Hallo,
Porenbeton wird aber mithilfe von Aluminium gelöchert, geht eher um Rückstände (esoterisch ist es trotzdem m.E.)
Das ist ein typisches Beispiel, wenn ich von "gefährlichem Halbwissen" schreibe. Einmal im Netz ohne weiterführende Erklärungen veröffentlicht, beginnt das Spiel "stille Post"; von Ohr zu Ohr reduzieren sich die wahren Inhalte, dafür kommt zunehmend die Fantasie zum Vorschein ...
Aluminium ist aktuell in Verruf geraten, weil es für die Bildung der gelben Flecken in Achselnähe bei hellen T-Shirts, Hemden und Blusen verantwortlich ist. Darauf haben die Hersteller reagiert und bieten Deo´s ohne diesen Zusatzstoff an; interessant ist in diesem Zusammenhang, daß es auch in Kosmetika enthalten ist, aber von der Damenwelt (bisher) ohne größere Sorge gekauft und verwendet wird.
***Die wesentlichen Grundstoffe bzw. Vorprodukte sind in Masse-% anzugeben, getrennt nach Sand, Zement, Branntkalk, Anhydrit/Gips, Porosierungsmittel, Wasser, Bewehrungsstahl bei Montagebauteilen und sonstige (zu spezifizieren).
Beispiel:
Sand 60 – 70 M-%
Zement 15 – 30 M-%
Branntkalk 10 – 20 M-%
Anhydrit/Gips 2 – 5 M-%
Aluminium 0,05 – 0,1 M-%
Zusätzlich werden 50 – 75 M-% Wasser (bezogen auf die Feststoffe) eingesetzt.
Weitere Erläuterung der eingesetzten Stoffe:
Sand:
Der eingesetzte Sand ist ein natürlicher Rohstoff, der neben dem Hauptmineral Quarz (SiO2) natürliche Neben- und Spurenminerale enthält. Er ist ein wesentlicher Grundstoff für die hydrothermale Reaktion während der Dampfhärtung.
Zement:
gem. DIN EN 197-1; Zement dient als Bindemittel und wird vorwiegend aus Kalksteinmergel oder einem Gemisch aus Kalkstein und Ton hergestellt. Die natürlichen Rohstoffe werden gebrannt und anschließend gemahlen.
Branntkalk:
gem. DIN EN 459; Branntkalk dient als Bindemittel und wird durch Brennen von natürlichem Kalkstein hergestellt.
Anhydrit / Gips:
gem. DIN 1168; Der eingesetzte Sulfatträger dient zur Beeinflussung der Erstarrungszeit des Porenbetons und stammt aus natürlichen Vorkommen oder wird technisch erzeugt.
Aluminium:
Aluminiumpulver oder –Paste dient als Porosierungsmittel. Das metallische Aluminium reagiert im alkalischen Milieu unter Abgabe von Wasserstoffgas, das die Poren bildet
und nach Abschluss des Treibprozesses entweicht.
Wasser:
Das Vorhandensein von Wasser ist Grundlage für die hydraulische Reaktion der Bindemittel. Wasser ist außerdem zum Herstellen einer homogenen Suspension notwendig.
Schalöl:
Schalöl findet als Trennmittel zwischen Form und Porenbetonmasse Verwendung. Eingesetzt werden PAK - freie mineralische Öle unter Zusatz von langkettigen Additiven zur Viskositätserhöhung. Damit wird ein Ablaufen in der Form verhindert und ein sparsamer Einsatz ermöglicht.
Der Herstellungsprozess muss beschreiben und evtl. mit einer einfachen Grafik illustriert werden:
Der gemahlene Quarzsand wird mit Kalk, Zement und zerkleinertem Porenbeton-Recyclingmaterial, unter Zugabe von Wasser und Aluminiumpulver oder -Paste, in einem Mischer zu einer wässrigen Suspension gemischt und in Gießformen gegossen. Das Wasser löscht unter Wärmeentwicklung den Kalk.
Das Aluminium reagiert im alkalischen Milieu. Dabei bildet sich gasförmiger Wasserstoff, der die Poren in der Masse erzeugt und ohne Rückstände entweicht. Die Poren besitzen meist einen Durchmesser von 0,5 – 1,5 mm und sind ausschließlich mit Luft gefüllt. Nach dem ersten Abbinden entstehen halbfeste Rohblöcke, aus denen maschinell und mit hoher Genauigkeit die Porenbetonbauteile geschnitten werden.
Die Ausbildung der endgültigen Eigenschaften der Bauteile erfolgt während der anschließenden Dampfhärtung über 5 – 12 Stunden bei etwa 190 °C und einem Druck von ca. 12 bar in Dampfdruckkesseln, den sog. Autoklaven. Hier bilden sich aus den eingesetzten Stoffen Calcium-Silikathydrate, die dem in der Natur vorkommenden Mineral Tobermorit entsprechen. Die Reaktion des Materials ist mit der Entnahme aus dem Autoklav abgeschlossen. Die Reaktion nimmt also im Gegensatz zur Erhärtung von Beton nur wenige Stunden in Anspruch. Der Dampf wird nach Abschluss des Härtungsprozesses für weitere Autoklavzyklen verwandt. Das anfallende Kondensat wird als Prozesswasser genutzt. Auf diese Weise wird Energie eingespart und eine Belastung der Umwelt mit heißem Abdampf und Abgas- ser vermieden.
***Quelle: Institut Bauen und Umwelt e.V.; PCR Porenbeton (das Dokument wird für jeden interessierten Bauherren vom Institut als Download bereitgestellt)
Es ist richtig, daß Aluminium im Verdacht steht, die Krankheit Alzheimer zu beschleunigen; einige Forscher sprechen auch vom Verursacherprinzip. Wer die Ergebnisse lfd. Forschungen auf diesem Gebiet nicht abwarten möchte, Angst vor Aluminium hat, sollte tunlichst jedwede Aluminium-Folie aus seinem Haushalt verbannen, Aluminium-freie Kosmetika kaufen und einen Bogen um Getränke aus Dosen machen.
Vor Porenbeton muß deshalb aber Niemand Angst haben, denn nach Abschluss des Herstellungsprozesses ist dieses Treibmittel
nicht mehr vorhanden.
Liebe Grüsse, Bauexperte