Sinnvolles Energiekonzept für Neubau Kfw70 ohne Öl oder Gas

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Illo77

Wie kommt es denn zu dieser ungewöhnlichen Konstellation? Wieso lasst ihr das Warmwasser nicht auch von der effizienteren Erdwärmepumpe bereiten?
Für die Fußbodenerwärmung muss die Erdwärmepumpe lediglich das Wasser auf Schätzungsweise 30 Grad hochheizen (kommt das hin? Habe die Vorlauftemperatur nicht genau im Kopf), für den Warmwasserbedarf beim duschen und Co brauchen wir gerne 54 Grad im Wasserspeicher 270 Liter. Zum einen ist der enorme Mehraufwand der Erdwärmepumpe um das Warmwasser auf die hohe Temperatur zu powern ineffizient (zur Info: elektrische Zusatzheizung ist bei beiden Geräten ausgeschaltet, wir wollen ja auch nicht mit Strom heizen sondern nur mit Strom die Geräte betreiben) zum anderen warum soll die Erdwärmepumpe aus dem effizientem Arbeitsbereich heraus in einen ineffizienterem Bereich hineinarbeiten um mehr Wärme zu powern wenn für die Fußbodenerwärmung 30 Grad ausreichen?

Zum anderen haben wir so "nur" 48 qm Flächenkollektoren (8 Matten a 1,0 x 6,0 m auf einer Fläche von 6x13 m in 1,50 m tiefe ausgelegt mit entsprechendem Abständen) was 1. weitaus weniger Erdarbeiten und somit kosten bedeutet, 2. bleiben wir somit wesentlich flexibler was die Gartenfläche angeht in punkto Überbauung und Bepflanzung und 3. käme eine Tiefenbohrung bei uns nicht in Frage.

Zudem kann sich somit der Boden für die Erdwärme im Sommer gut regenerieren.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet ca. 2400 Euro, kann flexibel aufgestellt werden (muss nicht im selben Raum stehen wie die Erdwärmepumpe) und wie ich schon geschrieben habe, nutzt sie effizient! die Abwärme des Heizkreisverteilers und des Kondensattrockners (schon mal in einem Raum gegangen in dem so ein Trockner läuft? Weißt was da für eine Bombenhitze herrscht?) In unserem Hauswirtschaftsraum können wir somit 1. unbedenklich Lebensmittel lagern, 2. unbedenklich für die beiden Katzen die Futternäpfen aufstellen ohne dass dort das Nassfutter überwärmt und schlecht wird / die Katzen davon krank werden / oder es unnötig Fliegen anlockt, 3. wohin soll denn sonst die "plötzliche" Wärme des Trockners die tagsüber wenn keiner zuhause ist anfällt? Nach draußen? Das wäre ineffizient!

Und wo wir von Effizienz sprechen, die Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet mit 0,2 KW die Stunde, wenn wir morgens duschen (derzeit 2 Erwachsene da die Kinder noch klein sind und eher abends baden) läuft das Gerät ca. 2 Stunden, wenn abends noch gebadet wurde eine gute Stunde länger, der Trockner läuft ca. 2 Stunden…

Unser Heizungsmonteur vertreibt dieses Paket schon seit eh und je, wir haben uns das damals auch erst in 2 Häusern angeschaut als Referenz, weil wir erst Sorge hatten wg. dem relativ hohen Geräuschpegel des Luftkompressors.
Anschaffungskosten incl. Erdarbeiten/Installation usw. lag das Paket deutlich günstiger, genaue Kostenersparnis kann ich noch mal nachschauen. Und die Betriebskosten sind ebenfalls günstiger als bei Installationen mit reiner Erdwärme oder reiner Luftwärme (was er auf Kundenwunsch natürlich auch verbaut, da nicht jeder ein zweites Gerät aufstellen will/kann/möchte)

Das ganze läuft nun schon seit einigen Jahren und zwar Top!

Im Sommer ist es im dem Raum übrigens eine absolut coole Temperatur um dort auch mal Salate usw. zu lagern die man tagsüber vorbereitet hat für einen Grillabend z. B.
 
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Illo77

sinnvolles-energiekonzept-fuer-neubau-kfw70-ohne-oel-oder-gas-72002-1.jpg
Nebenbei: Sole-Wärmepumpe UND Luftwärmepumpe... - wie das? Außerdem sollten Heizkreisverteiler isoliert sein. In einem halbwegs modernen Hauswirtschaftsraum gibt es keine Abwärme mehr - außer vom Wäschetrockner.
MfG
Nochmal zum Verständnis: IM Hauswirtschaftsraum steht der Heizkreisverteiler, egal welchen Raum ich beheize JEDER Schlauch im Fußboden fängt im Hauswirtschaftsraum an und erzeugt somit Wärme aus dem Fußboden heraus quasi indirekte Erdwärme
Hinter dem Verteiler ist das Gästebad in dem nicht alle Leitungen hätten hineinlaufen können, und da man nicht auf 10 cm (breite des Verteilers) die Leitungen Spannungsfrei im 90 Grad Winkel auf den/in den Fußboden drücken kann um es quasi aus der Wand herauslaufen zu lassen verlaufen die Leitungen im entspannten Bogen aus der Verteiler heraus im Fußboden des Hauswirtschaftsraum und zur Tür wieder heraus…Hab mal einen der Grundrissentwürfe beigefügt (Roter Balken ist der Verteiler)

