200-300qm Fertighaus oder Passivhaus? Hersteller? Bauunternehmen?

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D

DG

Fertighaus würde ich nie bauen, egal, wie gut die mittlerweile sind. Den Unterschied merkst Du spätestens beim ersten Umbau oder beim Verkauf. Ihr habt genug Kapital für ein brauchbares Haus aus Massivhaus, ob es denn wirklich 200qm +x werden sei mal dahingestellt. Kinder sind ja auch irgendwann mal aus dem Haus, dann sind 250qm plötzlich riesig bzw. wenn das Haus dann verkauft werden soll, muss man erst mal jemanden finden, der so viel Platz braucht und auch bezahlt.

Ich würde an Eurer Stelle mal schauen, ob ihr mit 180-200 qm hinkommt, das müsste auch von den Kosten locker aufgehen.

MfG
Dirk Grafe
 
I

Irgendwoabaier

Ist eigentlich erstaunlich, wie lange sich die Vorurteile halten.
Fertighäuser - gibt es auch aus Ziegeln (wie halten die sich dann bzgl. Werterhalt, Umbau,???)
Fertighäuser gibt es in allen möglichen Qualitätsstufen - von Katalogmodell bis individuelle Architektenlösung.
Gleiches ja übrigens auch für 'massiv' gebautes.
Massiv... ist Porenbeton denn massiv? Oder so ein hochporöser Ziegel - schon mal den Bohrhammer angesetzt?
Und wie sind dann Fertigelementdecken oder Fertigdachstühle zu bewerten (hier hat einer sein Haus 'massiv' aus
Porenbeton zusammengeklebt, und von einer größeren Schreinerei den Dachstuhl im Werk anfertigen und
auf das Haus setzen lassen - Dach sitzt und ist dicht innerhalb von einem Tag).

Es hat schon Gründe, warum manche Leute lieber 'massiv' bauen, andere lieber Holzständerbauweise, und wieder
andere am liebsten 'Massivholz' - gehört das dann zu 'massiv' oder 'fertig'-Haus? Und ich habe auch schon Holzständerwerke
auf der Baustelle gesehen, die dort erst aus den Einzelteilen zusammengesetzt und beplankt wurden. Nicht massiv, und definitiv
auch nicht fertig... Wurde auch ein schönes Haus draus, bei dem Umbauten auch nachträglich kein Problem darstellen dürften.

Was die beliebten Themen 'Bauzeit' angeht: manchmal lässt sich ein Fertighaus ab Planungsbeginn schneller beziehen. Je nach
Auslastung im Werk, Wetter, Vorfertigungsgrad. Darauf verlassen kann man sich aber nicht! Selbst ab Baubeginn - dann hängt es
immer noch an der Auslastung und Verfügbarkeit der ganzen Einzelgewerke...

Werterhalt... ist auch so schwierig zu beantworten. Hochwertige Häuser schneiden im lokalen Marktumfeld immer besser ab wie
baufällige Substanzen, da spielt die Bauweise kaum bis keine Rolle. Der Sanierungsaufwand kann in beiden Fällen erheblich sein,
kann aber auch in beiden Fällen sehr gering sein - dies hat signifikant mehr Einfluss auf den erzielbaren Kaufpreis wie die Bauweise.
Haltbarkeit? Spielt in der Regel auch nicht die Rolle. Die ältesten Häuser bei uns im Ort haben alle einen gemauerten Sockel und darauf
ein verstrebtes Holzständerwerk, gefüllt mit Stroh und Lehm.

Mit freundlichen Grüßen
I.
 
D

DG

Ist eigentlich erstaunlich, wie lange sich die Vorurteile halten.

[...]

Werterhalt... ist auch so schwierig zu beantworten.
Das ist kein Vorurteil, das sich "erstaunlich lange hält", sondern das, was man auch in jüngeren Fertighäusern bzw. an deren tagesaktuellen Preisverfall beobachten kann. Das ist auch nicht besonders schwer zu beantworten, der Werterhalt ist schlicht und ergreifend deutlich geringer als bei einem Nicht-Fertighaus (in welcher Bauweise auch immer), sprich: bei gleichem Alter und Rep-/Sanierungsbedarf ist der Wertverlust des FH höher. Meist ist es aber so, dass der Rep-Sanierungsbedarf nach gleicher Zeit im FH höher ist, was eine zusätzliche Dynamik reinbringt, über die sich die meisten Eigentümer nicht im Klaren sind. Das spielt so lange eine untergeordnete Rolle, wie man das FH selbst abwohnt. Beim Verkauf wird der Verlust aber realisiert - oder man muss lange warten, bis man einen Dummen findet (was auch vorkommt).

MfG
Dirk Grafe
 
D

Doc.Schnaggls

@Dirk Grafe :

Natürlich, jedes Fertighaus ist gleich und auch jedes Massivhaus ist gleich. Qualitäts- und Wertigkeitsunterschiede sind innerhalb der jeweiligen Bauart natürlich keinesfalls vorhanden.

Ist ja bei den Autos auch so. Der Unterschied zwischen einem Dacia und einem Porsche ist ja lediglich der Preis...

Sorry, gerade von Dir hätte ich eine differenzierte Sichtweise erwartet...
 
D

DG

@Dirk Grafe :
Ist ja bei den Autos auch so. Der Unterschied zwischen einem Dacia und einem Porsche ist ja lediglich der Preis...
Deine leider völlig fehlplatzierte Ironie ignorierend: Nein, der Wert. Daher spreche ich auch iA vom Wertverlust, wenn es um solche Dinge geht. Der Wertverlust ist beim Porsche deutlich höher als beim Dacia, vollkommen wurscht, wo die jeweiligen Preise (!) in Relation liegen. Das beinhaltet - wie man an diesem Beispiel schön sieht - durchaus die qualitativen Unterscheide der Bauart. Dumm nur, dass es zum Dacia im FH-Bereich kein Pendant gibt. Wenn es das gäbe, dann müsste das ein FH sein, das am absolut untersten Limit für zB 150T€ gebaut wird und beim Verkauf nach 5-10 Jahren fast den gleichen Wert (Nicht Preis, der von der allgemeinen Preisentwicklung beeinflusst sein kann) behält. Es gibt aber weder das eine, noch das andere und ehrlich gesagt bin ich nicht für das Kaufverhalten der Interessenten verantwortlich.

Sorry, gerade von Dir hätte ich eine differenzierte Sichtweise erwartet...
Ich will höflich sein: wenn Dir die Differenzierung, die sich schon permanent durch meine ersten Beiträge zieht, nicht klar geworden ist, dann werde ich versuchen, das in Zukunft noch deutlicher rauszuarbeiten. Ich hätte aber gerade von Dir ehrlich gesagt eine weniger ärgerliche Antwort erwartet.

MfG
Dirk Grafe
 
Zuletzt aktualisiert 21.12.2024
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