaus ist ja bereits halb fertig. Wir würden einen Kaufvertrag über das Grundstück bekommen mit allem Drum und Dran und dann noch den Werkvertrag.
Ich meinte, daß "ich" keine € 5.000,00 für Nichts zahlen würde. Bedeutet, wenn Du - aufgrund Finanzierungsschwierigkeiten - das Grundstück nicht bekommst, überhaupt nicht bauen kannst, würde "ich" keineswegs € 5.000,00 trotzdem zahlen wollen
Sorry, dass ich hier noch mal nachfrage: Auch deine Formulierung würde doch bedeuten, dass man die Reservierungsgebühr nur wieder zurück erhält, wenn es an der Finanzierung scheitert. Nicht, wenn man sich "einfach so" dagegen entscheidet?
Ja.
Du interessierst Dich doch für das BV gesamt?! Also muß irgendwo eine Verbindlichkeit in die Verhandlung -
immer vorausgesetzt, Du hast den Anbieter überprüft und alle Rahmenbedingungen sagen Dir zu! Wenn Du mit dem Gedanken liebäugelst, möglicherweise ganz vom Vorhaben zurückzutreten, solltest Du überhaupt nichts unterschreiben, sondern darauf hoffen, daß Du den Baugrund auch so bekommst. Dann auch mit dem Risiko, daß der Baugrund anderweitig verkauft ist.
Also, was genau möchtest Du? Sämtliches Risiko auf Seiten des Verkäufers oder ein faires Miteinander?
Wir möchten uns nur einfach nicht "drängeln" lassen, deshalb meine Frage oben, wie viel "Bedenkzeit" man beanspruchen kann, ohne dass es unverschämt wird und ohne die Reservierungsvereinbarung zu unterschreiben. Wie gesagt, unser erster Termin war letzten Donnerstag und nun sollen wir es schon fest machen - das geht uns etwas ZU fix.
Ich schrieb ja schon in einer früheren Antwort, daß ich evtl. mit dieser Vorgehensweise liebäugele. Wenn ich aber nur Deine Reaktion darauf lese, bleibe ich lieber bei dem, wie ich es bisher handhabe; Diskussion habe ich auch so schon genug in Zeiten des I-Net und des damit aufgefangenen Halbwissens. Das sieht folgendermaßen aus:
wer zuerst kommt, malt zuerst! Bedeutet, wenn ich ein Grundstück im Alleinauftrag zur Vermarktung habe, dann bekommt der den Zuschlag, der zuerst unterschreibt; allerdings immer mit einem kostenlosen Rücktrittsrecht in Sachen Finanzierung. Handelt es sich bei dem Grundstück um ein sog. "Sahnestück", immer mit dem Risiko für den Interessenten, daß ein anderer schneller ist. Deine Frage nach der "Bedenkzeit" hängt daher von Angebot & Nachfrage ab.
Ich denke auch - wieder, "nur", wenn der Anbieter seriös ist - daß Du hier etwas verwechselst. Wenn ein Grundstück auf dem Markt ist, was Dir gefällt, alle Kriterien erfüllt - dann hat die Handlungsweise des Verkäufers selten etwas mit "drängeln" zu tun, sondern mit der Reaktion auf den "Nachfrage"Markt. Es gibt unglaublich viele Interessenten, welche ein Bauprojekt überhaupt nicht stemmen können UND dies auch wissen. Sie "reservieren" aber munter Grundstücke, blockieren diese für ernsthafte Interessenten und damit auch das Geschäft des Verkäufers. Dieses "Spielchen" läßt sich eigentlich "nur" auf ein Minimum reduzieren, wenn eine Reservierung Geld kostet.
Ich weiß nicht, wie oft ich bspw. schon mit Kommunen/Entwircklungsträgern gesprochen habe, welche für die öffentliche Hand Neubaugebiete entwickeln. Im Regelfall kostet eine Grundstücksreservierung gerade mal "0" Euro mit dem Risiko an "vorsätzlich" faule Eier zu geraten aber auch, daß der Wettbewerb über Strohmänner Grundstücke belegt. DAS ist eine Zumutung für ernsthafte Interessenten, da eine solche Reservierung häufig 3-4 Monate gültig ist. Dann gibt es auch Interessenten, welche sich ein BV ohne Weiteres Leisten können, aber mal eben 3-4 Grundstücke blockieren, weil sie sich nicht entscheiden können; genau so mistig. Insofern kann ich die Praxis der Reservierungsgebühren ein Stück weit nachvollziehen. ABER, es muß fair für beide Seiten zugehen!
Vielleicht solltest Du einmal versuchen, die andere Seite zu verstehen. In der überwiegenden Zahl der Fälle arbeiten Verkäufer/Anbieter/BU/BT/GU/GÜ etc. sehr seriös; auch wenn das I-Net gerne das Gegenteil kolportiert. Will heißen, nicht jeder will Dich über den Tisch ziehen
Leider haben wir derzeit noch keine RA des Vertrauens, überlegen aber der Verband Privater Bauherren beizutreten.
Das ist ein guter Anfang!
Liebe Grüsse, Bauexperte