PS: Gefrierschrank und Pumpeneinheit der Regenwassernutzung erzeugen auch Abwärme zwar nicht viel aber immerhin, Gerät für die Zentralstaubsaugeranlage hängt da auch noch aber glaube die bewirkt nicht viel
 
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D

DerBjoern

Für die Fußbodenerwärmung muss die Erdwärmepumpe lediglich das Wasser auf Schätzungsweise 30 Grad hochheizen (kommt das hin? Habe die Vorlauftemperatur nicht genau im Kopf), für den Warmwasserbedarf beim duschen und Co brauchen wir gerne 54 Grad im Wasserspeicher 270 Liter. Zum einen ist der enorme Mehraufwand der Erdwärmepumpe um das Warmwasser auf die hohe Temperatur zu powern ineffizient (zur Info: elektrische Zusatzheizung ist bei beiden Geräten ausgeschaltet, wir wollen ja auch nicht mit Strom heizen sondern nur mit Strom die Geräte betreiben) zum anderen warum soll die Erdwärmepumpe aus dem effizientem Arbeitsbereich heraus in einen ineffizienterem Bereich hineinarbeiten um mehr Wärme zu powern wenn für die Fußbodenerwärmung 30 Grad ausreichen?
Auch die Erdwärmepumpe sollte abwechselnd Warmwasser/Heizwasser erwärmen können. Jetzt läuft halt die Luftwärmepumpe im ineffizientem Modus.

Zum anderen haben wir so "nur" 48 qm Flächenkollektoren (8 Matten a 1,0 x 6,0 m auf einer Fläche von 6x13 m in 1,50 m tiefe ausgelegt mit entsprechendem Abständen) was 1. weitaus weniger Erdarbeiten und somit kosten bedeutet, 2. bleiben wir somit wesentlich flexibler was die Gartenfläche angeht in punkto Überbauung und Bepflanzung und 3. käme eine Tiefenbohrung bei uns nicht in Frage.
Wenn man natürlich kein Platz für Kollektoren hat ist das eine andere Sache. Rein von den Kosten betrachtet hätte man vermutlich das Geld für die Luftwärmepumpe in die Erdkollektoren stecken können.

Zudem kann sich somit der Boden für die Erdwärme im Sommer gut regenieren.

Die Luft/Wasserwärmepumpe kostet ca. 2400 Euro, kann flexibel aufgestellt werden (muss nicht im selben Raum stehen wie die Erdwärmepumpe) und wie ich schon geschrieben habe, nutzt sie effizient! die Abwärme des Heizkreisverteilers und des Kondensattrockners (schon mal in einem Raum gegangen in dem so ein Trockner läuft? Weißt was da für eine Bombenhitze herrscht?) In unserem Hauswirtschaftsraum können wir somit 1. unbedenklich Lebensmittel lagern, 2. unbedenklich für die beiden Katzen die Futternäpfen aufstellen ohne dass dort das Nassfutter überwärmt und schlecht wird / die Katzen davon krank werden / oder es unnötig Fliegen anlockt, 3. wohin soll denn sonst die "plötzliche" Wärme des Trockners die tagsüber wenn keiner zuhause ist anfällt? Nach draußen? Das wäre ineffizient!
Ja ich weiß was da für Wärme anfällt. Nutze selbst Kondensattrockner. Aber auch ohne BruchwasserLWP ist die Energie nicht verloren, da innerhalb der Gebäudehülle.



Und wo wir von Effizienz sprechen, die Luft/Wasserwärmepumpe arbeitet mit 0,2 KW die Stunde, wenn wir morgens duschen (derzeit 2 Erwachsene da die Kinder noch klein sind und eher abends baden) läuft das Gerät ca. 2 Stunden, wenn abends noch gebadet wurde eine gute Stunde länger, der Trockner läuft ca. 2 Stunden…
Ich gehe stark davon aus das die Erdwärmepumpe das effizienter macht aufgrund der eigentlich besseren möchlichen Jahresarbeitszahl.

Unser Heizungsmonteur vertreibt dieses Paket schon seit eh und je,
Glaube ich gerne, er verdient ja auch an den Anschaffungskosten.

Und die Betriebskosten sind ebenfalls günstiger als bei Installationen mit reiner Erdwärme oder reiner Luftwärme
Bei den Betriebskosten günstiger als reine Erdwärme bezweifel ich, günstiger als reine Luftwäre vermutlich ja.

Das ganze läuft nun schon seit einigen Jahren und zwar Top!
Glaube ich gerne.

Allgemein mag dieses Konzept ja funktionieren. Wenn das Grundstück Kollektormäßig nicht mehr hergibt mag das auch eine Lösung sein, aber in Sachen Anschaffungs-/Betriebskosten sicherlich nicht das Nonplusultra. Und wenn du sagst dein Heizungsbauer vertreibt dieses Konzept seit "eh und je" dann ist das sicherlich nicht ganz uneigensinnig...
 
Musketier

Musketier

Ich muß hier mal mit einhaken.
Ich verstehe nicht ganz, warum du die Kollektorfläche derart massiv verkleinern kannst, es sei denn du setzt mehr Energie in Form von Strom oder anderen Energiequellen (z.B. Kamin) ein. Wir haben bei 125m² Wohnfläche ein geschätztes Verhältnis von Kollektorfläche zu Wohnraumfläche von 1:1. Ihr wollt aus 48m² bzw. 78m² Energie für ca. 160m² Wohnfläche rausholen.

Die Wärme für Wasser und Heizung wird sowohl bei euch, als auch bei uns primär durch die Erdwärme erzeugt. Zusätzlich kommt noch der Wärmeenergieverlust des Kondensationstrockner bei euch wie auch bei uns hinzu. Der einzige Vorteil bei dir ist, dass du die ineffektive Wärme des Hauswirtschaftsraum nutzt und die Erdwärmepumpe vielleicht in etwas effektiveren Bereichen arbeitet. Das erklärt aber nicht den Riesen Verhältnisunterschied der Kollektorfläche.
 
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Illo77

Gut wenn jeder ein anderes Konzept anbietet lässt sich das alles sowieso nicht mehr wirklich Vergleichen. Der Königsweg besteht darin anhand der errechneten Heizlast die geeignetste Anlagenkonzept auszuwählen und sich dieses von mehreren anbieten zu lassen.
Willst du, oder kannst du es nicht verstehen? 3 Heizungsbaufirmen haben angeboten und zwar alle 3 Firmen genau das gleiche und zwar Gas mit Solar, Erdwärme, Erdwärme mit Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fernwärme...

Firma 1 hat über den Zimmermann angeboten, Firma 2 und 3 haben genau auf das Angebot von Firma 1 ein Angebot erstellt...

Und das lässt sich dann nicht vergleichen? Dann braucht ja kein Mensch irgendwo irgendwas anfragen und keine Firma mehr Angebote schreiben...
 
I

Illo77

Ich muß hier mal mit einhaken.
Ich verstehe nicht ganz, warum du die Kollektorfläche derart massiv verkleinern kannst, es sei denn du setzt mehr Energie in Form von Strom oder anderen Energiequellen (z.B. Kamin) ein. Wir haben bei 125m² Wohnfläche ein geschätztes Verhältnis von Kollektorfläche zu Wohnraumfläche von 1:1. Ihr wollt aus 48m² bzw. 78m² Energie für ca. 160m² Wohnfläche rausholen.

Die Wärme für Wasser und Heizung wird sowohl bei euch, als auch bei uns primär durch die Erdwärme erzeugt. Zusätzlich kommt noch der Wärmeenergieverlust des Kondensationstrockner bei euch wie auch bei uns hinzu. Der einzige Vorteil bei dir ist, dass du die ineffektive Wärme des Hauswirtschaftsraum nutzt und die Erdwärmepumpe vielleicht in etwas effektiveren Bereichen arbeitet. Das erklärt aber nicht den Riesen Verhältnisunterschied der Kollektorfläche.
Ich kann dir nur das sagen was bei uns bzw. anderen in unserer Region verbaut ist...Vaillant geoTHERM VWS Sole-Wasser-Wärmepumpe 61/3 in Verbindung mit Vaillant Kompaktkollektor VWZ KK8 (8 Stück Kollektormatten 6x1 m)...Für Warmwasser eine Vaillant geotherm VWL BM/2

Auszug von Vaillant: "Erdgekoppelte Sole-Wasser-Wärmepumpen gewinnen rund 75 % der produzierten Heizenergie aus dem Erdreich. Kompaktkollektoren stellen bei kleinen Grundstücksflächen und beim Einsatz von Niedertemperatur-Heizsystemen eine Möglichkeit zur Erschließung der Wärmequelle Erdreich dar. Kompaktkollektoren bestehen aus mehreren vorgefertigten Kollektormatten, die ca. 20 cm unterhalb der Frostgrenze (ca. 1,2 bis 1,5 m Tiefe) horizontal im Erdreich verlegt werden. Der Kompaktkollektor wird von einem Wasser-Frostschutzmittelgemisch (Sole) durchströmt. Aufgrund ihrer hydraulischen Eigenschaften sind Kompaktkollektoren im Vergleich zu Erdwärmekollektoren und Erdwärmesonden nicht für Hochtemperatur-Anwendungen (z. B. Radiatorsysteme oder hohen Warmwasserbedarf) geeignet."

Evtl. ist hier der Begriff "Niedertemperatur-Heizsystem" das ausschlaggebende...
Ich kenne ja euer Heizungsprinzip nicht, ich weiß nur dass immer von einer Fußbodenerwärmung gesprochen wurde, wahrscheinlich aufgrund des hohen Isolierstandards als Holzrahmenbau als KFW70-Haus mit Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung) wir mögen es zwar generell schön mollig warm, aber viel heizen brauchen wir nicht (Elektrische Zusatzheizung ist übrigens ausgeschaltet)
 
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Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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